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Zur Wirkungsgeschichte des Zisterzienserordens in Europa (aktualisiert)

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Abtei Sénanque, Provence (Wikipedia.fr)

Die als Reformorden im Mittelalter entstandenen Zisterzienser haben binnen kurzer Zeit ein europäisches Netzwerk aufgebaut. Ihre Faszination und ihr Vermächtnis wirken bis in die Gegenwart.



Zisterzienserkirche Pontigny - bewusst ohne Turm

Altenberger Dom, Westfenster
Literaturhinweise, Texte,
Rezensionen 

Weiterer Buchinweis: 
Christoph Dartmann:
Die Benediktiner. 
Von den Anfängen
bis zum Ende des Mittelalters.

Urban-TB. Stuttgart: Kohlhammer 2017, 301 S., Abb.  

Bernhard von Clairvaux
(1090 - 1153)


  • Infos bei Wikipedia: hier 
    Mönchshabit
    - Sandsteinskulptur
    Abteikirche Marmoutier (Elsass)
  • Saint Bernard. La tradition vivante.
    Ste. Maxime:
    C.I-F. Editions 1990, 32 pp., illustr.

  • PAFFRATH, Arno: Bernhard von Clairvaux
    2 Bände. Bergisch Gladbach:
    Altenberger Domverein 1984
           --- Bd. 1: Leben und Wirken -
    dargestellt in den Bilderzyklen
    von Altenberg bis Zwettl. 448 S., Abb.
           --- Bd. 2: Die Darstellung des Heiligen
    in der Bildenden Kunst.

    222 S., Abb., biografische Daten

>>> Bernhard von Clairvaux:
Gott in sich entdecken
Bernhard von Clairvaux - 
faszinierend-polemischer Prediger
und Wundertäter

auch in Deutschland:
 

Bernhard ruft 1146/1147
geradezu fanatisch
 
zum 2. Kreuzzug auf  (auch zum Slawenkreuzzug
 und indirekt zu Judenpogromen)
 

gegen die anfänglichen Bedenken von Kaiser Konrad III.
 

>>> Rezension  in der FAZ , 20.06.1997
zu  
Gerd Althoff: Spielregeln der Politik 

        im Mittelalter.  Kommunikation in Friede und Fehde. 
Darmstadt: Primus 1997, IX, 360 S.

    • Der Hl. Bernhard in Frankfurt/M.: 
      Bericht in der FAZ, 07.10.2017,
      Nr 233, Seite L3: 
      zur Frankfurter Buchmesse
      2017: 
      "In weiter Ferne so nah".

    • Peter Dinzelbacher: 
      Bernhard von Clairvaux. 
      Leben und Werk das berühmten Zisterziensers. 
      Darmstadt: WBG [1998], 2012, 497 S. 

    Jean Leclercq:
    Bernhard von Clairvaux.
    Ein Mönch prägt seine Zeit
    München u.a.:
    Neue Stadt 2005 (Neuausgabe), 200 S.

    Bernhard von Clairvaux: Sämtliche Werke. Gesamtausgabe. Innsbruck-Wien: Tyrolia 2002 

                   
    Weitere Literatur
    • Franz-Karl Freiherr von Linden: Die Zisterzienser in Europa. 
      Reise zu den schönsten Stätten
      mittelalterlicher Klosterkultur. 
      Ehem. Abtei Royaumont
      zugleich Cover des Buches von F. LeRoux/H. Gaud
    • Jean-Francois LeRoux-Dhuys / Henri Gaud:
      Die Zisterzienser. Geschichte und Architektur.

      Aus dem Französischen.
      Potsdam: Ullmann 2013, 366 S., Abb.
    • Jens Rüffer:  Die Zisterzienser und ihre  Klöster.
      Leben und Bauen  für Gott. 
       
      Darmstadt: Primus- Verlag 2007, 208 S., Abb. --- Buchvorstellung: hier
    • --- Weitere  Literatur zu den Zisterziensern: hier

    Ehemaliges Zisterzienserkloster Eberbach, Rheingau

      Zisterzienserklöster in Europa: Länderauswahl
      --- Deutschland --- Österreich --- Schweiz --- Frankreich
      --- Grossbritannien --- Irland --- Spanien --- Portugal --- Italien

        Zisterzienser-Literatur im Klosterladen Eberbach, Vgl.: u.a.: 
        --- Ralf Frenzel (Hg.): Kloster Eberbach. Geschichte  und Wein. 
                          Wiesbaden: Tre Torri 2015, 240 S., Abb.
              --- Sebastian Koch: Kloster Eberbach im Nationalsozialismus.
                   Hg: Stiftung Kloster Eberbach.
                   Frankfurt/M.: Brandes & Apsel 2019, 312 S.
         DEUTSCHLAND
        • M.-Anselme Dimier / Jean Porcher:
          Die Kunst der Zisterzienser in Frankreich.
          Aus dem Französischen von Gisela Umenhof und Karl Kolb.
          Würzburg: Zodiaque-Echter 1968, 367 S., Glossar, Abb.

        Ehem. Zisterzienserkloster La Chalade (Meuse / Maas)



               














          Pauline de Préval
               Une saison au Thoronet. 
               Carnets spirituels

               Paris: Seuil 2015, 208 S.

          --- Verlagsinfo: hier
          ---  Besprechung: hier

          Julie Roux (réd.): Les Cisterciens. 
          Vic-en-Bigorre: MSM 1998, 2005, 225 S., Abb.



