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Wege der Templer - ungewollte Brückenbauer zwischen Orient und Okzident (aktualisiert)

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Kreuzritterburg: Krak de Chevaliers (Syrien)
Gedanken aus dem Levantinischen Tagebuch: hier
Die mittelalterlichen Kreuzzügeund die Geschichte des Heiligen Landes wurden durch drei Ritterorden wesentlich geprägt:

Um die Templer  ranken sich viele Geheimnisse. 
Wer waren diese Männer, die als militärische Schutztruppe die Pilger auf dem Weg ins Heilige Land gegen die Muslime schützten? Wer waren diese, die bald als spirituelle und militärische Elitetruppe die Levante kontrollierten und im Heiligen Land eigene 
Kreuzfahrerstaaten aufbauten? Der Orden realisierte und rechtfertigte im Sinne des spirituellen und militärischen Kampfes auch theologisch den Kreuzzugsgedanken
Als intensiver und streitbarer Befürworter trat der Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux (1090-1153) auf, der die Tempelritter ausgesprochen schätzte. So verfasste er zusammen mit dem Gründungsmitglied und Ordens-Großmeister Hugues de Payens (um 1070-1136) die Regel des Templerordens.

Schenkungen einflussreicher Herrscher und politisches Geschick sowie erste Erfolge während der Kreuzzüge ließen den Templerorden bald eine Art Staat im Staate werden. Nachdem durch den Fall der letzten christlichen Bastion Akkon im Jahre 1291 die Kreuzfahrer nach Westen zurückgedrängt wurden, spielten diese in der europäischen Politik eine zunehmende Rolle. Das bedeutete sicher eine Bedrohung für andersartige Interessen derjenigen Herrscher, in deren Ländern die Templer nach dem Rückzug  aus dem Heiligen Land ihr Netz von Kommanderien in Europa weiter ausbauten.
Besonders die französischen Könige fürchteten den Einfluss der hoch angesehenen Tempelritter, aber auch die Kirche konnte sich faktisch nicht in die Gestaltung des Ordens einmischen. So kam es zu verschiedenen Versuchen - auch mit Hilfe der Kirche - die Macht des Ordens zu begrenzen oder gar auszuschalten.


Wie eine Kriminalgeschichte liest sich die Zerschlagung des Templerordens
(Die ZEIT, 23.03.2012) durch den französischen König 
Philipp IV., den "Schönen" (1268-1314). 

Er besiegelte mit der Hilfe von Papst Clemens V. (1305-1314) das unrühmliche Ende, und zwar auf dem Konzil von Vienne im Jahre 1312. 
Im Turm der Gefangenen (Tour des Prisonniers) auf der Burg von Gisors wurden zeitweise einige Templermitglieder und wahrscheinlich auch der letzte Großmeister des Ordens, Jakob de Molay, festgehalten, ehe man sie in Paris hinrichtete.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Johanniter-Orden Funktion, Aufgaben und weitgehend den Besitz des Templerordens nach dessen Auslöschung übernahm ...


Die Templer in Deutschland und Österreich

Die Templer in Frankreich

Details zum Buch von Julien Frizot:
Auf den Spuren der Temper,
erschienen 2015: hier

Vielfältig sind die Zeugnisse
der Templergeschichte in Frankreich.
Nach dem Ende der Kreuzzüge bauten sie hier verstärkt ein Netzwerk auf.

Allein in Beauvais besaß die Ritter-Komturei
17 Häuser. Auch beim Bau der
Kathedrale Saint-Pierre waren die Templer beteiligt.
---
Ausführliche Beschreibung mit Bildergalerie (frz.): hier 


Templerkreuz in der Taufkapelle
der Kathedrale von Beauvais

    Sog. Templerhaus
    in Caudebec-en Caux
    (Normandie)


    Die Templer in Spanien 

    Castillo de Ponferrada (Wikipedia)
    Peñiscola mit Templerburg (nördlich von Valencia)
     (Wikipedia)














