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Rafik Schami auf der Frankfurter Buchmesse 2017 (Wikipedia) |
1971 kam er nach Heidelberg, wo er 1979 promovierte.
1982 verließ er jedoch seine Arbeit in der chemischen Industrie und lebt seitdem als freier Schriftsteller. Er gehört zu den Mitbegründern der Literaturgruppe "Südwind". Der dichterische Durchbruch kam 1989 mit »Erzähler der Nacht«.
2004 erschien der Roman »Die dunkle Seite der Liebe«, der von der Literaturkritik hoch gelobt wurde.
Seine Werke sind bisher in 24 Sprachen erschienen. Er zählt zu den erfolgreichsten Schriftstellern deutscher Sprache.
So wurden ihm zahlreiche Literaturpreise verliehen, u.a.
- der Hermann-Hesse-Literaturpreis 1994
- der Preis der Deutschen Schallplattenkritik 1995 und 1996
- der Prix de Lecture à deux voix 1996
- Hans-Erich-Nossack-Preis und Storytelling World Award 1997
- der Heidelberger Leander für Kinderliteratur 2002
- der Weilheimer Literaturpreis und
der Kunstpreis Rheinland-Pfalz 2003 - Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund 2007
In seinem Buch Damaskus im Herzen und Deutschland im Blick (München: [Hanser 2006], dtv TB 2012, 3. Aufl.) gibt es ein Kapitel: Von der Flucht eines Propheten. Dort begeistert ihn die interkulturelle Kraft Goethes:
Rafik Schami auf der Frankfurter Buchmesse 2014 |
„Man ist geneigt zu denken, Goethe sei während oder vor der Arbeit an seinem kleinen literarischen Juwel in den Orient gefahren, doch er war nur zwischen Weimar, Wiesbaden, Frankfurt und Heidelberg hin und her gependelt. Er vermochte aber durch die Magie der Literatur besser als das Heer heutiger wichtig tuender Journalisten in Kairo, Damaskus oder Tel Aviv den Orient zu verstehen und zu vermitteln. Das ist die unfassbare Magie der Literatur. Und dennoch ist dieses Juwel weder orientalisch noch okzidentalisch geworden. Die Poesie schaukelt zwischen beiden Stühlen und widerspiegelt so auch meine Seele. Ich müsste mein Herz zerreißen, wenn ich trennen wollte, was sich in mir aus Ost und West, Orient und Okzident vereinigt hat. Und ich konnte auch nach der tausendsten Wiederholung noch immer ausrufen:
Wer sich selbst und andre kennt
Wird auch hier erkennen:
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen.
Sinnig zwischen beiden Welten
Sich zu wiegen lass ich gelten;
Also zwischen Ost- und Westen
Sich bewegen, sei's zum Besten!“
Wird auch hier erkennen:
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen.
Sinnig zwischen beiden Welten
Sich zu wiegen lass ich gelten;
Also zwischen Ost- und Westen
Sich bewegen, sei's zum Besten!“
West-östlicher Divan, Nachtrag zum Divan , 1825/26
Diese Worte Goethes - aus dem Nachtrag zum Diwan 1825/26 geschrieben - zeigen die Verwobenheit des Westens mit dem Osten, die in Rafik Schamis Veröffentlichungen immer wieder zum Ausdruck kommen. Zugleich nimmt der Dichter und Erzähler junge und ältere Leser/innen mit in andere Welten ...

Mit Illustrationen von Sandra Beer.
Leipzig: edition chrismon (EVA)
2014, 3. Aufl., 62 S.
Verlagsinformation: hier
Gott ist im Blick auf seine Schöpfung etwas unsicher geworden. Deshalb möchte er wissen, wie seine Geschöpfe ihn sehen. Ob Wolke, Schmetterling, Fisch, Schneeglöckchen, Palme, Schildkröte, ein Atom, Jasminblüte, Distelfink, Esel, Maus, Spinne, Regenbogen, zwei Kinder, ein alter Künstler:
Die Reaktionen zeigen, wie vielfältig Gott gesehen werden kann. Nur der erwachsene Mensch gibt eine enttäuschende Antwort ...
Bücher von Rafik Schami - vorgestellt im Kulturmagazin
Perlentaucher
(Zum Weiterlesen die Titel anklicken !)
Perlentaucher
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