          Das zisterziensische Abenteuer beginnt im Jahre 1098, als Robert von Molesme und Stephan Harding - angeregt durch den Willen zu einer Rückkehr zur Regel des Hl. Benedikt - einen Ort namens Cistels/Cîteauxgründen. Das ist ihr neues Kloster. Mit Bernhard von Clairvaux vervielfachen sich die Klostergründungen des Ordens von Cîteaux. Von den religiös und politisch Mächtigen geschätzt sind sie zugleich große Organisatoren. Man nennt sie auch aufgrund ihres Habits: Die weißen Mönche. Sie prägen eine ursptüngliche mystische Theologie und eröffnen neue Wege für die Kunst und Architektur durch die Betonung der Einfachheit. Noch heute schreiben die Nachfahren der Ordensgründer, die Mitglieder der großen zisterzensischen Familie diese Geschichte weiter. 




          Le Collège des Bernardins: Refektorium,  
          Teil der 
          ehemaligen Zisterzienser-Universität in Paris: Details: hier 
          Le Collège des Bernardins     

           

          Préface: André Vingt-Trois 
          hors série , numéro 370
           
          (Paris, septembre 2008)






          GROSSBRITANNIEN


          • William F. Pollard / Robert Boenig (eds.):
             Mysticism and Spiritualiy in Medieval England.
            Cambridge (UK): Brewer 1997, XI, 260 pp., index
          • Lionel Butler & Chris Given-Wilson:
            Medieval Monasteries of Great Britain
            London: Michael Josepj 1979, 416 pp., illustr., index
          • Gordon Mursell: English Spirituality. From Earliest Times to 1700.
            Louisville et al.: Westminster John Knox Press 2001, XI, 584 pp., index
          • David H. Williams: The Welsh Cistercians
            Written to Commemorate the Centenary of the Death of Stephen William Williams (1837-1899) - (The Father of Cistercian Archeology in Wales.
            Leominster, Herefordshire (UK): Gracewing 2001, IX, 339 pp., illustr., indices
          • Aelred of Rivaulx: Spiritual Friendship
            Cistercien Fathers Series, Number Five
            Translated by Lawrence C. Braceland, sj Edited and Introduction by Marsha L. Dutton
            Cistercian Publications / LITURGICAL PRESS Collegeville, Minnesota 2010, 159 pp.

            Download der Einleitung und des 1. Buches: hier
          • Aelred von Rievaulx: Über spirituelle Freundschaft. Hg.: Wolfgang Buchmüller OCist, Übers: Moses Hamm OCist.
            St. Ottilien: EOS 2018, 197 S., Anhang mit Bibliografien und Personenregister
            Rezension: hier


           
          Rievaulx Abbey, North Yorkshire (Wikipedia.en)
          Byland Abbey (wikipedia.en)
          Fountains Abbey (wikipeda.en)

          IRLAND


          SPANIEN
          Kloster Santa María de Huerta im Süden der Provinz Soria
          in 
          Kastilien-León an der Grenze zu Aragonien
          (Wikipedia)

          PORTUGAL

          Abbazio Follina, Venetien 
          ITALIEN
          Kreuzgang: Abazio Follina

          Reinhard Kirste

          Reinhard Kirste - Biografisches (aktualisiert)

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          29.03.1942 in Berlin-Lichtenrade geboren
          Während der Schulzeit in der kirchlichen Jugendarbeit engagiert
          (BK - Schülerbibelkreise)


          1961  Abitur an der Ulrich-von-Hutten-Schule Berlin-Lichtenrade

          1961 - 1966 Studium der Ev. Theologie und Religionspädagogik
                            in Berlin (Kirchliche Hochschule) und den
                            Universitäten Tübingen und Göttingen


          1966  1. Theologisches Examen vor dem Konsistorium
                   der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg (West)


          1966 - 1969: Vikar und Prädikant in Berlin:
          Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, Königin-Luise-Gemeinde Schöneberg,
          Genezareth-Gemeinde Neukölln

          Schulpraktikum: Ev. (Real-)Schule Charlottenburg
          1967 - 1969: Ehrenamtliche Mitarbeit in der Telefonseelsorge Berlin

          Nov. 1969 bis März 1970: Hilfsprediger in der Martha-Gemeinde Kreuzberg


          1969   2. Theologisches Examen und
                    am 08.12.1969 Ordination 
          zum Pfarrer durch Bischof Kurt Scharf
                    im Johannesstift Berlin-Spandau


          24.08.1970  Heirat mit Karin Kirste
                    Standesamt: Aurich --- Kirche: Rechtsupweg


          1970 - 1975 Gemeindepfarrer
          der Ev.-Luth. St. Cosmas- und Damian-Gemeinde Hildesheim
          mit den Ortsteilen, Hildesheimer Wald, Marienrode, Barienrode,
          Neuhof, Trockener Kamp. Zu dieser Arbeit gehörte auch:

          • Berufsbegleitende Fortbildung der Erzieherinnen im
            Ev. Kindergarten Hildesheimer Wald (Comenius-Kindergarten)
          • Entwicklung neuer Konzepte für den Konfirmandenunterricht
          • In den Sommermonaten regelmäßige Meditationen in der
            Torkapelle 
            St. Cosmas und Damian auf dem Gelände des
            ehem. Zisterzienserklosters Marienrode
          • 1971: Einrichtung einer Ladenkirche im Neubaugebiet "Trockener Kamp"
          • Nebenamtlicher Religionsunterricht am Goethe-Gymnasium Hildesheim
            und der Integrierten Gesamtschule Hildesheim
          • Zusätzlich: Lehrauftrag an der Pädagogischen Hochschule Hildesheim
            --- Wintersemester 1974/1975:
                 Hermeneutische Bemühungen der 50er und 60er Jahre
            --- Sommersemester 1975: Protestantische Perspektiven:
                  Dietrich Bonhoffer, Paul Tillich und Dorothee Sölle 

          1975 Abschluss der Dissertation bei Prof. Dr. Helmut Gollwitzer, Berlin
                  Promotion zum Dr. theol. (summa cum laude)
                  an der Kirchlichen Hochschule Berlin (West)
                  (seit Oktober 1992 mit der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität fusioniert)


