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Wege der Templer - ungewollte Brückenbauer zwischen Orient und Okzident (aktualisiert)

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Kreuzritterburg: Krak de Chevaliers (Syrien)
Gedanken aus dem Levantinischen Tagebuch: hier

Die mittelalterlichen Kreuzzügeund die Geschichte des Heiligen Landes wurden durch drei Ritterorden wesentlich geprägt:
Um die Templer  ranken sich viele Geheimnisse. 
Wer waren diese Männer, die als militärische Schutztruppe die Pilger auf dem Weg ins Heilige Land gegen die Muslime schützten? Wer waren diese, die bald als spirituelle und militärische Elitetruppe die Levante kontrollierten und im Heiligen Land eigene 
Kreuzfahrerstaaten aufbauten? 
Der Orden realisierte und rechtfertigte im Sinne des spirituellen und
militärischen Kampfes auch theologisch den
Kreuzzugsgedanken
Als intensiver und streitbarer Befürworter trat der Zisterzienserabt 
Bernhard von Clairvaux (1090-1153) auf, der die Tempelritter
ausgesprochen schätzte. So verfasste er zusammen mit dem Gründungsmitglied und Ordens-Großmeister Hugues de Payens (um 1070-1136) die 
Regel des Templerordens
.

Schenkungen einflussreicher Herrscher und politisches Geschick sowie erste Erfolge während der Kreuzzüge ließen den Templerorden bald eine Art Staat im Staate werden. Nachdem durch den Fall der letzten christlichen Bastion Akkon im Jahre 1291 die Kreuzfahrer nach Westen zurückgedrängt wurden, spielten diese in der europäischen Politik eine zunehmende Rolle. Das bedeutete sicher eine Bedrohung für andersartige Interessen derjenigen Herrscher, in deren Ländern die Templer nach dem Rückzug  aus dem Heiligen Land ihr Netz von Kommanderien in Europa weiter ausbauten.

Besonders die französischen Könige fürchteten den Einfluss der hoch angesehenen Tempelritter, aber auch die Kirche konnte sich faktisch nicht in die Gestaltung des Ordens einmischen. So kam es zu verschiedenen Versuchen - auch mit Hilfe der Kirche - die Macht des Ordens zu begrenzen oder gar auszuschalten.


Kathedrale St. Maurice in Vienne
(Wikipedia)

Wie eine Kriminalgeschichte liest sich die Zerschlagung des Templerordens (Die ZEIT, 23.03.2012) durch den französischen König  

Philipp IV., den "Schönen" 
(1268-1314).
Er besiegelte mit der Hilfe von Papst Clemens V. (1305-1314) das unrühmliche Ende, und zwar auf dem Konzil von Vienne im Jahre 1312. 
Bericht im Deutschlandfunk, 22.03.2012: hier
Neben dem Befehl der Auflösung des Templerordens wurde auch auf Druck der deutschen Dominikaner das wandernde Beginentum verboten.

Innenraum der Kathedrale - Ort des Konzils (Wikipedia)


Im Turm der Gefangenen (Tour des Prisonniers) auf der Burg von Gisors wurden zeitweise einige Templermitglieder und wahrscheinlich auch der letzte Großmeister des Ordens, Jakob de Molay, festgehalten, ehe man ihn zusammen mit Geoffrey de Charnay in Paris 2014 auf dem Scheiterhaufen hinrichtete.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Johanniter-Orden Funktion, Aufgaben und weitgehend den Besitz des Templerordens nach dessen Auslöschung übernahm ...


Die Templer in Deutschland und Österreich
Die Templer in Frankreich

Details zum Buch von Julien Frizot:
Auf den Spuren der Temper,
erschienen 2015: hier

Vielfältig sind die Zeugnisse
der Templergeschichte in Frankreich.
Nach dem Ende der Kreuzzüge bauten sie hier verstärkt ein Netzwerk auf.

Allein in Beauvais besaß die Ritter-Komturei
17 Häuser. Auch beim Bau der
Kathedrale Saint-Pierre waren die Templer beteiligt.
---
Ausführliche Beschreibung mit Bildergalerie (frz.): hier 


Templerkreuz in der Taufkapelle
der Kathedrale von Beauvais

    Sog. Templerhaus
    in Caudebec-en Caux
    (Normandie)


    Die Templer in Spanien 

    Castillo de Ponferrada (Wikipedia)
    Peñiscola mit Templerburg (nördlich von Valencia)
     (Wikipedia)














    Die Templer in Portugal

    Christusritterburg Tomar:
    Templer-Teller 
      Christusritterburg: Fliese 

     Die Templer in England

    The Inner Temple Church
    in London (Wikipedia)




      Die Templer in Italien 

        Das Turiner Grabtuch, Fotografie des Gesichts,
        Positiv links, rechts Negativ (Kontrast etwas verstärkt)

        (Wikipedia)
        Buchhinweise
        Byzantinische Kultur und Kreuzfahrerstaaten
        Byzantine Culture and the Crusader States by David Jacoby (academia.edu)

        Die Barone der östlichen Christenheit (1097 - 1229).
        Macht und politische Kulturen im lateinischen Orient

        Les barons de la chrétienté orientale (1097-1229)
         --- Pouvoir et cultures politiques en Orient latin  (
        Herodote.net , 08.11.2018)
        • Malcolm Barber: Die Templer. Geschichte und Mythos. Düsseldorf: Patmos 2005
        • Arnold Bühler (Einleitung, Übersetzung, Kommentar):
          Der Kreuzzug Friedrich Barbarossas 1187-1190. bericht eines Augenzeugen.
          Stuttgart: Thorbecke 2002, 192 S., Abb., Register
        • Alain Desgris: L'Ésotérisme Templier. Le Livre des Mystères & des Révélations.
          Paris: Guy Trédaniel 1998, 448 S., Abb.
        • Thomas Biller: Templerburgen. Darmstadt: Philpp Zabern [WBG] 2014, 172 S., Abb., Karten
          Rezension in Literaturkritik.de
        • Alain Demurger: Die Templer. Aufstieg und Untergang 1120-1314.
          Aus dem Französischen von Wolfgang Kaiser.
          München: C.H. Beck 1994, 3. überarb. Aufl., 343 S., Abb.
        • Bruno Hapel (dir.): L'Ordre du Temple. Les textes fondateurs.
          Paris: Guy Trédaniel 1991, 73 pp.
        • Monika Hauf: der Mythos der Templer. Düsseldorf: Patmos 2003
        • Monika Hauf: Die Templer und die Große Göttin. Düsseldorf: Patmos 2000
        • Keith Laidler: Das Haupt Gottes. Der Stamm Davids, die Templer und
          die wahre Natur des Heiligen Grals. Aus dem Englischen von Sabine Steinberg.
          Bern u.a.: Scherz 1999, 413 S., Abb.
        • Ferdinand Neundlinger / Manfred Müksch: Die Templer in Österreich.
          Auf den Spuren der geheimen Lehrmeister der Freimaurer in Europa
          und in den habsburgischen Erblanden.
          Innsbruck: Edition zum rauhen Stein 2005, 2. erw. Aufl., 233 S., Abb.
        • Piers Paul Read: Die Templer. Die Geschichte der Tempelritter,
          des geheimnisvollen Ordens der Kreuzzüge. München: AT-Verlag 2005 
        • Jürgen Sarnowsky: Die geistlichen Ritterorden. Anfänge - Strukturen - Wirkungen.Stuttgart: Kohlhammer
          2018, 273 S., Abb. 
          Beschreibung: hier
        • Judith-Mary Upton Ward: The Rule of the Templars.
          The French Text of the Rule
          of the Order of the Knights Templar.
          Woodbridge, Suffolk (UK):
          The Boydell Press 1992, 200 pp., index
        Die Kreuzzüge aus islamischer Sicht
        --- Historia No. 630, juin 1999, p. 35-61: La croisade vue par les musulmans (dossier)

        ---Paul Cobb: Der Kampf ums Paradies (2014)
        --- Francesco Gabrieli: Arab Historians of the Crusades.
            Selected and translated from the Arabic Sources. New York: Dorset 1989
        --- Amin Maalouf: Der Heilige Krieg der Barbaren.
            Die Kreuzzüge aus der Sicht der Araber. 
        München Diederichs 1996

           Rezension in "Der Humanist" (abgerufen, 25.03.2015)
        --- Usama ibn Munqidh: Ein Leben im Kampf
             gegen Kreuzritterheere
         [1982], Goldmann TB 1988
             --  Kommentar in ZMS-Working-Paper Nr. 9:
            Akkulturation und Identität(e) jenseits des Mittelmeers
        --- Il ya 900 ans à Jérusalem. Chrétiens - Musulmans: le Choc
             
        mit Dossier: La croisade vue par les musulmans. Historia No. 630 (Juin 1999), bes. S. 35-61
        --- Elif Gömleksiz: Kreuzzüge aus muslimischer Sicht.
             
        Die Darstellung der "Franken" in Usama ibn Munqids Kitab al- I'tibar
             Zeitschrift fir Islamische Studien (ZIS), 1. Jg.  Heft 1 (April 2011), S. 44-54


        Laotse und der Daoismus / Taoismus - chinesische Religion und Philosophie (aktualisiert)

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        Yin und Yang,
        Grundsymbol der Ganzheit
        Die Ursprünge des Taoismus/Daoismus liegen im Dunkel. Als chinesische Philosophie und religiöse Tradition wird er mit Laotse/Laoziund dem
        Tao Te King /
        Dao De Dsching 

        im Zusammenhang gesehen. Laotse könnte ein älterer Zeitgenosse von Konfuzius gewesen sein, also im 6. Jh. v. Chr. gelebt haben. 

        Der Taoismus gehört neben demBuddhismusund dem Konfuzianismuszu den drei großen Weisheitslehren Chinas.

        Die Lehre des Tao ist von der Sinnfrage und der Gelassenheit auf dem Lebensweg geprägt.  

        Tao erzeugt Eins,
        Eins erzeugt Zwei
        Drei erzeugt alle Wesen.
        Alle Wesen tragen das ruhende Yin
        und umfassen das bewegende Yang.
        Der vermittelnde Lebensodem
        bewirkt harmonische Vereinigung.
        Lao-Tse - Tao Tê King. 
        Aus dem Chinesischen  von Victor von Strauss, 
        bearbeitet W.Y. Tonn. Zürich: Manesse 1959, S. 114

        V. Grigorieff: Les philosophies orientales.
        L'Inde et la Chine.
        Paris: Eyrolles 2005, S. 165
        Orientierung
        Das Tao Te King (Dau De Dsching)
         I Ging (I Dsching)
        - Ds Buch der Wandlungen
         Laotse und Jesus
        • Martin Aronson (Hg.): Jesus und Lao-Tse.
          Eine Botschaft, zwei Stimmen.
          Parallele Aussagen der zwei großen Weisheitslehrer der Mnschheit.
          Mit einer Einführung von David Steindl-Rast.
          Aus dem Englischen von Jörg Wichmann.
          München: Kösel 2002, 256 S.
        • Joseph A. Loya, OSA / Wan-Li Ho / Chang-Shin Jih:
          The Tao of Jesus. An Experiment in Inter-Traditional Understanding.
          New York / Mahwah, NJ: Paulist 1998, 185 pp.