    Die Templer in Portugal

    Christusritterburg Tomar:
    Templer-Teller 
      Christusritterburg: Fliese 

     Die Templer in England

    The Inner Temple Church
    in London (Wikipedia)




      Die Templer in Italien 

        Das Turiner Grabtuch, Fotografie des Gesichts,
        Positiv links, rechts Negativ (Kontrast etwas verstärkt)

        (Wikipedia)
        Buchhinweise
        Byzantinische Kultur und Kreuzfahrerstaaten
        • Malcolm Barber: Die Templer. Geschichte und Mythos. Düsseldorf: Patmos 2005
        • Alain Desgris: L'Ésotérisme Templier. Le Livre des Mystères & des Révélations.
          Paris: Guy Trédaniel 1998, 448 S., Abb.
        • Thomas Biller: Templerburgen. Darmstadt: Philpp Zabern [WBG] 2014, 172 S., Abb., Karten
          Rezension in Literaturkritik.de
        • Alain Demurger: Die Templer. Aufstieg und Untergang 1120-1314.
          Aus dem Französischen von Wolfgang Kaiser.
          München: C.H. Beck 1994, 3. überarb. Aufl., 343 S., Abb.
        • Bruno Hapel (dir.): L'Ordre du Temple. Les textes fondateurs.
          Paris: Guy Trédaniel 1991, 73 pp.
        • Monika Hauf: der Mythos der Templer. Düsseldorf: Patmos 2003
        • Monika Hauf: Die Templer und die Große Göttin. Düsseldorf: Patmos 2000
        • Keith Laidler: Das Haupt Gottes. Der Stamm Davids, die Templer und
          die wahre Natur des Heiligen Grals. Aus dem Englischen von Sabine Steinberg.
          Bern u.a.: Scherz 1999, 413 S., Abb.
        • Elizabeth Lapina / Nicholas Morton (ed.):
          The Uses of the Bible in Crusaders Sources.
          Leiden (NL): Brill 2017, 480 pp.
        • Ferdinand Neundlinger / Manfred Müksch: Die Templer in Österreich.
          Auf den Spuren der geheimen Lehrmeister der Freimaurer in Europa
          und in den habsburgischen Erblanden.
          Innsbruck: Edition zum rauhen Stein 2005, 2. erw. Aufl., 233 S., Abb.
        • Piers Paul Read: Die Templer. Die Geschichte der Tempelritter,
          des geheimnisvollen Ordens der Kreuzzüge. München: AT-Verlag 2005
        • Judith-Mary Upton Ward: The Rule of the Templars. The French Text of the Rule
          of the Order of the Knights Templar.
          Woodbridge, Suffolk (UK): The Boydell Press 1992, 200 pp., index
        • Zusammenhänge: Templer und Katharer
        Die Kreuzzüge aus islamischer Sicht
        --- Paul Cobb: 
        Der Kampf ums Paradies (2014)
        --- Francesco Gabrieli: Arab Historians of the Crusades.
            Selected and translated from the Arabic Sources. New York: Dorset 1989
        --- Amin Maalouf: Der Heilige Krieg der Barbaren.
            Die Kreuzzüge aus der Sicht der Araber. 
        München Diederichs 1996

           Rezension in "Der Humanist" (abgerufen, 25.03.2015)
        --- Usama ibn Munqidh: Ein Leben im Kampf
             gegen Kreuzritterheere
         [1982], Goldmann TB 1988
             --  Kommentar in ZMS-Working-Paper Nr. 9:
            Akkulturation und Identität(e) jenseits des Mittelmeers
        --- Il ya 900 ans à Jérusalem. Chrétiens - Musulmans: le Choc
             
        mit Dossier: La croisade vue par les musulmans. Historia No. 630 (Juin 1999), bes. S. 35-61
        --- Elif Gömleksiz: Kreuzzüge aus muslimischer Sicht.
             
        Die Darstellung der "Franken" in Usama ibn Munqids Kitab al- I'tibar
             Zeitschrift fir Islamische Studien (ZIS), 1. Jg.  Heft 1 (April 2011), S. 44-54


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