          1975 - 2005 Schulreferent für die Lehrerfortbildung in Ev. Religionslehre in den Kirchenkreisen Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg
          • Verbunden mit nebenamtlichem Religionsunterricht an Schulen des Märkischen Kreises(Märkisches Gymnasium am Hemberg, Gymnasium an der Stenner Iserlohn
             
            sowie am Walburgis-Gymnasium Menden).
          • Aufbau von Arbeitsgruppen mit Schülern zur Vorbereitung und Durchführungvon regelmäßigen Schulgottesdiensten und Pausengebeten
          • Meditationstagungen mit LehrerInnen und SchülerInnen
          • Nachqualifizierung in Ev. Religionslehre von Lehrer/innen,
            die fachfremd Ev. RU erteilen: "Neigungsfach"
            im Rahmen des Pädagogischen Instituts Villigst
          • Zeitweise Lehraufträge (bzw. Mitarbeit) an der
            --- PH, dann Technische Universität Dortmund:
            -     Sommersemester 1976 - Sommersemester 1982: Details: hier 
            ---  Wintersemester 1983/1984: Proseminar an der Ruhruniversität Bochum (Fakultät Ev. Theologie)
                   Die Bedeutung meditativer Elemente im Religionsunterricht
                 
                 1977 - 1991 Urlauberseelsorge - einige Wochen in den Sommermonaten
                                   Walchensee (1977), Lienz, Osttitol (1978),
                                  Hallstatt O.Ö. (1985-1989), Kitzbühel (1990/1991)


          1981 Mitbegründer der Christlich-Islamischen Gesellschaft (CIG e.V.)
                    Mitorganisation der Christlich-islamischen Wochen
                     in verschiedenen Städten No
          rdrhein-Westfalens (bis 1988)  
               
          1983 - 1993 Mitwirkung beim Forschungsprojekt
                     der Islamischen Wissenschaftlichen Akademie (IWA)
                     und der Universität zu Köln

                      unter Leitung von Prof. Dr. Abdoljavad Falaturi:
                      „Analyse der Schulbücher zum Thema Islam in den europäischen Ländern
                      und zum Thema Christentum in Islamischen Ländern“



          1984 - 2004 Mitglied des Theologischen Ausschusses
              der Ev. Kirche von Westfalen (EKvW)


          1989/1990 Mitbegründer und als stellvertretender Vorsitzender
          bis November 2018 Koordinator der
          Interreligiösen Arbeitsstelle (INTR°A) e.V. in Nachrodt/Westfalen.
          Mitorganisation der INTR°A-Jahrestagungen bis 2018


          Seit 1990  Gemeinsam mit Karin Kirste:
          Ausbau und Organisation derInterReligiösen Bibliothek (IRB)
          2005-2007 Erstellung des Gesamtkatalogs,
          der kontinuierlich aktualisiert und erweitert wird.


          1991 - 2018: West-östlicher Divan Iserlohn: 
                              Baustelle Kulturbrücke Nr. 01 - 142


          2003 Mit Karin Kirste: Gründung der Stiftung „Omnis Religio“ 


          2005 - 2008 
          • Mitglied des Projektausschusses (2005-2007) „Weißt du, wer ich bin“, getragen von den großen Kirchen, dem Zentralrat der Juden sowie zwei großen islamischen Organisationen in Deutschland Mitherausgeber von drei Materialheften und eigenen Beiträgen zu: Spirituelle Raumbegehungen (s.u.). 
          • Gutachter beim Focus-Wettbewerb 2006: „Schule macht Zukunft“
          • 2007: Gutacher beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Programmbereich "Modellprojekte: Jugend, Bildung und Prävention" (Regiestelle "Jugend für Vielfalt") durch GSUB - Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung Berlin: Projekte gegen Rechtsextremismus.
          • 2008: Gutachter bei Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS),
            ESF-Programm 2008
          • 2008: Gutachter bei Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS),
            XENOS-Programm 2008
          Von Sommersemester 2005  bis Wintersemester 2018/2019
          Lehrauftrag an der Technischen Universität Dortmund im Fachbereich „Humanwissenschaften und Theologie“ - 
          Institut für Ev. Theologie 

          Blogger seit Oktober 2007 - 
          zu interreligiösen, religionswissenschaftlichen
          und religionspädagogischen Themen
          --- Übersichtsseite "Dialog der Religionen", weitere Details, s.u. ---






          Persönliche Interessen- und Arbeitsschwerpunkte
          sowie ehrenamtliche Tätigkeiten

          Arbeiten, Vorträge und Seminare
          zurBegegnung der Religionen sowie zu Fragen
          des interreligiösen und interkulturellen Lernens

          Umfängliche Reisen im Mittelmeerraum, Türkei, Ägypten, Marokko, Tunesien, Kanaren, Naher Osten, Indien, Nepal, Sri Lanka, Indonesien, Malaysia, China, Australien, USA, Lateinamerika -
          In Europa: Schwerpunkt Frankreich, ferner: Niederlande, Belgien, Österreich Dänemark, Norwegen, Schweden, Sowjetunion, Estland, Polen, Großbritannien sowie Südeuropa ...




          Themen der Blogseiten: 
          Mitgliedschaften und Ehrungen
          Mitarbeit / Mitherausgeber bei:


          CC

          "Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen" Europa üben ... (aktualisiert)

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          Der Mythos: Zeus entführt Europa
          (2 Euro-Münze Griechenland)

          Zur Bedeutung des Stiers
          in der Mythologie
          Ein Bericht im Deutschlandfunk Kultur (17.03.2017) hat es auf den Punkt gebracht:
          Der Orient ist Europas Schicksal
          von Konstantin Sakkas
          Er betont die kulturelle Einheit, die schon Goethe im West-östlichen Divan betonte. Zugleich erinnert er daran, dass der heutige Anti-Islamismus nur eine moderne Spielart eines Jahrhunderte lang gepflegten Anti-Orientalismus ist.