        Literaturempfehlungen
        • Joseph A. ADLER. Chinesische Religionen (Rezension).
          Freiburg u.a.: Herder spektrum 5863, 2007
        • Julia CHING: Chinese Religions. Maryknoll, NY: Orbis 1993
        • Chang CHUNG-YUAN: Tao, Zen und schöpferische Kraft.
          DG 30. München: Diederichs 1990, 6. Aufl. 
        • Shaoping GAN: Die chinesische Philosophie.
          Die wichtigsten Philosophen, Werke, Schulen und Begriffe.
          Darmstadt: WBG 1997
        • Luis (Aloisisus) GUTHEINZ: China im Wandel:
          Das chinesische Denken im Umbruch seit dem 19. Jahrhundert,  München: Kindt 1985
        • Luis Gutheinz:  China im Aufbruch. Kultur und Religionen Chinas und das Christentum.
          Theologie interkulturell,
          Band 10, Frankfurt a.M.: IKO 2001
        • Luis Gutheinz: Chinesische Theologie im Werden:
          Ein Blick in die Werkstatt der christlich-chinesischen Theologie.
          Theologie interkulturell, Band 22. Ostfildern: Grünewald 2012.
          Inhaltsverzeichnis und Einleitung: hier
        • Toshihiko Itzutsu: Sufismus und Taoismus.
          Ibn Arabi, Laotse und Zhuangzi im Vergleich.
        • James MILLER: Daoism. A Short Introduction. Oxford (UK): OneWorld 2005, 2. Aufl.
        • Joseph PETULLA: The Tao Te Ching and the Christian Way.
          A New English Version. Maryknoll, NY: Orbis 1999
           
        • Astrid Zimmermann / Andreas Gruschke: Als das Weltenei zerbrach.
          Mythen und Legenden Chinas. Diedrichs Gelbe Reihe.
          Kreuzlingen / München: Hugendubel 2008
         

        Frankreich / France: Interkulturelle und interreligiöse Promotoren --- transporteurs interculturels et interreligieux

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        Paris: Pantheon (2008): Gedenkort für
        berühmte französische Persönlichkeiten
        (Wikipedia)

        >>>>Frankreich - Aufklärung, Laizismus und Religionen

        ABAELARD, s.u. >>> Petrus ABAELARDUS

        Abbé PIERRE (1912-2007)

        Mohamed ARKOUN (1928-2010)

        Fethi BENSLAMA (geb. 1961)

        Cheikh Chaled BENTOUNES (geb. 1949)


        Henri BERGSON (1859-1941)
        Jacques BERQUE (1910-1995)

        Rémi BRAGUE (geb. 1947)


        Malek CHEBEL (1953-2016) 


        Yves CONGAR (1904-1994)


        Régis DEBRAY (geb. 1940)
        • Mehr zu Leben und Werk (wikipedia.fr)
        • Ce que nous voile le voile. La République et le sacré.
          Paris: Gallimard 2003
        • Les  communions humaines. Pour en finir avec "la religion".
          Paris: Fayard 2005
        • (avec Claude GEFFRÉ) - Avec ou sans Dieu?
          Le philosophe et le théologien.
          Dialogue animé par Éric Vinson. Paris: Bayard 2006

        Denis DIDEROT (1713 - 1786)

        Jacques DUPUIS SJ (1923-2004)


        Jacques ELLUL (1912-1994) 
        Diese und weitere Titel von Jacques Ellul: hier
        im Verlag "Labor et Fides", Genf



        Jacques GAILLOT (geb. 1935)

         Roger GARAUDY (1913-2012)

        Maurice GENEVOIX (1890-1980)

        Jean GLAVANY (geb. 1949)


        Alfred GROSSER (geb. 1925)


        René GUÉNON
        (1886-1951) 



        René GIRARD (geb. 1923)

        Stéphane HESSEL (1917 - 2013)

        Lama JIGME Rinpoche (geb. 1949 in Tibet)



        Gilles KEPEL (geb. 1955) 


        Jacques LE GOFF (1924-2014)

        Henri Le SAUX (1910-1973)

        François MAURIAC (1885-1970) 

        Abdelwahab MEDDEB (1946-2014)


        Ali MERAD (1930-2017)

        Fatima MERNISSI (1940-2015)

        Olivier MESSIAEN (1908-1992)


        PETRUS ABAELARDUS (1079-1142) 

        Ausgabe: Insel-Verlag 1995
        Bild: Ausschnitt aus:
        Giorgione ( = Giorgio da Caselfranco)
        Die drei Philosophen
                                    
        • Hinweise zu Leben und Werk Abaelards
        • Abaelard und Heloisa (wikipedia)
        • Dialogus inter philosophum, Judaeum et Christianum
          --- 
          Ausgabe: Gespräch eines Philosophen, eines Juden und eines Christen.Frankfurt/M./Leipzig: Insel 1995 Ausgabe 2008 im Verlag der Weltreligionen (Suhrkamp)
        --- Verlagsinformation + Inhaltverzeichnis: hier
        --- Kommentar von Hartmut Westermann: hier



        PETRUS VENERABILIS (1092-1156)

        Paul RICOEUR (1913-2005)

        Maxime RODINSON (1915-2004) 
        Seuil 1968,
        Neuauflage
          1994: hier

        --- Rezension in
        "Le Monde
         Diplomatique"
        Mars 1868: hier



        Romain ROLLAND (1866-1944)



        Olivier ROY (geb. 1949)


        Robert SCHUMAN (1886-1963)



        Frère Roger SCHUTZ  (1915-2005)



        Albert SCHWEITZER (1875-1965)

        Antoine SFEIR (1948-2018)

        Pierre TEILHARD DE CHARDIN
        (1881-1955):


        THICH NHAT HANH (geb. 1926)


          Erzählungen, Ausgabe Hachette 1947
          Simone VEIL (1927-2017)


          VOLTAIRE (1694-1778) 
          CC

          Beginen - mittelalterliche Frauenbewegung und moderne Anknüpfungspunkte

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          Eingang des Beginenhofes in Brügge (Wikipedia)
          Im Mittelalter hatten Frauen nur wenige Möglichkeiten, ein selbständiges Leben zu führen. Entweder sie heirateten bzw. wurden verheiratet oder gingen als Nonne ins Kloster. Durch die gesellschaftlich-wirtschaftlichen Veränderungen und das Aufstreben des Bürgertums entwickelte sich in den Städten eine neue Frauen-Bewegung, die der Beginen. Besonders in Nordfrankreich, in Flandern und entlang des Rheins von der Mündung bis in den süddeutschen Raum und nach Polen entstanden selbstständige Frauen-Kommunitäten, die in den Beginenhöfen ihr Zentrum hatten. Die Beginen hatten feste Lebensregeln und verdienten ihren Lebensunterhalt insbesondere durch soziale Fürsorge. Jeweils ein Priester war zwar einem Beginenhof zugeordnet, aber die entscheidende Autorität hatte die Meisterin. Der Zutritt war Männern verboten. 


          Beginenhof in Brügge (Wikipedia)
          Mehr zum Beginentum:


          Vorläuferinnen des Beginentums und Folgewirkungen

          (ehem.) Beginenhof  in Valenciennes


          Eine der bedeutendsten Beginen-Persönlichkeiten war Marguerite Porète (1250/1260 - 1310).
          Sie stammte aus der Umgebung von Valenciennes im Hennegau (Hainaut).
          Beginenhof Kortrijk (nördlich von Lille) - Wikipedia.en

          Kleiner Beginenhof in Gent (wikipedia)

          Saint Quentin: Beginenhof in der Rue Saint Quentin Barré


          Ehem. Beginenhaus Kalkar
          (Niederrhein) --- 
          Details zur Geschichte: hier



          Authentische Wiederbelebung 
          der Beginen-Idee?
            Beginenhof Bochum - Planungsskizze 2012












                                                                                                                                                                            CC

          LERNORTE - kulturell, religiös, interreligiös - dauerhaft und temporär (aktualisiert)

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          Städte, Plätze, Kirchen, Tempel, Moscheen, Synagogen und Museen bieten vielfältige Möglichkeiten, "vor Ort"über Kultur, Geschichte, Religion und Philosophie "Originales" zu lernen. Hier sind einige Beispiele vorgestellt, die Anregungen für interkulturelle und interreligiöse Begegnungen geben können:


            Aufsuchen der LERNORTE (Ortseingabe, ggf. mit Straßenname)

              FRANKREICH: Orte A-Z: hier

              DEUTSCHLAND - NIEDERLANDE - ÖSTERREICH - 
              SCHWEIZ - LUXEMBURG - ITALIEN
              Orte von A-Z

              KULTURHAUPTSTÄDTE EUROPAS seit 1985

              PILGERWEGE
                TEMPORÄRE LERNORTE für religiöse Entdeckungen




                      "Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen" Europa üben ... (aktualisiert)

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                      Der Mythos: Zeus entführt Europa
                      (2 Euro-Münze Griechenland)

                      Zur Bedeutung des Stiers
                      in der Mythologie
                      Ein Bericht im Deutschlandfunk Kultur (17.03.2017) hat es auf den Punkt gebracht:
                      Der Orient ist Europas Schicksal
                      von Konstantin Sakkas
                      Er betont die kulturelle Einheit, die schon Goethe im West-östlichen Divan betonte. Zugleich erinnert er daran, dass der heutige Anti-Islamismus nur eine moderne Spielart eines Jahrhunderte lang gepflegten Anti-Orientalismus ist.

                      "Europa und der Orient bilden seit Urzeiten eine geistige und kulturelle Einheit. Wenn Europa nicht ein entsprechendes geopolitisches Narrativ entwickelt und in praktische Politik umsetzt, wird es untergehen.Der heutige Antiislamismus ist nichts anderes als die moderne Spielart des Antiorientalismus. Über Jahrhunderte hinweg richtete sich dieser Antiorientalismus in Europa gegen die Juden, mit Abstrichen auch gegen die Griechen. An ihre Stelle sind heute "die Moslems" getreten, und in ganz Europa sind antimuslimische Bewegungen auf dem Vormarsch.Doch mit dem Antiorientalismus schießt sich Europa ins eigene Knie. Denn Europa und der Orient bilden seit Urzeiten eine geistige und kulturelle Einheit. Der Gegenentwurf hierzu war das Konzept der "Westernness", also eines westlichen, atlantischen Europas, das sich vom vermeintlich minderwertigen Orient hermetisch abschottet – ein ebenso uraltes Konzept, das aber bis heute nicht aufgegangen ist."
                      "Europa greift nach den Sternen",
                      Skulptur von Helmut Lutz
                      Münsterplatz Breisach (Wikipedia)
                      Aber die europäische Geschichte zeigt zum Glück auch freundliche Tendenzen interkultureller Begegnung. Diese müssen wieder stärker ins Bewusstsein rücken. Goethe bietet dazu ermutigende Anleitungen: 


                      Wer sich selbst und andre kennt,
                      Wird auch hier erkennen:
                      Orient und Occident
                      Sind nicht mehr zu trennen:
                      Sinnig zwischen beiden Welten.
                      Sich zu wiegen, lass ich gelten;
                      Also zwischen Ost und Westen
                      Sich bewegen, sei’s zum Besten. 

                      Johann Wolfgang von Goethe, 
                      West-östlicher Divan, Nachtrag, 1825/26


                      Schuman-Adenauer-Gedenkzeichen
                      12 Stelen in Bassenheim:
                       und Europa mit dem Stier (Wikipedia)

                       und Robert Schuman als Brückenbauer

                      Paul-Klee-Zentrum Bern (Hg.): Die Tunisreise 1914.
                      Berlin: Hatje Kantz 2014, 336 S., Abb.









                      Von der Antike bis zur Gegenwart:

                      Der Orient in der Malerei, 
                      der Skulptur, 
                      in der Architektur und
                      Gartengestaltung

                      Potsdam: Wasserwerk im orientalischen Stil

                      Allegorische Darstellung des Kontinents Asien in orientalischem Ambiente Fresko
                      in der Rokoko-Kirche Steinhausen

                      Heilige zwischen Orient und Okzident

                      Orient-Sympathien und Klischees ---Rezeptionen: Theater, Oper, Literatur

                      >>>> Dante Alighieri (1265-1321)
                      >>>> Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
                                  und Johann Gottfried Herder  (1744-1803)

                      >>> Jean Racine (1639-1699)
                      >>>>Voltaire(1694-1778)und Goethe(1749-1832)
                      >>>> Hermann Hesse
                                 (1877-1962)
                                 und Bertolt Brecht
                                (1898-1956): 
                      >>>> Rafik Schami (geb. 1946) --- Weil Orient und Okzident zusammengehören

                      Carl Zuckmayer (1896-1977):Die Völkermühle Europas.
                      Plädoyer für kulturelle Vielfalt


                      >>>> Musik-Begegnungen
                      Universität

                      Europa und der Islam


                      Literaturauswahl und Links:
                      Europa, Mittelmeer, Afrika - Orient und Orientalismus







                        Cover der Ausstellungsbände "Ex Oriente":
                        Bagdad, Jerusalem, Aachen

                        • DRESSEN, Wolfgang / MINKENBERG, Georg / OELLERS, Adam C. (Hg.):
                          EX ORIENTE
                          : Isaak und der weiße Elephant. Bagdad-Jerusalem-Aachen. Eine Reise durch drei Kulturen um 800 und heute. Katalogbuch in drei Bänden zur Ausstellung in Rathaus,
                          Dom und Domschatzkammer Aachen vom 30.06.-28.09.2003
                          - Bd. I: Die Reise des Isaak. Bagdad. 287 S., Abb.
                          - Bd. II: Jerusalem. 143 S., Abb.
                          - Bd. III: Achen. Der Westen. 264 S., Abb.-
                          Kommentar zur Ausstellung 2003 in der ZEIT
                           Nr. 28 03.07.2003) 
                        • Christoph Elsas: Mystik in der Globalisierung.
                          Diskurs und Traditionen der Chaldäischen Orakel
                          im Kontext heutiger Religionsbegegnung.
                          Berlin: EB-Verlag 2017, 432 S. ---
                           Rezension: hier
                        • Jürgen Elvert: Europa, das Meer und die Welt.
                          Eine maritime Geschichte der Neuzeit.
                          München: Deutsche Verlagsanstalt 2018, 591 S.
                          Verlagsinfo, Leseprobe mit Inhaltsverzeichnis: hier
                        • Thomas Ertl: Alle Wege führten nach Rom.
                          Italien als Zentrum der mittelalterlichen Welt.
                          Ostfildern: Thorbecke 2010, 304 S. --- Rezension in damals.de (16.02.2011)

                          London: I.B. Tauris 2011, 256 pp., illustr.
                        Dag Nikolaus Hasse:Von Alkohol bis Ziffer - Der arabische Einfluss in Europa im Spiegel der deutschen SpracheIn: Dorothea Klein (Hg.):"Überall ist Mittelalter". Zur Aktualität einer vergangenen Epoche. Würzburg: Königshausen & Neumann 2015, S. 151-172 (mit Abb.) 
                        • Götz Großklaus: Das Janusgesicht Europas.
                          Zur Kritik des kolonialen Diskurses
                          Bielefeld: Transcript 2017, 230 S., Abb.
                        • Klaus-Werner Haupt:
                          Okzident & Orient.

                          Die Faszination des Orients im langen 19. Jahrhundert
                          Wiesbaden 2015, 246 S., Abb., Personenregister 
                          München: C.H. Beck 2014, 368 S.
                          Rezension: SWR 2,15.09.2014: hier
                        • Friedrich Heer: Karl der Große und seine Welt.
                          Wien u.a.: Molden 1977, 272 S., Abb., Karten
                        • Walter Homolka: Von wegen Abendland --- Europa als das Ergebnis Jahrhundere tlanger Pluralisierung.
                          Sächsische Zeitung online, 18.10.2017
                        • Bichara Khader: ---- Europa y el mundo árabe.
                          Primos, vecinos. Agencia Espanola de Cooperación Internacional
                          1995. 277 pp.
                        • Europa und der Orient 800 - 1900
                          [28. Mai - 27. August 1989 ;
                          eine Ausstellung des 4. Festivals der Weltkulturen Horizonte '89
                          im Martin-Gropius-Bau, Berlin].
                          Berliner Festspiele / Bertelsmann Lexikon Verlag 1989, 923 S., Abb.
                        • Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt
                          Antike - Mittelalter - Renaissance
                          Ausstellung 21.05. - 31.10.2017 (Bildergalerie im Internet)
                          Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim
                        • Reinhard Kirste / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.):
                          Europa im Orient - der Orient in Europa.
                          Religionen im Gespräch, Bd. 9 (RIG 9). 
                          Balve: Zimmermann 2006, 528 S. -
                          mit ausführlichen Besprechungen thematischer Titel
                          Rezension RIG 9: hier
                        • Annette Kuhn: Warum sitzt Europa auf dem Stier?
                          Matriarchale Grundlagen von Europa
                          in: Frauen verändern EUROPA verändert Frauen
                          Hg.: Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration
                          des Landes Nordrhein-Westfalen, 2008 S. 191 - 201. 
                        • Pierre Larcher: Orientalismus des Westens 
                          Pierre Larcher: Orientalismus des Westens 
                          Arles (F): Sindbad/Actes Sud 2017, 240 pp.


                        • Jacques Le Goff: Die Geburt Europas im Mittelalter.
                          Aus dem Französischen von Grete Osterwald.
                          Darmstadt: WBG 2004, 344 S., Index
                          Rezension von Klaus Oschema in "sehepunkte": hier
                          (Ausgabe 4 (2004), Nr. 7/8
                           )
                        • Alain de Libéra:
                          Penser au Moyen Âge.

                          Paris: Seuil 1991, 413 pp., index
                        • Pedro Martinez Montavo  / Carmen Ruiz Bravo-Villasante:
                          Europa unter dem Halbmond. Eine illustrierte Kulturgeschichte. Übersetzung aus dem Spanischen / Englischen: Gerhard Hoffmann.
                          München: Südwest [1992] 2000, 239 S.,
                          Kritik am Text - gute Bilder: ZEIT online, 10.04.1992
                        • Joseph Needham: La science chinoise
                           et l'Occident (Le grand tirage)

                          Rezension in Perséeaus: 
                            Année 1974  2  pp. 154-155 
                          Traduit de l'anglais par Euène Jacob). Paris: Seuil 1973, 267 pp.
                        • Hanna Nohe: Fingierte Orientalen erschaffen Europa.
                          Zur Konstruktion kultureller Identitäten im Reisebrief-Roman der Aufklärung.
                          Paderborn: W. Fink 2018, 328 S.
                        • Harry Olmeadow: Journeys East: 20th Century Western Encounters with Eastern Religious Traditions. Bloomington, Indiana (USA): World Wisdom Books 2004, 552 pp.
                          Details mit Inhaltsangabe und Leseproben: hier
                        • Französische Ausgabe:
                          Harry Olmeadow: Vers l'Orient!
                          La rencontre des Occidentaux avec les traditions orientales au XXe siècle.
                           La Chapelle sous Aubenas (F): Hozhoni 2018, 660 pp.
                        • Saddek Rabah: L'Islam dans l'imaginaire Occidental.
                          Aux sources des discours.
                          Beyrouth: Al Bouraq 1998, 241 pp.
                        • David Talbot Rice: Morgen des Abendlandes.
                          Von der Antike zum Mittelalter 
                                  Ausgabe: München / Zürich: Droemer und Knaur
                                                      1965, 359 S., Abb., Karten, Register
                            Ausgabe der Reihe: Große Kulturen in Farbe.
                          Eltville/Rh.: Rheingauer 1986, 215 S., Abb., Register
                        • Bernd Rill: Sizilien im Mittelalter.
                          Das Reich der Araber, Normannen und Staufer.
                          Darmstadt: WBG 1995, 335 S., Abb., Register
                        • J.M. Roberts: The Triumph of the West.
                          The Origin, Rise and Legacy of Western Civilization.
                          London: Phoenix Prss 1985, 324 pp., illustr., index
                        • Edward Said: --- L'Orientalisme.
                        • L'Orient créé par l'Occident.
                          Frankfurt/M.: Fischer 2009, 464 S.
                          Aus dem Amerikanischen von
                              Cathérine Malamoud. 
                          Préface de Tzevetan Todorov.
                              Traduit de l´Américain par Cathérine Malamoud. 
                              Paris Seuil 1980, 393 S., Personenregister
                          --- 
                          Culture and Imperialism.
                          New York: Random House 1994, 380 S., Register
                          --- Zum Tod von Edward Said -
                          wirkungsmächtig und umstritten
                          .
                          Jörg Lau in ZEIT online, 25.09.2003      
                        • Andreas Schmauder / Jan-Friedrich Missfelder (Hg.): Religiöse Koexistenz im urbanen Raum
                          (15.-20. Jahrhundert.
                          Stadt in der Geschichte, Bd. 35. Ostfildern:
                          Thorbecke 2010, 340 S.
                        • Gereon Sievernich / Hendrick Buddha (Hg.):
                          Lesebuch zu "Europa und der Orient 800 - 1900.
                          Berliner Festspiele 1989, 138 S.
                        • Ziauddin Sardar: Orientalism. Concepts in Social Sciences. Buckingham:
                          Open University Press 1999, 136 pp., index
                          Deutsche Ausgabe: Der fremde Orient.
                          Geschichte eines Vorurteils.
                          Aus dem Englischen von Matthias Strobel.
                          Berlin: Klaus Wagenbach 2002, Wagenbach TB 451, 188 S., Personenregister 
                        • Alfred Schlicht: Geschichte der arabischen Welt.
                          Stuttgart: Reclam 2013, 400 S.
                          --- Rezension: hier
                          Alfred Schlicht: Ex Oriente Lux. Wissenstransfer zwischen Orient und Okzident - 

                          Rotary Magazin, 01.12.2015 
                        • Andreas Schmauder / Jan-Friedrich Missfelder (Hg.):
                          Religiöse Koexistenz im urbanen Raum
                          (15.-20. Jahrhundert).
                          Stadt in der Geschichte, Bd. 35. Ostfildern: Thorbecke (Schwabenverlag) 2010, 340 S.
                          Rezension von Görge Hasselhoff in "sehepunkte", Ausgabe 11 (2011), Nr. 04
                        • Burkhard Schnepel / Gunnar Brands / Hanne Schönig (Hg.):
                          Orient - Orientalistik - Orientalismus. Geschichte und Aktualität einer Debatte.
                           
                          Postcolonial Studies Bd. 5.
                           Bielefeld: Transcript 2001, 310 S., Abb.

                          --- Inhaltsverzeichnis und Leseprobe: hier 
                          --- Rezension: hier
                        • Christoph Stiegemann / Matthias Wemhoff (Hg.):
                          799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit. Karl der Große und Papst Leo III. in Paderborn.

                          Katalog und Handbuch zur Ausstellung Paderborn 1999. 3 Bände
                          Mainz: Philipp von Zabern  1999,
                          --- Bd. 1+2: Katalog der Ausstellung. XIV, S.1-417.418-938
                          --- Bd. 3: Handbuch zur Geschichte der Karolingerzeit.
                                         Beiträge zum Katalog der Ausstellung. X, 744 S
                        • Christoph Stiegemann: Ein Erlebnis von Gleichzeitigkeit
                          Zu den großen Mittelalterausstellungen in Paderborn seit 1999
                          (Diözesanmuseum Paderborn 1999, 2001, 206, 2010)
                        Stuttgart: Kohlhammer 2008, 226 S.,
                        Register 
                        --- Rezension "Ein-Sichten": hier
                        Rezension im Portal fürPolitikwissenschaft: hier


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                        Achtsamkeit und Engagement --------- buddhistischer Friedensort in Waldbröl

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                        Eingang zum "Europäischen Institut für Angewandten Buddhismus (EIAB)
                        in Waldbröl - mit der Inschrift : Frieden in mir - Frieden in der Welt

                        Der vietnamesische Mönch Thich Nhat Hanh gehört neben dem Dalai Lama zu den bekanntesten buddhistischen Meistern. Er wurde am 11.10.1026  in Nguyễn Xuân Bảo in Thừa ThiênZentralvietnam geboren und bereits mit 16 Jahren zum buddhistischen Mönch ordiniert.Thích ist ein Ehrentitel vietnamesischer Mönche.
                        Schon früh setzte er sich für ein friedliches Zusammenleben ein und kam durch sein Friedensengagement im Vietnamkrieg auch mit der USA-Administration in Konflikt, so dass er lange nicht in die USA einreisen durfte.


                        Achtsamkeitstag in Waldbröl 2011


















                        Thich Nhat Hanh, selbst Zen-Meister, gehört zu den Mitbegründern eines "Engagierten Buddhismus", der sich unabhängig von einzelnen buddhistischen Schulen sieht.
                        So entstand als konkrete Realisierung seines Denkesn und Handelns 1964 auch der 
                        Tiep-Hien-Orden“ , übersetzt ins Englische Order of Interbeing, im Deutschen Intersein-Orden. Er versteht sich als eine „spirituelle Widerstandsbewegung“, die den inneren Frieden umsetzt in friedvolles Handeln auch auf der gesellschaftlichen Ebene. 