          "Europa und der Orient bilden seit Urzeiten eine geistige und kulturelle Einheit. Wenn Europa nicht ein entsprechendes geopolitisches Narrativ entwickelt und in praktische Politik umsetzt, wird es untergehen.Der heutige Antiislamismus ist nichts anderes als die moderne Spielart des Antiorientalismus. Über Jahrhunderte hinweg richtete sich dieser Antiorientalismus in Europa gegen die Juden, mit Abstrichen auch gegen die Griechen. An ihre Stelle sind heute "die Moslems" getreten, und in ganz Europa sind antimuslimische Bewegungen auf dem Vormarsch.Doch mit dem Antiorientalismus schießt sich Europa ins eigene Knie. Denn Europa und der Orient bilden seit Urzeiten eine geistige und kulturelle Einheit. Der Gegenentwurf hierzu war das Konzept der "Westernness", also eines westlichen, atlantischen Europas, das sich vom vermeintlich minderwertigen Orient hermetisch abschottet – ein ebenso uraltes Konzept, das aber bis heute nicht aufgegangen ist."
          "Europa greift nach den Sternen",
          Skulptur von Helmut Lutz
          Münsterplatz Breisach (Wikipedia)
          Aber die europäische Geschichte zeigt zum Glück auch freundliche Tendenzen interkultureller Begegnung. Diese müssen wieder stärker ins Bewusstsein rücken. Goethe bietet dazu ermutigende Anleitungen: 


          Wer sich selbst und andre kennt,
          Wird auch hier erkennen:
          Orient und Occident
          Sind nicht mehr zu trennen:
          Sinnig zwischen beiden Welten.
          Sich zu wiegen, lass ich gelten;
          Also zwischen Ost und Westen
          Sich bewegen, sei’s zum Besten. 

          Johann Wolfgang von Goethe, 
          West-östlicher Divan, Nachtrag, 1825/26


          Schuman-Adenauer-Gedenkzeichen
          12 Stelen in Bassenheim:
           und Europa mit dem Stier (Wikipedia)

           und Robert Schuman als Brückenbauer

          Paul-Klee-Zentrum Bern (Hg.): Die Tunisreise 1914.
          Berlin: Hatje Kantz 2014, 336 S., Abb.









          Von der Antike bis zur Gegenwart:

          Der Orient in der Malerei, 
          der Skulptur, 
          in der Architektur und
          Gartengestaltung

          Potsdam: Wasserwerk im orientalischen Stil

          Allegorische Darstellung des Kontinents Asien in orientalischem Ambiente Fresko
          in der Rokoko-Kirche Steinhausen

          Heilige zwischen Orient und Okzident

          Orient-Sympathien und Klischees ---Rezeptionen: Theater, Oper, Literatur


          Dante Alighieri (1265-1321)

          Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781)
                      und Johann Gottfried Herder  (1744 - 1803)


          Jean Racine (1639 - 1699)



          Friedrich Rückert (1788 - 1866)



          Voltaire (1694-1778) und Goethe (1749-1832)
            Hermann Hesse (1877-1962) und
            Bertolt Brecht (1898-1956): 

            Carl Zuckmayer (1896-1977) 


            >>>> Musik-Begegnungen
            Universität


            Europa, die Aufklärung, 

            Judentum, Christentum und Islam


            Literaturauswahl und Links:
            Europa, Mittelmeer, Afrika - Orient und Orientalismus







              Cover der Ausstellungsbände "Ex Oriente":
              Bagdad, Jerusalem, Aachen

              • DRESSEN, Wolfgang / MINKENBERG, Georg / OELLERS, Adam C. (Hg.):
                EX ORIENTE
                : Isaak und der weiße Elephant. Bagdad-Jerusalem-Aachen. Eine Reise durch drei Kulturen um 800 und heute. Katalogbuch in drei Bänden zur Ausstellung in Rathaus,
                Dom und Domschatzkammer Aachen vom 30.06.-28.09.2003
                - Bd. I: Die Reise des Isaak. Bagdad. 287 S., Abb.
                - Bd. II: Jerusalem. 143 S., Abb.
                - Bd. III: Achen. Der Westen. 264 S., Abb.-
                Kommentar zur Ausstellung 2003 in der ZEIT
                 Nr. 28 03.07.2003) 
              • Christoph Elsas: Mystik in der Globalisierung.
                Diskurs und Traditionen der Chaldäischen Orakel
                im Kontext heutiger Religionsbegegnung.
                Berlin: EB-Verlag 2017, 432 S. ---
                 Rezension: hier
              • Jürgen Elvert: Europa, das Meer und die Welt.
                Eine maritime Geschichte der Neuzeit.
                München: Deutsche Verlagsanstalt 2018, 591 S.
                Verlagsinfo, Leseprobe mit Inhaltsverzeichnis: hier
              • Thomas Ertl: Alle Wege führten nach Rom.
                Italien als Zentrum der mittelalterlichen Welt.
                Ostfildern: Thorbecke 2010, 304 S. --- Rezension in damals.de (16.02.2011)

                London: I.B. Tauris 2011, 256 pp., illustr.
              Dag Nikolaus Hasse:Von Alkohol bis Ziffer - Der arabische Einfluss in Europa im Spiegel der deutschen SpracheIn: Dorothea Klein (Hg.):"Überall ist Mittelalter". Zur Aktualität einer vergangenen Epoche. Würzburg: Königshausen & Neumann 2015, S. 151-172 (mit Abb.) 