                        Neben dem Leben in seinen Klostergründungen reiste er bis zu seinem Schlaganfall 2012 zu Vorträgen und Meditationen rund um die Welt.
                        Thich Nhat Hanh beim Achtsamkeitstag 2011


                        Als letztes größeres Projekt gründete er im September 2008 das"Europäische Institut für Angewandten Buddhismus" (EIAB)in Waldbröl (Bergisches Land). Dort leben eine Reihe von (überwiegend) vietnamesischen Mönchen und Nonnen.
                        Dieser Ort hat allerdings eine unrühmliche Geschichte. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde hier mit einem Riesenprojekt begonnen: Ein Volkstraktorenwerk, Adolf-Hitler-Schule, Aufmarschgelände, Kraft-durch-Freude (KdF) Hotel im Blick auf eine Stadt, die schließlich 300.000 Einwohner haben sollte.
                        Nur einige Reste sind von den angefangenen Bauten geblieben, darunter das ehemalige Kdf-Hotel, das nun das EIAB beherbergt = ein deutliches Zeichen gegen die Gewalt und für den Frieden. Nun werden hier Kurse zur Achtsamkeit und praktische Übungen im Sinne eines Engagierten Buddhismus abgehalten. Interessierte - unabhängig von ihrer Religion oder Weltanschauung  - sind herzlich eingeladen.

                        Mehr zur Geschichte -  Oberberg-Nachrichten vom 21.04.2013:
                         Außergewöhnliche Orte im Oberbergischen - Hitlermauer und Volkstraktorenwerk.



                        EIAB-Hauptgebäude (ehem. KdF-Hotel)
                        Aus der Selbstbeschreibung des EIAB:
                        „Die Übenden lernen, sich stets ihres Körpers, ihres Geistes, ihrer Rede und ihres Handelns bewusst zu sein und die buddhistischen Lehren so anzuwenden, dass sie Stress und körperliche Schmerzen reduzieren sowie schwierige Emotionen und geistiges Leid wahrnehmen, annehmen und transformieren können. Die Übung der Achtsamkeit ist auch Grundlage des Konfliktlösungstrainings für Paare, Familien und Gruppen sowie für den Arbeitsalltag. Das EIAB möchte vor allem auch jungen Menschen helfen, eine spirituelle Dimension in ihrem Leben zu finden.
                        Die DharmalehrerInnen des EIAB geben ihr Verstehen und ihre Erfahrungen nicht nur durch Worte weiter, sondern auch durch ihre Gegenwart und die Art, den Alltag zu leben. KursteilnehmerInnen leben zusammen mit der ordinierten Gemeinschaft und profitieren so unmittelbar von der kollektiven Energie der Achtsamkeit und Konzentration. Von einer harmonischen Gemeinschaft umgeben zu sein, ist die beste Unterstützung für die Übenden."



                        In der Eingangshalle des EIAB




                        Im Garten vor der Mensa
                        Der Diamant-Stupa der Einschließlichkeit  (21 m Höhe)
                         - aus Säulenelementen,
                        die im Keller des Hauses gefunden wurden.


                        Die große Glocke des Mitgefühls im Stupa
                        Höre mit Mitgefühl


                        Einer von mehreren meditierenden Buddhas
                        am Rand des Stupa








                        Reinhard Kirste - Biografisches (aktualisiert)

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                        1942 in Berlin-Lichtenrade geboren
                        Während der Schulzeit in der kirchlichen Jugendarbeit engagiert
                        (BK - Schülerbibelkreise)


                        1961  Abitur an der Ulrich-von-Hutten-Schule Berlin-Lichtenrade

                        1961 - 1966 Studium der Ev. Theologie und Religionspädagogik
                                          in Berlin (Kirchliche Hochschule) und den
                                          Universitäten Tübingen und Göttingen


                        1966  1. Theologisches Examen vor dem Konsistorium
                                 der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg (West)


                        1966 - 1969: Vikar und Prädikant in Berlin:
                        Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, Königin-Luise-Gemeinde Schöneberg,
                        Genezareth-Gemeinde Neukölln

                        Schulpraktikum: Ev. (Real-)Schule Charlottenburg
                        1967 - 1969: Ehrenamtliche Mitarbeit in der Telefonseelsorge Berlin

                        Nov. 1969 bis März 1970: Hilfsprediger in der Martha-Gemeinde Kreuzberg


                        1969   2. Theologisches Examen und Ordination 

                                  zum Pfarrer durch Bischof Kurt Scharf

                        1970  Heirat mit Karin Kirste

                        1970 - 1975 Gemeindepfarrer
                        der Ev.-Luth. St. Cosmas- und Damian-Gemeinde Hildesheim
                        mit den Ortsteilen, Hildesheimer Wald, Marienrode, Barienrode,
                        Neuhof, Trockener Kamp -
                        verbunden mit Unterrichtsaufträgen für den Ev. Religionsunterricht
                        am Goethe-Gymnasium Hildesheim
                        und der Integrierten Gesamtschule Hildesheim
                        Zusätzlich: Lehrauftrag an der Pädagogischen Hochschule Hildesheim
                        im Wintersemester 1974/1975 und Sommersemester 1975


                        1975 Abschluss der Dissertation bei Prof. Dr. Helmut Gollwitzer, Berlin
                                Promotion zum Dr. theol. (summa cum laude)
                                an der Kirchlichen Hochschule Berlin (West)
                                (seit Oktober 1992 mit der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität fusioniert)


                        1975 - 2005 Schulreferent für die Lehrerfortbildung in Ev. Religionslehre in den Kirchenkreisen Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg
                        Zeitweise Lehraufträge (bzw. Mitarbeit) an der PH, dann Universität Dortmund
                        Sommersemester 1976 - Sommersemester 1986
                        und Lehrauftrag an der Ruhr-Universität Bochum, Wintersemester 1982-1983
                        (Proseminar: Die Bedeutung meditativer Elemente im Religionsunterricht)



                        1977 - 1991 Urlauberseelsorge - einige Wochen in den Sommermonaten
                                          Walchensee (1977), Lienz, Osttitol (1978),
                                                Hallstatt O.Ö. (1985-1989), Kitzbühel (1990/1991)


                        1983 - 1993 Mitwirkung beim Forschungsprojekt
                        der Islamischen Wissenschaftlichen Akademie (IWA)
                        und der Universität zu Köln

                        unter Leitung von Prof. Dr. Abdoljavad Falaturi:
                        „Analyse der Schulbücher zum Thema Islam in den europäischen Ländern und zum Thema Christentum in Islamischen Ländern“


                        1989/1990 Mitbegründer und als stellvertretender Vorsitzender
                        bis November 2018 Koordinator der
                        Interreligiösen Arbeitsstelle (INTR°A) e.V. in Nachrodt/Westfalen,


                        Seit 1990  Gemeinsam mit KARIN KIRSTE:
                        Ausbau und Organisation derInterReligiösen Bibliothek (IRB)
                        2005-2007 Erstellung des Gesamtkatalogs,
                        der kontinuierlich aktualisiert und erweitert wird.


                        1991 - 2018: West-östlicher Divan Iserlohn: 
                                            Baustelle Kulturbrücke Nr. 01 - 142


                        2003 Mit Karin Kirste: Gründung der Stiftung „Omnis Religio“ 


                        2005 - 2008 
                        •  Mitglied des Projektausschusses (2005-2007) „Weißt du, wer ich bin“, getragen von den großen Kirchen, dem Zentralrat der Juden sowie zwei großen islamischen Organisationen in Deutschland Mitherausgeber von drei Materialheften und eigenen Beiträgen zu: Spirituelle Raumbegehungen (s.u.). 
                        • Gutachter beim Focus-Wettbewerb 2006: „Schule macht Zukunft“
                        • 2007: Gutacher beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Programmbereich "Modellprojekte: Jugend, Bildung und Prävention" (Regiestelle "Jugend für Vielfalt") durch GSUB - Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung Berlin: Projekte gegen Rechtsextremismus.
                        • 2008: Gutachter bei Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS),
                          ESF-Programm 2008
                        • 2008: Gutachter bei Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS),
                          XENOS-Programm 2008
                        Seit Sommersemester 2005
                        Lehrauftrag an der Technischen Universität Dortmund im Fachbereich „Humanwissenschaften und Theologie“ - 
                        Institut für Ev. Theologie 

                        Themen der Seminare und Materialzusammenstellungen: hier
                        --- Hinweise zum Lehrauftrag an der TU-Dortmund --- (Biografisches und Arbeitsschwerpunkte): hier

                        Seit 2008: Blogger
                        zu interreligiösen, religionswissenschaftlichen
                        und religionspädagogischen Themen
                        --- Übersichtsseite "Dialog der Religionen", weitere Details, s.u. ---






                        Persönliche Interessen- und Arbeitsschwerpunkte
                        sowie ehrenamtliche Tätigkeiten

                        Arbeiten, Vorträge und Seminare
                        zurBegegnung der Religionen sowie zu Fragen
                        des interreligiösen und interkulturellen Lernens

                        Umfängliche Reisen im Mittelmeerraum, Türkei, Ägypten, Marokko, Tunesien, Kanaren, Naher Osten, Indien, Nepal, Sri Lanka, Indonesien, Malaysia, China, Australien, USA, Lateinamerika -
                        In Europa: Schwerpunkt Frankreich, Dänemark, Norwegen, Schweden, Sowjetunion, Estland, Polen, Großbritannien sowie Mittel- und Südeuropa ...




                        Regelmäßige Bearbeitung dieser Blogs und Blogseiten: 
                        Mitgliedschaften und Ehrungen
                        Mitarbeit bei:


                        CC


                        Stiftung OMNIS RELIGIO - Merkzeichen interreligiöser Verantwortung

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                        Omnis Religio- das bedeutet:  alle Religionen umfassend.
                        Dies ist der Name der von Karin und Reinhard Kirste gegründeten privaten Stiftung. Sie wurde im Dezember 2003 vom Land Nordrhein-Westfalen anerkannt.
                        Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht,
                        die interreligiöse und interkulturelle Verständigung zu fördern und entsprechende nachhaltige Projekte zu unterstützen.


                        Seit dem Jahr 2005 sind schon eine Reihe von Initiativen unterstützt  worden. Der (jährliche) Förderpreis wird an interkulturelle Projekte, interreligiös tätige Einrichtungen oder Vorhaben  einzelner vergeben. Wichtig ist dabei, dass der größere gesellschaftliche Zusammenhang
                        im Sinne einer Verbesserung und Stabilisierung
                        multireligiöser Bedingungen deutlich hervortritt.
                        Vorstand und Kuratorium wählen die jeweils zu fördernden Initiativen selbst aus,
                        so dass wir bitten, von [Anfragen zu] Bewerbungen abzusehen!  



                        Unterstützte Aktivitäten (mit Förderpreis) --- seit 2005

                        2019:


                        2018:
                        1. Förderpreis 2018 an die Jemen-Kinderhilfe Aichach
                        2. Beteiligung am Deutschlandstipendium der Universität Tübingen
                            Jahresstipendium für zwei Studierende: 2018/2019



                        2017: 
                        • Unterstützung des "Engels der Kulturen":
                          Inerkulturelles Projekt - Die Säule für Jerusalem
                        • Förderpreis an die Herbst-Winter-Akademie
                          der
                          Clearingstelle für Geflüchtete der TU Dortmund
                          Aus der Begründung: 
                          "Vorstand und Kuratorium der Stiftung „Omnis Religio“ haben beschlossen, den Förderpreis 2017 an ein konkretes Projekt der Clearing-Stelle für Geflüchtete an der Technischen Universität Dortmund zu vergeben.
                          Die Stiftung möchte damit die Möglichkeiten verstärken, dass geflüchtete Studierende – besonders aus dem Nahen und Mittleren Osten – im Rahmen ihrer Weiterbildung sich im neuen Kulturbereich besser zurechtfinden. Zugleich soll ihnen durch die entsprechenden Rahmenbedingungen ein Studium an der TU Dortmund erleichtert werden."
                        • Unterstützung zur Schulerweiterung im Operndorf Afrika
                          s.u. Förderpreis 2013
                        in tiefenpsychologischen und interreligiösen Zusammenhängen
                        (Förderpreis an PD Dr. Hamid Reza Yousefi)

                        2016: Kunstprojekt am Olivaer Platz in Berlin
                                  Der Leuchter "Aviv & Samir"
                                 
                        (Männliche Vornamen: Aviv = jüdisch / Samir = islamisch)
                                  
                        Entwurf: Arik Levi
                                   (in Verbindung mit Avitall Gerstetter
                          --- siehe - Förderpreis 2011)

                        2015: West-Eastern Divan-Orchestra
                                 im Rahmen derDaniel Barenboim Stiftung 
                        (Förderpreis)

                        2015:  Unterstützung derShanti-Leprahilfe
                                   für ein Krankenhaus und eine Schule in Nepal
                                   (
                        nach dem großen Erdbeben)


                        2014: Unterstützung an "Orienthelfer e.V." für den Schulunterricht
                                  syrischer Flüchtlingskinder im Libanon
                         


                        2014: Förderpreis an: L'Association
                        Les Amis de Mar Moussa (Genf)

                        Sr. Houda mit Arbeitern 
                        auf der Klosterbaustelle (2014)

                         

                        2013:  Förderpreis an das Operndorf Afrika
                        in Burkina Faso, initiiert von Christoph Schlingensief

                        --- "Von Afrika lernen"


                        2012: Förderpreis an: Jacob Soetendorp-Institut, Den Haag
                         
                        2011: Förderpreis für: Interreligiöse Initiativen der jüdischen Kantorin
                                  Avitall Gerstetter (Berlin)

                        2010:Förderpreis an: Rüdiger Nehberg: TARGET
                        Gegen weibliche Genitalverstümmelung
                        eine interkulturelle und interreligiöse Notwendigkeit 

                        2009: Förderpreis an: Interreligiöse Bildungsarbeit der Begegnungsstätte
                        der DITIB-Moschee Duisburg-Marxloh


                        2008: Förderpreis an: Interkulturelles Jugendprojekt in Köln-Vingst
                          --- Grundsätzliches und Weiteres in "Tauwetter"

                        Diese franziskanische Zeitschrift greift aktuelle Themen auf
                        und verbindet sie mit franziskanischer Spiritualität und Ethik.
                         
                        2007: - 1. Multikulturelles Kunstprojekt
                        im Blick auf christliche Kunst in
                        Indien
                        - zusammen mit nichtchristlichen Künstlern
                        (aktualisierter Bericht, Dezember 2009)


                        2007:- 2. Schule "Heiliger Andrei-Santiniketan"
                        in Moieciu-Magura (Rumänien) 


                        2006:Interreligiöse Arbeit
                        zur Versöhnung der Religionen in Nigeria


                        2005:Interreligiöses Projekt an der Marienschule Offenbach:
                        "Begegnung mit dem Islam"  (vgl. Dialog im Bistum Mainz)





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                            Creative Commons 

                          Fachzeitschriften: interreligiös & international - Periodicals: interfaith & international

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                          Zeitschriften-Auswahl  -  Selection of  journals


                          TEXTARCHIV der INTERRELIGIÖSEN BIBLIOTHEK

                          Maghreb, Mittelost und Süd(-Ost)-Asien: Geschichte, Minderheiten, Länderprofile (aktualisiert)

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                          Durch die Revolutionen im Nahen Osten, besonders in Ägypten und durch den Bürgerkrieg in Syrien seit 2011 sowie durch den immer noch nicht besiegten "Islamischen Staat" bleibt die Lage  im Nahen und Mittleren Osten weiter zugespitzt. Das betrifft besonders alle ethnischen und religiösen Minderheiten, aber verstärkt die Christen dieser Region. Ähnliches gilt auch für Pakistan und weitere Staaten Südasiens, z.B.  auch Malaysia und Indonesien

                          Wann wird man friedlich  wieder miteinander
                          Kaffee trinken?

                          Auch in Indien übt der  der Hindu-Nationalismus verstärkt Druck auf die anderen religiösen Traditionen aus, besonders den Islam und das Christentum.

                          Es ist schwer abzuschätzen, wie sich das Jahrhunderte lange oft friedliche und gastfreundliche multireligiöse Zusammenleben in den afrikanischen und asiatischen Gesellschaften weiter entwickeln wird. Besonders durch die Bürgerkriege und die Expansion des sog. Islamischen Staats (IS) und verwandter Milizen sind der gesamte Mittlere Osten, Teile Nordafrikas und der Subsahara-Gebiete destabilisiert.


                          ÜBERSICHT
                          1. Länder und Regionen (A - Z)
                          2. Hintergrundinformationen: Naher und Mittlerer Osten
                          3. Der sog. Islamische Staat - Bedrohung und Gewaltexzesse






                          1.  LÄNDER UND REGIONEN

                          ARABISCHE HALBINSEL und NAHER OSTEN 



                          ÄGYPTEN
                          INDONESIEN

                          IRAK
                          IRAN
                          ISRAEL

                          JEMEN
                          •  Jemen - erschütternde Bilanz 2017  (Open Democracy, 09.01.2018)

                          JORDANIEN




                          MAGHREB mit MAROKKO und TUNESIEN
                          Präsentation auf der Frankfurter Buchmesse 2018


                          MALAYSIA
                          MAROKKO >>> MAGHREB

                          MYANMAR / BURMA
                          OMAN 
                          Präsentation am Stand des Sultanats Oman, Frankfurter Buchmesse 2018

                          PAKISTAN / AFGHANISTAN
                          PALÄSTINA
                          --- Von den Anfängen bis heute, vgl. Wikipedia: Palästinakonflikt.
                          --- Israel-Palestine: Creative Regional Initiatives (IPCRI)
                                Israelisch-palästinensischer Think Tank

                          SAUDI-ARABIEN



                          SYRIEN

                          TÜRKEI

                          TUNESIEN >>> MAGHREB


                          2. Geschichtliche und politische
                              Hintergrundinformationen:
                              NAHER und MITTLERER OSTEN / SÜDOSTASIEN


                            3.  Terrorismus des sog. Islamischer Staats


                            IRB: Bücher und Zeitschriften - Interreligiöser Dialog - interreligiöses Lernen (aktualisiert)

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                            Interreligiös orientierte Zeitschriften

                             CC



                              Meditatives - Kontemplatives - Mystisches (aktualisiert)

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                                MEIN SIND DIE JAHRE NICHT
                                DIE MIR DIE ZEIT GENOMMEN
                                MEIN SIND DIE JAHRE NICHT
                                DIE ETWA MÖCHTEN KOMMEN
                                DER AUGENBLICK IST MEIN
                                UND NEHM' ICH DEN IN ACHT
                                SO IST DER MEIN
                                DER JAHR UND EWIGKEIT GEMACHT


                                                   Andreas Gryphius (1616-1664)

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                                Mystiker/innen verschiedener Religionen
                                Die mystische Mühle Kapitell in der Basilika
                                S. Marie-Madeleine, Vézelay

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                                Spiritualität zwischen Denken, Glauben und Engagement
                                (Präsentation Édition Albin Michel Paris, Frankfurter Buchmesse 2018)

                                N A C H K L A N G

                                Detail aus der Merkez-Moschee,
                                Duisburg-Marxloh



                                  DIE ROS' IST OHN' WARUM
                                  SIE BLÜHET, WEIL SIE BLÜHET
                                  SIE ACHT' NICHT IHRER SELBST
                                  FRAGT NICHT, OB MAN SIE SIEHET

                                               Angelus Silesius(1624-1674) 





                                Die heilige Silbe OM (AUM)


                                                                                                                                                                                            Lizenzbedingungen unter Creative Commons

                                 

                                Trialog - Begegnung von drei Monotheismen

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                                Die Begegnung der Religionen in Europa bezog sich nach dem 2. Weltkrieg verstärkt auf den christlich-jüdischen Dialog, der sich nach und nach zum "Trialog" erweiterte, indem der Islam als dritte monotheistische Religion hinzukam. Neben dem Christentum haben das Judentum und der Islam prägend gewirkt. Die Iberische Halbinselund Bosnien sind dafür besonders herausragende Beispiele:

                                Gotthold Ephraim Lessing 
                                Nathan-Denkmal in Wolfenbüttel
                                (Wikipedia)
                                als Vordenker:
                                Nathan der Weise
                                und weitere Texte zum Trialog

                                JERUSALEM:

                                Über die Monotheismen hinaus:
                                Projekte


                                  Upper Saddle River, NJ (USA): Prentice Hall 1998, XVI, 542 pp., illustr., maps, index
                                  Auch als e-Book erhältlich: Routledge (London, UK / New York, USA) 2012, 2. Aufl.
                                  Ausführliches Inhaltsverzeichnis und Leseprobe: hier



                                  Weitere Literatur in Auswahl 
                                  • Michel Abitbol / Robert Assaraf (dir.):
                                    Monothéisme et tolérance.
                                    Colloque du CRJM.
                                    Paris: Albin Michel 1998, 188 pp.
                                  • Dionigi Albera / Maria Couroucli (dir.):
                                    Religions traversées. Lieux saints partagés
                                    entre chrétiens, musulmans et juifs en Méditerranée.
                                    Arles (F): Actes Sud 2009, 359 pp.
                                    --- Information und Inhaltsverzeichnis: hier
                                  • Astérios Argyriou et al.:
                                    Juifs, Chrétiens, Musulmans en Dialogue.
                                    .
                                    Strasbourg: Édition du Signe 
                                    2002, 176 pp., illustr., chronologie
                                  • Ismai'il Raji al Faruqi (ed.):
                                    Trialogue of the Abrahamic Faiths.
                                    Papers presented to
                                    the Islamic Studies Group
                                    of the American Academy of Religion.
                                    Brentwood, Maryland (USA):
                                    International Institute
                                     of Islamic Thought 1982, 88 pp.
                                  • Ismai'il Raji al Faruqi (Hg.):
                                    Judentum, Christentum, Islam.
                                    Trialog der Abrahamitischen Religionen.
                                    Aus dem Amerikanischen von Anton Josef Dierl.
                                    Frankfurt/M.: Dagyeli 1986, 140 S.
                                  • Martin Bauschke: Abraham bei Juden Christen und Muslimen(Sammelrezension)
                                  • Christfried Böttrich / Beate Ego / Friesmann Eißler: Abraham in Judentum, Christentum
                                    und Islam. Göttingen: V & R 2009, 188 S.


                                  • Abdoldjavad Falaturi / Jakob J. Petuchowski / Walter Strolz (Hg.):
                                  • Zukunftshoffnung und Heiserwartung in den monotheistischen Religionen.
                                    Freiburg u.a. Herder 1983, 189 S.
                                  • Abdoldjavad Falaturi / Jakob J. Petuchowski /
                                    Walter Strolz (Hg.):
                                    Universale Vaterschaft Gottes. Begegnung der Religionen.
                                    Freiburg u.a.: Herder 1987, 199 S.
                                  • Abdoldjavad Falaturi / Jakob J. Petuchowski / Walter Strolz (Hg.):
                                    Drei Wege zu dem Einen Gott. Glaubenserfahrung in den monotheistischen Religionen.
                                    Freiburg u.a.: Herder [1976], 1989, 2. Aufl., 247 S.


                                  • Andrée Ghillet: Dieu aime celui, qui aime les dattes.
                                    Dialogue judéo-islamo-chrétien. Paris: Harmattan 1993, 286 pp.
                                  • Gisbert Gemein (Hg.): Kulturkonflikte - Kulturbegegnungen.
                                    Juden, Christen und Muslime in Geschichte und Gegenwart.
                                    Schriftenreihe Bd. 1062. Bonn: bpb 2011, 542 S.
                                    --- Rezension: hier
                                  • George B. Grose / Benjamin J. Hubbard (eds.): David M. Gordis / George B. Grose /
                                    Muzammil H. Siddiqi: A Jew, Christian and Muslim in Dialogue.
                                    Notre Dame, Indiana (USA): Cross Cultural Publ. 1994, XXXIII, 243 pp., index 
                                  • Eva-Maria Hinterhuber: Abrahamischer Trialog und Zivilgesellschaften
                                    Stuttgart: Lucuis & Lucius 2009, 261 S.