              • Andreas Schmauder / Jan-Friedrich Missfelder (Hg.): Religiöse Koexistenz im urbanen Raum
                (15.-20. Jahrhundert).
                Stadt in der Geschichte,
                Bd. 35. Ostfildern:
                Thorbecke 2010, 340 S.
              • Gereon Sievernich / Hendrick Buddha (Hg.):
                Lesebuch zu
                "Europa und der Orient
                800 - 1900".
                Berliner Festspiele 1989, 138 S.
              • Ziauddin Sardar: Orientalism.
                Concepts in Social Sciences.
                Buckingham:
                Open University Press 1999, 136 pp., index
                Deutsche Ausgabe: Der fremde Orient.
                Geschichte eines Vorurteils.
                Aus dem Englischen von Matthias Strobel.
                Berlin: Klaus Wagenbach 2002, Wagenbach TB 451, 188 S., Personenregister 
              • Alfred Schlicht: Geschichte der arabischen Welt.
                Stuttgart: Reclam 2013, 400 S.
                --- Rezension: hier
                Alfred Schlicht: Ex Oriente Lux. Wissenstransfer zwischen Orient und Okzident - 

                Rotary Magazin, 01.12.2015 
              • Andreas Schmauder / Jan-Friedrich Missfelder (Hg.):
                Religiöse Koexistenz im urbanen Raum
                (15.-20. Jahrhundert).
                Stadt in der Geschichte, Bd. 35. Ostfildern: Thorbecke (Schwabenverlag) 2010, 340 S.
                Rezension von Görge Hasselhoff in "sehepunkte", Ausgabe 11 (2011), Nr. 04
              • Burkhard Schnepel / Gunnar Brands / Hanne Schönig (Hg.):
                Orient - Orientalistik - Orientalismus. Geschichte und Aktualität einer Debatte.
                 
                Postcolonial Studies Bd. 5.
                 Bielefeld: Transcript 2001, 310 S., Abb.

                --- Inhaltsverzeichnis und Leseprobe: hier 
                --- Rezension: hier
              • Christoph Stiegemann / Matthias Wemhoff (Hg.):
                799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit. Karl der Große und Papst Leo III. in Paderborn.
                Katalog und Handbuch zur Ausstellung Paderborn 1999. 3 Bände
                Mainz: Philipp von Zabern  1999,
                --- Bd. 1+2: Katalog der Ausstellung. XIV, S.1-417.418-938
                --- Bd. 3: Handbuch zur Geschichte der Karolingerzeit.
                               Beiträge zum Katalog der Ausstellung. X, 744 S
              • Christoph Stiegemann: Ein Erlebnis von Gleichzeitigkeit
                Zu den großen Mittelalterausstellungen in Paderborn seit 1999
                (Diözesanmuseum Paderborn 1999, 2001, 206, 2010) 
                A.J. Toynbee: Civilization On Trial:
                Inhaltsverzeichnis
              Stuttgart: Kohlhammer 2008, 226 S.,
              Register 
              --- Rezension "Ein-Sichten": hier
              Rezension im Portal fürPolitikwissenschaft: hier


              CC 

              Universitätslehrgänge - Seminare - Online-Kurse - Open Learning (aktualisiert)

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              Online-Acces
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              • Athabasca University, Alberta (Canada:)
                >>> Online Access
                >>> IRRODL - The International Review
                 of Research in Open and Distributed Learning





















                          Die Drüggelter Kapelle - Geheimnisse um das Heilige Grab (aktualisiert)

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                          Drüggelter Kapelle - Südseite
                          Ehe man von Soest kommend, zum Möhnestausee hinabfährt, liegen auf der linken Seite die Drüggelter Höfe mit einer Kapelle in der Form eines Zwölfecks mit zwei Vorbauten, die Drüggelter Kapelle
                          Heilig Kreuz !

                          Das 1227 erstmals urkundlich erwähnte, aber wahrscheinlich ältere Gebäude lässt eine direkte Verbindung zu Ereignissen der  Kreuzfahrerzeit vermuten, weil die Arnsberger Grafen zu jener Zeit in überregionale Ereignisse direkt eingebunden waren. Sie trugen den Ehrentitel:
                          Vorfechter zwischen
                          Rhein und Weser
                          für das Heilige Römische Reich.

                          Mehr im Bericht von Achim Gieseke (Westfalenpost, 29.09.2017)


                          Ehem. Klosterkirche Wedinghausen
                          in Arnsberg)
                          Um endlich an einem Kreuzzug teilzunehmen, musste Graf Gottfried II. von Arnsberg (1157-1237) aus Finanzierungsgründen im Jahre 1217 Besitzungen an das Kloster Wedinghausen in Arnsberg verkaufen, was er im Kloster feierlich beschwor. 
                          In diesem Zusammenhang wurden auch die Drüggelter Höfe veräußert. In der Drüggelter Kapelle wiederholte der Graf 1217 noch einmal seinen Schwur vor versammelten Rittern und Adligen, ehe er mit ihnen zum Kreuzzug nach Damiette aufbrach. Er kehrte allerdings vorzeitig 1221 zurück.
                          Vgl. Helmut Lahrkamp: Mittelalterliche Jerusalemfahrten und Orientreisen westfälischer Pilger und Kreuzritter.
                          Westfälische Zeitschrift 106, 1956 ,
                          S. 269-346

                          Sofern die Drüggelter Kapelle im 12. Jahrhundert erbaut wurde, kann man darüber spekulieren, ob sie in gewisser Weise das Heilige Grab,der Grabeskirche in Jerusalem nachbildet. Immerhin ist sie nach dem "Heiligen Kreuz" benannt. 
                          Wie dem auch sei: Die vielen Heiligen Grab-Nachbildungen zeigen, dass sich hier die Frömmigkeit bildlich dem Geheimnis des Todes Christi anzunähern versucht.