                                    --- Inhaltsverzeichnis und ausführliche Leseprobe: hier 
                                  • Moshe Idel / Bernard McGinn (eds.)
                                    Mystical Union in Judaism, Christianity, and Islam.
                                    An Ecumenical Dialogue.
                                    New York: Continuum 1996, IX, 251 pp., index
                                  • Gérard Israël / Alain Hiuziaux /
                                    Khaled Betounès:
                                    Le Coran, Jésus et le juda
                                    ïsme.
                                    Paris: Desclée de Brouwer 2004, 198 pp.
                                    --- Kommentar bei Sitaudis.fr, 26.11.2013
                                  • Michel Lelong: La vérité rend libre.
                                    Le Judaisme, l'Islam et nous.
                                    Paris: Guibert 1999, 145 pp.
                                  • Isabelle Levy: Pour comprendre des pratiques religieuses ds juifs, des chrétiens et des musulmans. Pocket Spiritualité 12. Paris:  Presses de la Renaissance 2011, 539 pp., chronologie
                                  • F.E. Peters: Children of Abraham. Judaism, Christianity, Islam.
                                    Princeton, NJ (USA): Princeton Univ. Press
                                    [1982], 1984, XI, 225 pp., glossary, index
                                  • Dominique Lormier: la dérive intégriste.
                                    Chrétiens, juifs et musulmans
                                    face au fondamentalisme. Paris. Acropole 2007, 264 pp.
                                  • Andreas Renz: Beten wir alle zum gleichen Gott? Wie Juden, Christen und Muslime glauben. München: Kösel 2011, 206 S., Register
                                    --- Rezension von Wolfgang Reinbold in "Loccumer Pelikan" 1/2015 (PDF-Download)
                                  • Josef Rist (in Verbindung mit Christof Breitsameter, Hg.):
                                    Die Offenbarungsreligionen und ihr Schriftverständnis. Theologie im Kontakt, NF, Bd. 1
                                    Münster: Aschendorff 2913, 208 S.
                                  • Daniel Sibony: Les Trois Monothéismes. Juifs, Chrétiens,
                                    Musulmans entre leurs sources et leur destins.
                                    Paris: Seuil 1992, 355 pp.


                                  • Daniel Sibony / Pierre Lambert / Dalil Boubakeur (Fran
                                    ç
                                    ois Celier, dir.):
                                    Le choc des religions. Juifs, chrétiens, musulmans, la coexistence est-ell possible?
                                    Paris: Presses de la Renaissance 2004, 220 pp.
                                  • Grand Rabbin René-Samual Sirat, Mgr Olivier de Berranger / Youssef Seddik:
                                    Jufis, Chrétiens et Musulmans. Lectures qui rassemblent, lectures qui séparent.
                                    Paris: Bayard 2007, 302 pp.
                                    --- Rezension in: Relations oecouméniques & interreligieuses
                                    (Église catholique de Lyon) 
                                  • Christiane Timmermann & Barbara Segaert (eeds.): How to Conquer the Barriers to Intercultural Dialogue. Christianity, Islam and Judaism. Bruxelles et al.: Peter Lang 2005, 240 pp.
                                  • Anton Wessels: A Stranger is Calling. Jews, Christians and Muslims as Fellow Travellers.
                                    Translated by Henry Jansen. 
                                    Eugene, Oregon (USA): Wipf & Stock 2017, 264 pp.
                                    ---  Besprechung: hier
                                  Kommentar zum Buch: hier
                                  Material für den
                                  Unterricht
                                  • Trialog der Kulturen - Gotteshäuser und Feste
                                    (in Verbindung mit Clauß Peter Sajak
                                  • Clauß Peter Sajak, unter Mitarbeit von Katrin Gergen-Woll, Barbara Huber-Rudolf
                                     und Jan Woppowa: 
                                    Kippa, Kelch, Koran: Interreligiöses Lernen mit Zeugnissen der Weltreligionen.
                                    Ein Praxisbuch. M
                                    ünchen: Kösel 2010, 287 S., Abb. (auch als e-book erhältlich)
                                    Rezension: hier
                                  •  Lernen im Trialog, Heft 1:  Clauß Peter Sajak (Hg.): Gotteshäuser. Entdecken - Deuten - Gestalten. Sekundarstufen I und II. Paderborn: Schöningh 2012 --- Rezension: hier
                                  • Lernen im Trialog, Heft 2: Clauß Peter Sajak (Hg.):
                                    Feste feiern. Jahreszeiten  - Mahlzeiten - Lebenszeiten. 
                                    Sekundarstufen I und II
                                    Paderborn. Schöning 2013 --- Rezension: hier
                                  • Lernen im Trialog, Heft 3: Clauß Peter Sajak (Hg.): Heilige Schriften. Texte - Themen – Traditionen. Sekundarstufe I und II.Paderborn: Schöningh 2015, 96 Seiten, Abb.  – mit Materialiensammlung und Glossar --- Rezension: hier
                                  CC


                                    Christentum des Ostens - Orthodoxe und orientalische Kirchen (aktualisiert)

                                    $
                                    0
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                                    Orthodoxes Kreuz mit Christusbildnis
                                    Der christliche Glaube
                                    entwickelte sich
                                    insbesondere durch die
                                    Missionsarbeit des
                                    Paulus und seiner
                                    Nachfolger zum
                                    weltgeschichtlichen
                                    Wendepunkt

                                    mit einer neuen
                                    Zeitrechnung

                                    (seit dem 4. Jh.). 
                                    Zur christlichen 
                                    Mission,
                                    vgl. ZDF-Mediathek

                                    vom 05.06.2014: hier

                                    Aber durch die faktische Sprachgrenze im Römischen Imperium (griechischer Osten / lateinischer Westen) und dogmatische Konflikte -  besonders zur Stellung Jesu (Christologie) und zur Trinität – lebten sich Ost- und Westkirchen auseinander. 
                                    Neben dem Streit um die Festlegung des Ostertermins wuchs sich der “clash” um die Bilderverehrung 
                                    und Ritenfragen aus,
                                    z.B.
                                    Byzantinscher oder
                                    Altslawischer Ritus.


                                    Innerhalb des vielfältigen östlichen Christentums entstanden die oströmische Reichskirche (byzantinische Kirche) sowie stärker ethnisch orientierte Kirchen.Die bekanntesten orthodoxen Kirchen sind – verbunden mit den Patriarchaten von Jerusalem, Antiochien, Alexandrien (koptisch) bzw. Konstantinopel die griechisch-orthodoxe,
                                    später mit Moskau die russisch-orthodoxe
                                    sowie die autokephalen orthodoxen Kirchen des Balkans.


                                    Kretisches Kreuz mit Paradies-Engel
                                    Ein Teil der orientalischen Kirchen des Nahen und Mittleren Ostens wurde wegen abweichender Lehrmeinungen (wiederum die Stellung Jesu und die Trinität betreffend) aus den orthodoxen Kirchen ausgeschlossen und überlebte z.T. bis heute in den islamisch beherrschten Ländern.


                                    Die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der orientalischen Christen zeigt sich z.B. an den Nestorianern und den Aramäern/Assyrern ( =  z.T. Syrisch-Orthodoxe).
                                    Im weitesten Sinne bezeichnet man mit den Assyrern diejenigen, die das Aramäische als liturgische Sprache benutzen:
                                    (Maxim Edwards in Open Democracy, 17.04.2015)
                                    Vgl. auch: Gabriele Yonan: Assyrer heute. Kultur, Sprache, Nationalbewegung der aramäisch sprechenden Christen im Nahen Osten. Verfolgung und Exil.
                                    Hamburg-Wien: Reihe Pogrom 1978

                                    Sehr bekannte altorientalische Kirchen sind die Kopten in Ägypten und Äthiopien
                                    sowie die Georgisch-orthodoxe Kirche und die Armenier in Kleinasien und in der Kaukasus-Region. Mehr zu Georgien: hier
                                    -----------------------------------------------------------

                                    Doppelseite aus dem Codex Etschmiadzin (um 1000)
                                    Kathedrale von Etschmiadzin (Wikipedia: Armenien)

                                    Bethlehem-Kirche (apostolisch-armenisch)
                                    in Isfahan (Iran) --- (wikiwand.de)

                                    Im Jahr 2015 jährte sich zum 100. Mal der Völkermord an den Armeniern. Dadurch kommen auch die geschichtlichen Hintergründe und die Bedeutung der Armenischen Kirche verstärkt in den Blick.

                                    Historischer Überblick
                                    --- Katharina Kunter / Meron Mendel / Oliver Fassing (Hg.): Der Völkermord an den Armeniern. Beiträge zu einer multiperspektivischen Erinnerungskultur in Deutschland. Münster: Aschendorff 2017, 192 S.
                                    --- Das Deutsche Reich und die "Armenier-Greuel" 1915/16 -- (Universität Mainz)
                                    --------------------------------------------------------
                                    Es ist festzuhalten, dass seit dem 8. Jahrhundert das Verhältnis der christlichen Minderheit zur islamischen Mehrheit nie ungetrübt war, aber dass man gelernt hatte, miteinander auszukommen.

                                    Weitere geschichtliche Informationen
                                    Christentum weltweit (westliches und östliches Christentum)
                                    - Überblick und Materialzusammenstellung


                                    The Friends of Mount Athos (Homepage)

                                    Ausstellung 2012 auf der Schallaburg  bei Melk (Österreich):
                                    Das Goldene Byzanz


                                    Maghreb, Mittelost und Süd(Ost-)Asien:
                                    Geschichte, Religionen, Minderheiten


                                    Maghreb und arabische Welt heute

                                    Christenverfolgungen: Afrika und Asien
                                    (Die ZEIT online, 25.12.2015)

                                      Bücherauswahl zum Thema 
                                    • Heike Behlmer / Ute Pietruschka / Frank Feder (Hg.):
                                      Ägypten und der Christliche Orient.
                                      Peter Nagel zum 80. Geburtstag. Unter Mitarbeit von Theresa Kohl.
                                      Wiesbaden: Harrassowitz 2018, 348 S.

                                      Verlagsinformation, Inhaltsverzeichnis, Leseprobe: hier
                                    • Olivier Clément: «L’essor du christianisme oriental»
                                      Paris: Desclée de Brouwer 2009, 138 pp.

                                      Rezension in "Orthodoxie.com": hier
                                    • Kenneth Cragg: The Arab Christians. A History in the Middle East.
                                      London: Mowbray 1992
                                    • Vincent Gelot: Chrétiens d'Orient.
                                      Périple au coeur d'un monde menacé.
                                      Paris: Albin Michel 2017, 272 pp.
                                    • Pascal Gollnisch: Chrétiens de l'Orient. Résister sur Notre Terre
                                      Paris: Cherche Midi 2016, 192 pp.
                                    • Raymond Le Coz: Histoire de l'Église d'Orient.
                                      Chrétiens d'Irak, d'Iran et de Turquie. 

                                      Paris: Cerf 1995, 441 S., Chronologien
                                      Rezension in France Culture mit weiteren aktuellen Ergänzungen: hier
                                    • Marcel Pott: Der Kampf um die arabische Seele (2012)
                                       --- Rezension: hier
                                    • Türkische Minorität im späten Byzantinischen Reich
                                      Rustam Shukurov: The Byzantine Turks 1204-1461 (2016)
                                    • Martin Tamcke: 
                                      Im Geist des Ostens leben (2008) 
                                      und
                                      --- Christliche Gotteslehre im Orient (2008)
                                    • Festschrift für Martin Tamcke zum 60. Geburtstag
                                      Sidney H. Griffith / Sven Grebenstein (Hg.):
                                      Christsein in der islamischen Welt. 
                                      Wiesbaden: Harrassowitz 2015, 633 S.

                                      Ausführliche Rezension & weitere Titel: hier

                                    • Hans Georg Thümmel: Die Kirche des Ostens 
                                    • im 3. und 4. Jahrhundert. 
                                      K
                                      irchengeschichte in Einzeldarstellungen I/4. Berlin: EVA 1988 
                                    • Friedhelm Winkelmann: Die östlichen Kirchen
                                      in der Epoche der christologischen Auseinandersetzungen. 

                                      Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen I/6.
                                      Berlin: EVA 1980
                                      3. Aufl.
                                    • Jean-Pierre Valognes: Vie et mort des chrétiens d'Orient.
                                      Des origines à nos jours.
                                       Paris: Fayard 1994
                                    • Joseph Yacoub: Babylone chrétienne.
                                      Géopolitique  de l'Église de Mésopotamie.
                                       

                                      Paris: Desclée de Brouwer 1996, 334 S., Index
                                      Englische Rezension: hier

                                    • Michel Quenot: Les glorieux combattants. 
                                      Bialystok
                                       (Pologne): Orthdruk  2015

                                      Les glorieux combattants
                                      Dès ses débuts, le christianisme a su séduire des soldats, qui choisirent alors un autre combat : St Longin au pied de la Croix, St Martin en Occident ou St Georges en Orient. Ils furent suivis de beaucoup d’autres, et la vie exemplaire de certains d’entre eux leur a valu d’être canonisés par les Eglises chrétiennes. Mais qui sont-ils, ces "saints en armes" ? Et comment, des origines à aujourd’hui, ont-ils conjugué les nécessités de la guerre avec l’exigence évangélique de la paix ?
                                      Les splendeurs de l’Athos et des fresques multicolores de l’Orient chrétien ...