                          Kirche St. Michael in Fulda
                          eine der ältesten Nachbildungen des Hl. Grabes (Wikipedia)

                          Heilig-Grab-Kapelle (um 1250)
                          Im Innern: Christus und Ecclesia
                          (die Kirche als Braut Christi
                          oder  Kaiser Otto I. (912-973)
                          und Ehefrau Edgitha - Dom zu Magdeburg >>>

                          Heiliges Grab (um 1260) in der
                          Mauritiusrotunde des Münsters zu Konstanz

                          Heiliges Grab
                          in der ehem. Kapuzinerkirche Eichstätt
                          (wikipedia)
                          Taufkapelle in der Kirche Maria zur Höhe, Soest
                          Kapelle Drüggelte: Innerer und äußerer Säulenkranz

                          Abgesehen von den großen "Nachbauten" ist der kleine Zentralbau der Drüggelter Kapelle tatsächlich eine architektonische Besonderheit: Im Innern sieht man zwei ungleiche konzentrische Säulenringe aus 4 bzw. 12 Säulen und ringförmiger Tonnenwölbung. In diese schneiden die Stichkappen des Kreuzgewölbes ein. Die Säulen (aus dem grünen "Soester" Kalkstein ) tragen schön verzierte Kapitelle.



                          Das innere Zentrum des Zentralbaus
                          - wie eine Hl. Grab-Kapelle
                          Äußerer Säulenkranz


                          Sorgsam ausgearbeitete Kapitelle


                          Eine originale Truhe aus dem 13. Jahrhundert lässt Gedankenspiele darüber frei, was wohl die Kreuzfahrer aus dem Heiligen Land mitgebracht haben könnten ...
                          Die Spekulationen um geistige und spirituelle Zusammenhänge gehen sogar soweit, ob hier nicht sogar eine Nähe zu den Katharern abzunehmen ist. Allerdings leuchten eher mögliche Kontakte von Gottfried II. von Arnsberg zu den Templernein.



                          Eicherne Baumladetruhe aus der Erbauungszeit (13. Jh.)

                          Der berühmte preußische Baumeister Karl Friedrich Schinkel schreibt auf Grund seines Besuches in Drüggelte 1833 in seinen Reisenotizen fasziniert, dass er die Kapelle für „das älteste Bauwerk des Landes in Baptisterienform“ sowie „eines der merkwürdigsten Werke aus der Urzeit deutscher Kulturanfänge“ halte.
                          Aber Drüggelte war kaum eine Baptisterium, auch wenn die Taufkapelle in der Kirche Maria zur Höhe in Soest in manchem an Drüggelte erinnert; aber es gibt keinen Hinweis auf einen Taufstein. Wir stehen sicherlich auch nicht vor einem heidnischen Bauwerk. 
                          Die Kapelle behält ihre Geheimnisse weiter für sich ...
                          Aber sie lädt mit ihrer beeindruckenden Akustik ein, hier intensiv besinnend und vielleicht auch singend zu verweilen.


                          Literaturhinweise:





                          Friedenskräfte, die aus der Musik der religiösen Traditionen erwachsen

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                          Cover des Begleitheftes (Motiv: Thomas di Paolo)

                          Ist meine Seele auf Gott gestimmt, 
                          wird mein Tun, 
                          mein ganzes Tun, wird mein Tun zu Musik.



                          Hazrat Inayat Khan (1882-1927)

                          In allen religiösen Traditionen spielt die Musik eine nicht zu unterschätzende Rolle. Das hat in den letzten Jahren verstärkt dazu geführt, dass Künstler/innen sich verstärkt zusammen getan haben, um aus der Kraft der Musik heraus für den Frieden zu komponieren, zu singen und zu spielen.
                          Beeindruckende Beispiele solcher über die Grenzen der Religionen hinaus gehenden Engagements von einzelnen Künstlern und Ensembles sind:


                          • Festival religiöser Musik in der Medina von Fes 
                            Fès, festival des musiques sacrés ... 
                            entre rhythmes soufis et jazz tribal est une invitation
                            au dialogue interreligieux. Jusqu'à la transe.
                            (L'Express, 29.06.2018)







                          Engagierte Komponisten und Musiker 
                          Weltmusik und ihre Promotoren




                          Multireligiosität und Weltmusik
                          Renaissance - Barock - Aufklärung


                          Europa und Die Neue Welt
                          Inkulturation gegenseitig --- Vorstellung mehrerer Ensembles


                          Interreligiös orientierte Ensembles 
                          CC

                          Multireligiosität und Weltmusik --- Renaissance, Barock und Aufklärung (aktualisiert)

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                          Al-Oud - die arabische Laute (wikipedia.en)







                                         





                          CC


                          Interkulturelle und interreligiöse Lernorte in Frankreich

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                          Kathedrale in Reims: Südwestliches Seitenportal



                          La riche histoire culturelle de la France et les multiples expressions de sa modernité offrent de nombreuses opportunités pour faire des expériences interculturelles et interreligieuses: villes, places, églises, temples, mosquées, synagogues et musées invitent à des rencontres «originales».








                          Die reiche Kulturgeschichte Frankreichs und die vielfältigen Ausdrucksformen seiner Moderne bieten zahlreiche Möglichkeiten des interkulturellen und interreligiösen Lernens: Städte, Plätze, Kirchen, Tempel, Moscheen, Synagogen und Museen laden ein zu "originalen" Begegegnungen.

                          Aufsuchen der LERNORTE (Ortseingabe, ggf. mit Straßenname)

                            ORTE / Lieux von A-Z


                            PARIS


                             CC



                            -------------------- RELIGIONEN A - Z ------------------------- Grundlagen - Geschichte - Gegenwart --------

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                            RELIGIONENvonALEVISMUSbis ZARATHUSTRA


                            Allgemeines - Religionen übergreifend
                            Antike Religionen


                            Baha'i-Religion

                            Buddhismus
                            - Religion ohne Gott

                            Chinesische Religionen
                            >>> Konfuzianismus
                            mit Hinweisen und Literatur zu den anderen Religionen                    
                            >>> Taoismus / Daoismus  >>> Buddhismus                                     


                            Christentum: Bibel und Glaubenstraditionen

                            Hinduistische Religionen und Indien

                            Islam- Hingabe an den einen Gott


                            Jainismus - eine indische Religion der Gewaltlosigkeit


                              Japanische Religionen

                              Jesiden / Yeziden / Êzîden

                              Judentum

                              Konfuzianismus

                              Neu-Religionen


                              Shintoismus und japanische Religiosität
                              mit Buddhismus, Konfuzianismus und Christentum

                              Sikh-Religion / Sikhismus

                              Taoismus / Daoismus




                                                                              

                              Cluny - Hirsau --- Klosterreformen = spirituelle und politische Umbrüche

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                              Die erweiterte Kirche von Cluny (Cluny III),
                              Erhaltener Rest Querschiff mit Turm
                              Die Kirche war 40 m länger als der Kölner Dom!
                              Von der burgundischen Abtei Cluny ging im 10. Jahrhundert eine Bewegung aus, die Cluniaziensische Reform, die der Verweltlichung und Verwahrlosung der Klöster aufs Schärfste entgegentrat und die Rückkehr zur Ordensregel des Hl. Benedikt: Armut, Keuschheit, Gehorsam konsequent umsetzte. Zugleich unterstellte sich diese monastische Reformbewegung im Zusammenhang mit der Gregorianischen Reform dem Papst und erweiterte damit seine Machtbefugnisse, blieb dadurch jedoch weitgehend autonom, denn man verbat sich jegliche weltliche Einflussnahmen. Die Reform drohte maßlos zu werden. So wurden zwar im Rahmen einer intensiv kultivierten Gebetspraxis (bei faktischer Verachtung körperlicher Arbeit) auch die Wissenschaft sowie die Frömmigkeit der Laien gefördert. Darum spielten die Volkssprachen eine wichtige Rolle. So wuchs den Klöstern auch eine wichtige Bildungsaufgabe zu.
                              Neben dem großen Einfluss von Cluny (spirituell, finanziell und machtpolitisch) und seiner überdimensionierten Klosteranlage gab es jedoch weitere Reformklöster wie die Benediktinerabteien Gorze (Lothringen) und Siegburg (Rheinland), die viele Elemente der Reformen aus Cluny übernahmen. 


                              Die gotische Laienkirche (13. Jh.)
                              der Abtei Gorze, Lothringen
                              Ehem. Benediktinerabtei St. Michael, Siegburg


                              Im deutschen Sprachraum führte der Einfluss von Cluny dazu, dass das Kloster Hirsau im Schwarzwald im 11./12. Jahrhundert wie eine Transferstation dieser Veränderungen wirkte - das "deutsche Cluny" -  und sich dennoch ziemlich eigenständig die Hirsauer Reform entwickelte - bis hin zu bestimmten Bauformen und architektonischen Strukturen ("Hirsauer Bauschule"). Die Hirsauer drängten nämlich die Macht der Bischöfe und ihrer Verwalter auch als weltliche Herrscher nicht zurück und fanden darum erhebliche Zustimmung beim Adel.
                              Klosterkirche Alpirsbach
                              Eine beeindruckende, faktisch vollständig erhaltene Klosteranlage im "Hirsauer Stil"
                              ist diejenige in Alpirsbach(wikipedia mit Fotogalerie).

                              Homepage: Kloster Alpirsbach >>>
                              Insgesamt brachten die Klosterreformen beeindruckende Verbesserungen im oft heruntergekommenen spirituellen Leben der Klöster. Allerdings führten die wachsende politische und ökonomische Einflussnahme sowie finanzielle Probleme und Abhängikeiten der Klöster zu Spannungen und Schwächungen. Der Einfluss der Hirsauer Reform ging bereits Ende des 12. Jahrhunderts zurück. Stattdessen gewann die im Kloster Cîteaux sich konstituierende Zisterzienser-Reform mit konsequenter Durchsetzung des Armutsideals und damit in Abgrenzung zu Cluny stetige Bedeutung und eine für ganz Europa entscheidende Wirkung.


                              Kloster Hirsau: Eulenturm (12. Jh.) vor der Hauptkirche,
                              rechts: Torturm des Herzoglichen Schlosses


                              Innenbereich des Klosters mit Kreuzgangresten
                              Im Hintergrund  das herzogliche Schloss von 1592


                              Außenmauer des Klosters


                              Reste der Klostergebäude - im Hintergrund der Torturm des Jagdschlosses


                              Typische Ornamentik der "Hirsauer Bauschule"


                              Gotische Marienkapelle an der  östlichen Klosterseite -
                              im Obergeschoss war die Klosterbibliothek untergebracht.


                              Marienkapelle als Ort der Meditation und des Gebets


                              Die ältere Klosterkirche St. Aurelius, 11. Jh.
                              Keimzelle der oberhalb liegenden der großen Klosteranlage
                              mit der Kirche St. Peter Paul
                              Säulen der romanischen Klosterkirche




                              Hirsau gehört zur Föderation der Cluniazenser-Stätten.

                              CC

                              Focus Lateinamerika (aktualisiert)

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                              Lateinamerika ist ein von vielen Umbrüchen geprägter Kontinent. Neben den großen indigenen Kulturen der Mayas, Atzeken, Inkas und anderer Völker veränderte die Eroberung Amerikas durch Spanier und Portugiesen den Kontinent grundlegend. So sind die Hauptsprachen in Mittel- und Südamerika, also von Mexiko bis Argentinien sind überwiegend Spanisch (und in Brasilien) Portugiesisch. Etwa 70% der Bevölkerung gehören der Katholischen Kirche an, allerdings haben die indigenen Religionen und sog. Mischkulte, aber auch fundamentalistische protestantische Gruppen erheblich an Einfluss gewonnen. So lohnt der Blick in die lange Geschichte dieses Kontinents ebenso wie die aufmerksame Beachtung aktueller Entwicklungen.
                              Mittelamerika mit Karibik (Wikipedia)



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                              Hauptsprachen in Lateinamerika:
                              Grün: Spanisch; Ocker: Portugiesisch;
                              Blau: Französisch; Grau: Englisch
                              (Wikipedia.en)










                              Lektüre und Weiterarbeit:
                              Gustavo Gutierrez: Von Medellín
                              nach Aparecida (2007).
                              Zusammenstellung von Artikeln  zu "50 Jahre
                              - lateinamerikanische Bischofskonferenz
                              in Medellín". Lima 2018, 190 S.