                                    CC



                                    Religiöser Pluralismus und Gleichwertigkeit der Religionen: Thesen - Texte - Literatur

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                                    Begegnung mit anderen Religionen.
                                    Theologische Voraussetzungen: 
                                      Wahrheit des Glaubens und Offenbarung
                                    zum Heil 
                                    auf unterschiedlichen Wegen

                                    Thesen von Reinhard Kirste 
                                    Im katholischen Raum fand man viele Jahrhunderte die 
                                    exklusivistische
                                     Position ("außerhalb der Kirche ist kein Heil"), der man die protestantische Variante zuordnen kann: "Außerhalb des Christentums ist kein Heil". Diese wird unter missionarischer Perspektive teilweise immer noch – wenn auch nicht mehr so offenkundig unter post-kolonialen Bedingungen – gepflegt.

                                    Alle inklusivistischen Positionen favorisieren letztlich ein christlich höheres Verständnis gegenüber anderen Glaubensweisen (so z.B. trotz ihrer dialogischen Offenheit Hans Küng und Walter J. Hollenweger). Andere Religionen haben nicht den vollen Zugang zur Heilswahrheit. Karl Rahners Ausspruch von den 
                                    anonymen Christen
                                     in anderen Religionen ist ebenso berühmt wie problematisch. Christologische Engführungen im Sinne der Verbindlichkeit auch für andere Glaubensweisen scheinen das wirkliche Handicap der inklusivistischen Positionen zu sein, wie zurückhaltend sie sich auch immer artikulieren („strenger“ oder „milder“ Inklusivismus. Die Höherwertigkeit des Christentums im Blick auf das Heil bleibt bindend, weil sonst die anderen Christus, sein Kreuz und seine Auferstehung im Sinne einer Heilskonzeption nicht bräuchten.
                                    Der amerikanische Theologe Paul Knitter zeigt in diesem Zusammenhang auf, dass im Inklusivismus, die eigene Religion doch die Beste ist.
                                    Er nennt dies darum eine
                                     partikularistische 
                                    Position
                                    --- zuletzt in einem Vortrag über:
                                    Interreligiöser Dialog: Bleibende Differenz oder kreatives Potenzial, Münster 03.02.2014.
                                     

                                    Theologien des religiösen Pluralismus, also religionspluralistische Positionen,
                                    versuchen dagegen jeder Glaubensweise ihr Recht zu lassen und sie als eigenständigen Weg zum Heil anzuerkennen.
                                    Der bedeutendste Vorreiter dieser Konzeptionen ist der englische Theologe und Religionsphilosoph 
                                    John Hick (1922-2012).
                                    Der Theologe und Religionspädagoge 
                                    Paul Schwarzenau (1923-2006)
                                    hat das so formuliert:


                                    Alle Religionen bedürfen einander,

                                    nicht nur in ihren Gemeinsamkeiten,
                                    sondern gerade auch in ihren Unterschieden,
                                    durch die sie einander ergänzen.
                                    Wir sollen in der eigenen Religion daheim
                                    und in der anderen Gäste sein,
                                    Gäste, nicht Fremde.

                                    Der auf diese Weise geführte interreligiöse Dialog will
                                    also die Fremdheit abbauen und durch Begegnung
                                    Gemeinsamkeiten und Unterschiede durchaus klärend hervorheben,
                                    Differenzen aber nicht als Hindernis auf den unterschiedlichen Heilswegen ansehen. Außerdem geschieht Begegnung immer zwischen Menschen. Ihr Verhalten ist dabei oft ein genauerer Anzeiger ihres Glaubens
                                    als ihre Theologie oder Philosophie.
                                    Je unbeweglicher dogmatische Positionen dabei festgehalten werden,
                                    umso gefährdeter ist eine friedvolle Begegnung
                                    und ein unvoreingenommenes Religionsgespräch.

                                    Religionspluralistische Positionen sind darum als Foren zu verstehen
                                    nicht im Sinne religiöser Beliebigkeit, sondern um Grenzüberschreitungen
                                    zu ermöglichen und so gegenseitige Bereicherung zu erfahren.
                                    Es soll also bewusst versucht werden, das Bewusstsein von Toleranz
                                    und Versöhnung zwischen den Religionen umfassend zu fördern
                                    und auf diese Weise auch dem Frieden in der Gesellschaft zu dienen.

                                    Dazu können die folgenden Thesen Orientierung bieten:
                                    • Dialog kann nur sinnvoll zwischen gleichwertigen Partnerinnen und Partnern geschehen.
                                      Es geht nicht um Gleich-Artigkeit, sondern um 
                                      prinzipielle Gleich-Wertigkeit
                                       
                                      gerade angesichts
                                      unterschiedlicher Glaubensverständnisse und Denkvoraussetzungen.
                                    • Absolutheitsansprüche einzelner Religionen (wie auch des Christentums) dürfen sich nur auf die Verbindlichkeit des eigenen Glaubens beziehen. Das erlaubt kein noch so verdecktes inklusives Denken, das die anderen religiösen Traditionen in irgendeiner Form als minder-wertig einstuft. Es erlaubt aber auch kein inklusives Vereinnahmen („anonyme“ Christen, Buddhisten, Muslime usw.).
                                    • Das Missionsverständnis (besonders des christlichen Glaubens) ist im Sinne eines persönlichen Zeugnisses und Engagements zu interpretieren, ohne dabei die anderen zur eigenen Glaubensweise bekehren zu wollen.
                                    • Die verschiedenen Religionen drücken nicht endgültige Wahrheit aus. Sie sind sprachliche, rituelle und spirituelle Annäherungen an das Transzendente. Ihre Aussagen sind vorläufig und bleiben revisionsbedürftig.
                                    • Religionen sind eingebunden in vielfältige Kulturen und differierende Denkweisen. Sie sind darum als unterschiedliche Wege zum Heil zu verstehen.
                                    • In einer globalisierten Welt kann keine Religion mehr für sich leben, sondern nur in Beziehung mit anderen. Interreligiöse Begegnung ist darum Herausforderung und Bereicherung zugleich, m.a.W. die anderen religiösen Anschauungen sind notwendig im Sinne der Komplementarität als des ergänzenden Verstehens durch den Anderen.

                                    Vielfalt und Gleichwertigkeit der Religionen
                                    (Zum Lesen auf die Überschriften klicken / To read - click on the headlines ) 


                                      Rückseite des Buches von Gnana Robinson (ed.): Unite to Serve.
                                      Kanyakumari Peace Trust 2002


                                      Denis Diderot
                                      von Dimitry Levitzky, 1773/74 (Wikipedia.fr)



                                      Eine Mahnung des Aufklärers

                                      Denis Diderot (1713-1784):


                                      Von der Philosophie zur Gottlosigkeit ist es eben so weit wie von der Religion zum Fanatismus, aber vom Fanatismus zur  
                                       Barbarei ist es nur ein Schritt. 


                                          Papst Franziskus, 2015
                                          (Wikipedia)
                                          Papst Franziskus:  
                                          Absage an Gewalt und  Fundamentalismus 

                                          Es ist nicht wahr und auch nicht zutreffend über den Islam [zu sagen], dass er Terrorismus ist ... Wenn ich über islamische Gewalt reden muss, muss ich auch über katholische Gewalt reden. In fast allen Religionen gibt es immer eine kleine Gruppe Fundamentalisten. Wir haben sie auch ... Wie viele von den jungen Europäern haben wir ohne Ideal, ohne Arbeit  allein gelassen?  ...



                                          Antwort von Papst Franziskus am Sonntag 31. Juli 2016 im Flugzeug, das ihn nach Krakau zum Weltjugendtag brachte. Er sagte dies, nachdem er zur Ermordung des Priesters Jacques Hamel in der Kirche von

                                          Saint-Étienne-du-Rouvray (bei Rouen) befragt wurde.





                                          relpäd/Relplur-Thesen, zuletzt aktualisiert, 23.05.2017

                                          Wieder im Blick: Hermann Hesse - Brückenbauer west-östlicher Spiritualität (aktualisiert)

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                                          ChristophGellner:HermannHesseunddieSpiritualitätdesOstens. 
                                          Düsseldorf:Patmos2005,269 S. --- ISBN 3-491-72491-0 
                                          GrundlagedieserArbeitistdie DissertationdesVerfassers,dieer1997veröffentlichte:Weisheit,KunstundLebenskunst.FernöstlicheReligionundPhilosophiebeiHermannHesseundBertoltBrecht.Wennmandarüberhinauserfährt,dassdieseArbeitvon Karl-Josef KuschelundHansKüngbetreut wurde, ahnt man bereits,dassdieseumfassendeNeubearbeitungweiterewichtigeGesichtspunkteeinbezieht. Diese beziehen Interpretationen östlicher Spiritualität ein, wie sie Hermann Hesse (1877-1962) in den Westen "transferiert" hat.
                                          Christoph Gellner arbeitete 2000 bis 2015 im Institut für kirchliche Weiterbildung der theologischen Fakultät, Universität Luzern. Seit 2015 ist er Leiter des Theologisch-pastoralen Bildungsinstituts der deutschschweizerischen Bistümer (TBI) in Zürich. Der Autor gehörtzuWissenschaftlern,die ihreTheologie„kontextuell" verstehen. Sie denkenLiteratur, TheologieundPhilosophie als Grenzen überschreitend - durchaus in Richtung einer Ökumene der Religionen
                                          Ernst Würtenberger:
                                          Hermann Hesse im Jahr 1905

                                          (wikipedia)
                                          Hesse, der Sohn eines
                                          „Heiden-Missionars“, gehört nicht nur zu den großen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts, sondern auch zu den Brückenbauern west-östlicher Spiritualität. Seine Erzählungen „Siddhartha"und
                                          Morgenlandfahrt" (s.u.) sowie seine Romane„DerSteppenwolf",und„DasGlasperlenspiel"sindinden20erundinden60erJahrendes20.JahrhundertsregelrechteKultbüchergewesen.SiesignalisierendamiteinZeitgefühl,dasbesondersunterdemStichwort der „Krise“ auchfür dieUmbrücheim21.JahrhunderterheblicheBedeutunghabendürfte.
                                          IneinemVortragmerkteGellneran:„WienichtzuletztseineBeziehungenzudenlebens-undkulturreformerischenSuchbewegungenaufdemMonteVeritábelegen,bewegtesichHesseimStromeinerweit verbreitetenSuchenacheinerneuenEinheitvonRationalitätundMystik,welcheabendländischeAktivitätmitöstlicherSelbsterkenntnisunskontemplativerVersenkungverbindensollte“.
                                          (TagungsprotokollederEv.AkademieIserlohnzueinerTagungmitdemThema„Von‚Siddharta’zum‚Steppenwolf’.FremdheitserfahrungundWeltethosbei HermannHesse“
                                          imNovember2003,Iserlohn2004, S.109).
                                          ManfühltsichfastanGoethesOrient-„Orientierung“erinnert,wennmanbedenkt,wieintensivundliterarischproduktiv ersich mitfernöstlicherWeisheitundReligionauseinandergesetzthat. AllerdingshatHesselebenslang andenThemenOrientsfestgehalten,mitbesonderemBlickaufIndienundChina.SorgfältiggehtGellnerdarumunterder Frage„AsienalsAlternative?“ denAnfängenHessesbiografischnach,umdannaufdessenLektürechinesischerKlassiker, aber auchauf diepsychischeBedrohungund EntwicklungHessesimBlickauf Zivilisations-ChaosundaufBefreiungsansätzevonTaoismusundPsychoanalysezukommen.DerWeggehtjedochweiterhinzumystischenGrunderfahrungenimRahmenseiner„Theanthropologie“(S.163ff).ImmerwiedergeratendabeiEthikundÄsthetikinSpannungzueinander, bis HessesspäteBegegnung mitdemZenheilsame„Reduktion“undgleichzeitigAufbruchbringt: „OffeneWeitenichtsistheilig“ (S. 222).

                                          „Sammle dichund kehreein,
                                          Lerneschauen,lernelesen! Sammle dichundWeltwirdSchein. 
                                          Sammle dichundWeltwirdWesen“(X,394 =S.224)
                                          GellnernunlegtaufeinenzuweilenvernachlässigtenGesichtspunktseinbesonderesAugenmerk,deneramSchlussunterderÜberschrift„WestöstlicheVerflechtungen:AnstiftungzumDialog“(S.226ff)thematisiert.
                                          Er macht damit
                                           aufeineveränderteSituationimBlickaufdieBegegnungderReligionenaufmerksam:
                                          „ImPluralismusheutigerWelterfahrungbedeutet religiösseinunausweichlichinterreligiössein.MitderBejahung derPluralität derReligionenalsAusdruckvonGottesWillengegenüberderMenschheitwirdmandiezwischenihnenbestehendeninhaltlichenDifferenzenundeinanderwiderstreitendenWahrheitsansprüchegeradenichtvernachlässigenodergarvergleichgültigen.AuchwennsichHessedaranweitwenigerinteressiertzeigtealsanihren Religionen-und Kulturen übergreifendenVerflechtungen,wirdmansichvondenzukunftsweisendenImpulsenseinesökumenischenDenkensundSchreibensdennochinspirierenlassenkönnen“(S.237f).GeradeweilangesichtsdervielenauchreligiösmotiviertenKonflikteweltweitderinterreligiöseDialogpolitischeNotwendigkeitim 21.Jahrhundertgewordenist,hateinVordenkerwieHermannHesseumsomehrGewicht,alserdieBegegnungmitdemOstenalsempathischerMenschsucht,auchwennmancherihmallzuvielwestlicheRomantikunterstellenwollte.HermannHessehatvorgedachtundChristophGellnerwirdindiesemBuchnichtmüdedaraufzuverweisen,dassderGedankederKomplementaritätderReligionen(auchwennerdiesenAusdrucknichtgebraucht)einenAuswegausdenSackgassensichbefehdenderWahrheits-undAbsolutheitsansprüchebietet.BereicherungundErgänzungdurchdieErfahrungs-traditionendesOstenswirstehenerstamAnfangdiesesVersöhnungstiftendenLernprozesses.
                                          WeiterführendeLiteratur: https://www.hermann-hesse.de/literatur
                                          Vgl. die Kurzrezensionen bei „Perlentaucher.de“: https://www.perlentaucher.de/autor/hermann-hesse.html

                                          Hesse und Brecht - Wanderungen in den Orient
                                          (Rezension von Karl-Josef Kuschel: Im Fluss er Dinge (2018)


                                          AufzweiTitelseiweiterhin aufmerksamgemacht.Das eine BuchistsozusageneinHesse-Asien-Reader,derwichtigeSchwerpunktevon Hesses dialogischemBegegnungselementenwiedergibt:             
                                          VolkerMichels(Hg.):HermannHesse. BlicknachdemFernenOsten.
                                          Erzählungen,Legenden,GedichteundBetrachtungen. -------------------------------- Frankfurt/M.:Suhrkamp2002,486S.

                                          BesondersbeeindruckendistfernerdieDissertationdesChinesenZhuangYingChen(von1997),derdieHinwendungHesseszuröstlichenSpiritualitätmitöstlichenAugensiehtundzeigt,wieselbstMissionare(undSinologen)wieRichardWilhelmeinenDialogprozessbeidenNachkommendeninBewegungsetzenkönnen,umsovomimmateriellenReichtums Indiensund ChinaskulturübergreifendeImpulse zugewinnen:
                                          ZhuanYingChen:AsiatischesGedankengutimWerkeHermannHesses.EuropäischeHochschulschriften, ReiheI:
                                          Deutsche Sprache und Literatur,
                                          Bd. 1644.Bernu.a.: P. Lang 1997,192S.


                                          Siddharta und Morgenlandfahrt


                                            Einer der Schlüsseltexte aus "Siddharta": Leer werden, um zum wahren Selbst zu kommen
                                            Zitat aus der Ausgabe des Suhrkamp-Verlags (st 182), 1974 u.ö. S. 32-33
                                            Reinhard Kirste

                                            Rz-Gellner-Hesse, 16.12.06, aktualisiert, 24.01.2017

                                            Seminare mit interreligiösen Themen von Reinhard Kirste an der TU Dortmund

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                                            Technische Universität Dortmund
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                                            Meditative Campusgänge 2007 - 2017

                                            Seminare Sommersemester 2005 bis Wintersemester 2018/2019

                                              LERNORTE - kulturell, religiös, interreligiös - dauerhaft und temporär (aktualisiert)

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                                              Städte, Plätze, Kirchen, Tempel, Moscheen, Synagogen und Museen bieten vielfältige Möglichkeiten, "vor Ort"über Kultur, Geschichte, Religion und Philosophie "Originales" zu lernen. Hier sind einige Beispiele vorgestellt, die Anregungen für interkulturelle und interreligiöse Begegnungen geben können:


                                                Aufsuchen der LERNORTE (Ortseingabe, ggf. mit Straßenname)

                                                  FRANKREICH: Orte A-Z: hier

                                                  DEUTSCHLAND - NIEDERLANDE - ÖSTERREICH - 
                                                  SCHWEIZ - LUXEMBURG - ITALIEN
                                                  Orte von A-Z

                                                  KULTURHAUPTSTÄDTE EUROPAS seit 1985
                                                  INDIEN
                                                  ITALIEN



                                                  ERUSALEM



                                                  NEW YORK

                                                  PILGERWEGE
                                                    TEMPORÄRE LERNORTE für religiöse Entdeckungen




                                                          Etappen auf dem Jakobsweg (aktualisiert)

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                                                          Vielfalt der europäischen Jakobswege (Wikipedia)
                                                          Zum Vergrößern auf das Bild klicken!
                                                          Im Jahre 711 setzten arabische Heere über die Meerenge von Gibraltar zum ersten Mal nach Europa über und besiegten das Heer der christlichen Westgoten.
                                                          Sehr schnell gerieten weite Teile Spaniens unter maurische Herrschaft. Einzelne Militärexpeditionen führten bis in die Mitte Frankreichs.
                                                          Durch den christlichen Sieg in der Schlacht  bei Tours und Poitiers im Jahre 732 konnte ein weiteres muslimisches Vordringen verhindert werden.
                                                          So war nur der Nordwesten Spaniens noch christlich geblieben. Als ein Wink des Himmels wurde es angesichts dieser Bedrohungslage angesehen, dass der Eremit Pelagius zwischen 812 und 814 das Grab des Apostels Jakobus des Älteren fand. 
                                                          Bisher galt weitgehend die Meinung, dass Jakobus (nach Apostelgeschichte 12,2) in Jerusalem enthauptet worden sei, und sich sein Grab zumindest in der Nähe befände. Durch diese "Entdeckung"an den Grenzen zur maurischen Herrschaft war mit einem Mal eine Identifikationsfigur für das in Bedrängnis geratene Christentum vorhanden. So entstanden Legenden, nach denen bereits Jakobus im Zuge der Völker­mission der ersten Christen bis nach Spanien gekommen war. Warum sollte er nicht im Rahmen seiner Mission dann auch in Spanien gestorben oder nach seiner Hinrichtung zumindest der Leichnam des Apostels auf wundersame Weise in den Nordwesten Spaniens gekommen sein?
                                                          Und der Apostel erwies sich durch seine Erscheinungen als wahrer Helfer. Im Jahre 844 siegte in Clavijo ein christliches Heer gegen die Araber, die Mauren. Jakobus erhielt so den zweifelhaften Ehrennamen "Maurentöter".
                                                          Hl. Jakob mit Wanderstab und Schwert
                                                          St. Cyriakus, Duderstadt
                                                          Das Ereignis der Grabauffindung und die Wundertaten des Apostels verbreiteten sich erstaunlich schnell bis nach Osteuropa. 
                                                          Der Besuch von Heiligengräbern und der Reliquienkult wurden im Mittelalter zu einem regelrechten Hype. 
                                                          Die Gläubigen erwarteten an diesen wundertätigen Orten Sündenvergebung und Erlösung gleichermaßen. 
                                                          Je höher der Heilige oder die Heilige in der Hierarchie der Kirche standen, umso wirksamer musste die göttliche Energie dann an einem Apostelgrab sein. 

                                                          So machten sich schon bald viele Pilger aus ganz Europa auf den gefährlichen und weiten Weg fast bis an das Ende der damaligen Welt. 
                                                          Da die Wege dorthin im gefährlichen Grenzgebiet zwischen den arabischen und christlichen Fürstentümern lagen, erhoffte man sich natürlich vom Hl. Jakob den nötigen Beistand.

                                                          Hinzu kam seit dem 12. Jahrhundert, dass es trotz der Kreuzzüge fast unmöglich geworden war, nach Jerusalem zu pilgern. Darum zogen bald Hunderttausende für ihr Seelenheil in Richtung „westliches Jerusalem" = Santiago de Compostela. Dieser Pilgerstrom wurde auch kirchlich nachhaltig gefördert und ging erst merklich durch die Reformation des 16. Jh.s zurück. 


                                                          Erstaunlicherweise wurde seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts die Pilgerbewegung auf dem Jakobsweg wieder ein europäisches und sogar ein internationales Phänomen. Wenn in einem Jahr der Todestag des Jesus-Jüngers Jakobus (25. Juli) auf einen Sonntag fällt, wird ein "Ano Xacobeo"ausgerufen. Das war 2004 und 2010 der Fall. Die Weltkulturerbe-Stadt "am Ende der Welt" erlebt einen ständig wachsenden Strom von Pilgern und Kulturtouristen aus aller Welt. Etwa 250.000 Pilger dürften es wohl jedes Jahr sein. 
                                                          Es gibt viele bedeutende Routen von allen wichtigen Orten Europas nach Santiago. Die Hauptstrecke, die von Frankreich kommend durch Nordspanien führt, wird Camino francés genannt.



                                                          Stationen von KÖLN bis nach RONCESVALLES
                                                          Sainte Marie-Madeleine, Vézelay
                                                          • KÖLN (1995 km bis Santiago)
                                                          • TRIER (1903 km)
                                                          • METZ (1815 km)


                                                          TOUL (1770 km)


                                                          CHALONS-EN-CHAMPAGNE

                                                          (1649 km)

                                                          bis VÉZELAY (1570 km)



                                                          CHALONS-SUR SAONE (1486 km) 


                                                          • LE PUY-EN-VELAY (1409 km)
                                                          • CONQUES (1189 km)
                                                          • SAINT-JEAN-PIED-DE-PORT (780 km)
                                                          • RONCESVALLES (753 km)


                                                          Roncesvalles am Morgen (wikipedia.es)

                                                                                             Der Jakobsweg in Spanien - 

                                                                                         von RONCESVALLES nach SANTIAGO
                                                                                                                      (753 km) Details: hier 


                                                                                              PUENTE LA REINA (672 km bis nach Santiago)

                                                          Puente de la Reina (wikipedia.es)
                                                                                                                     SAN JUAN DE ORTEGA (502 km) 

                                                                                               BURGOS  (475 km) 

                                                                                               LÉON  (300 km)     
                                                                                                   
                                                          Hospital und Konvent San Marcos in León (wikipedia.es)

                                                          ASTORGA (252 km)

                                                          SANTIAGO DE PEÑALBA (248 km)

                                                          Mozarabische Architektur
                                                          der Kirche (wikipedia.es)

                                                                                                                                                    



                                                                                          






























                                                          CRUZ DE FERRO (231 km)
                                                          Höchster Punkt des Jakobsweges (1500 Meter ü.d.M.) nach den Pyrenäen-Pässen 

                                                           
                                                          VILLAFRANCA DEL BIERZO (180 km)

                                                          Dieser Ort wird auch das "kleine Santiago" genannt, weil viele Pilger das letzte Stück zum "großen Santiago" nicht mehr schafften und hier beerdigt wurden.
                                                          Auch sie erhielten den vollen Sündenablass.


                                                          O CEBREIRO(159 km) - Übergang auf 1300 Meter Höhe nach Galizien


                                                          Monte Gozo: Erster Blick auf das Ziel (wikipedia.es)





                                                          SANTIAGO DE COMPOSTELA - Hauptstadt von Galizien 

                                                          Santiago de Compostela mit Kathedrale (wikipedia.es)


























                                                          Von SANTIAGO nach FINISTERRE
                                                          (knapp 100 km - weiter Richtung Westen)




                                                          Am Atlantik: Cabo Finisterre (wikipedia.es)
                                                          Am Ende der Welt !















                                                           




                                                            Lizenbedingungen:
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