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                              Weiteres:


                              Leonardo BOFF (geb. 1938)
                              Ernesto CARDENAL (geb. 1925)


                              Pedro CASALDÁLIGA (geb. 1928) 
                              ----------------------------------------------------------------------------
                              • DELGADO, Mariano: Hunger und Durst nach Gerechtigkeit. 
                                Das Christentum des Bartolomé de las Casas.

                                Freiburg (CH): Kanisius 2001
                              • FORNET-BETANCOURT, Raúl:
                                Lateinamerikanische Philosophie
                                im Kontext der Weltphilosophie. 
                                Interkulturelle Bibliothek,
                                Bd. 52. Nordhausen:
                                Bautz 2005, 131 S.
                              • FABER, Gustav:
                                Auf den Spuren
                                von Christoph Kolumbus.

                                München: List 1987, 280 S., Abb., 
                                Namen- und Ortsregister
                              • GEWECKE, Frauke:
                                Wie die neue Welt
                                in die alte kam.
                                München:
                                dtv 4568, 1992, 315 S. + Abb.
                                  
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                              Gustavo GUTIERREZ (geb. 1928)
                              Erwin KRÄUTLER (geb. 1939)

                              Jon SOBRINO (geb. 1938)
                              -------------------------------------------------------------------------
                              --------------------------------------------------------------------------------------------------


                                Religiöser Pluralismus und Option für die Armen
                                • VIGIL, José María: Teología del pluralismo religioso. Curso sistemático de teología popular. Quito (Ecuador): Abya Yala 2005 
                                • Deutsch:Theologie des religiösen Pluralismus. Eine lateinamerikanische Perspektive. Hg.: Ulrich Winkler / Übersetzung: Helene Büchel / Mitarbeit: Reinhard Kirste.
                                  Innsbruck-Wien: Tyrolia 2013, 492 S.






                                  Shintoismus und japanische Religiosität --- mit Buddhismus, Konfuzianismus und Christentum (aktualisiert)

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                                  Torii am Itsukushima-Schrein, im Hintergrund
                                   die Insel Miyajima (Wikipedia)

                                  Durch Naturkatastrophen wie Erdbeben und Tsunamis sowie durch die Unfälle in den Atomkraftwerken rückt Japan  immer wieder stark in den Fokus der Öffentlichkeit. Das lässt auch nach den religiösen Mentalitäten dieses Landes im “Fernen Osten” fragen, die teilweise in ungewohntem Licht erscheinen. Zum besseren Verstehen ist es darum nötig, mehr über die Religiosität der Japaner zu erfahren. Für Einführung und Vertiefung in den Shintoismus eignen sich  die folgenden (englischsprachigen) Titel: 

                                  Die Vielfalt der Religionen Japans müsste im Zusammenhang mit dem Shintoismus, der Volksfrömmigkeit (z.B. Jizo Bosatsuund dem Buddhismus im deutschsprachigen Raum noch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.

                                  Auch der Konfuzianismus und der Neo-Konfuzianismus spielen in Japan
                                  eine erhebliche Rolle:


                                  Matsuo Basho: Haibun (2015) --- Cover: München: Piper 2013 --- Kakuzo Okakuro (Insel 2015) 


                                  1. Besondere japanische Feste und Rituale


                                  Erinnerung an Fukushima 2011 Japanischer Garten Berlin-Marzahn


                                  2. Literatur-Empfehlungen:
                                  • Einführungen:
                                    Lotos-Sutra, Nichiren-Buddhismus, Soka Gakkai 
                                  • HORIN. Vergleichende Studien
                                    zur japanischen Kultur.
                                     
                                    Horin = Dharma Chakra
                                    = Rad des Gesetzes

                                    Hg.: EKO-Haus Düsseldorf
                                    (München: Judicium 1994-2018), 173 S.
                                  • Lydi Brüll: Die japanische Philosophie. Eine Einführung.
                                    Darmstadt: WBG 1989, 214 S., Glossar, Personenregister
                                  • Ulrich Dehn: Religionen in Ostasien
                                    und christliche Begegnungen.

                                    Frankfurt/M.: Lembeck 2006
                                  • Karl Florenz:
                                    Die historischen Quellen der Shinto-Religion.
                                    Aus dem Altjapanischen und Chinesischen übersetzt.
                                    Göttingen: V & R / Leipzig: Hinrich'sche Buchhandlung
                                    1919, 470 S., Register
                                  • Bruno Lewin (Hg.): Kleines Wörterbuch der Japanologie.
                                    Wiesbaden: Harrassowitz 1981, 2. Aufl.
                                  • Michiko Yusa: Japanische Religionen. 
                                  • Spannung zwischen Tradition und Moderne.
                                    Herder spektrum 5865. Freiburg u.a.: Herder 2007
                                    Ausführliche Rezension in EMBJAPAN 2009
                                   
                                   
                                  Japanische Pagode (Buddhismus)
                                  Leicht zu lesende englische Literatur:

                                  • Journal of Religion in Japan --------------------- (3 Ausgaben jährlich, Brill)
                                  • C. Scott Littleton: Understanding Shinto.
                                    London: Duncan Baird 2002
                                  • Ian Reader: Religion in Contemporary Japan.
                                    London: Macmillan 1991
                                   
                                    Heiwa = japanisch: Frieden



                                    Lizenz: Creative Commons





                                    Meditatives - Mystisches - Mystiker/innen: Geschichte und Gegenwart (aktualisiert)

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                                      MEIN SIND DIE JAHRE NICHT
                                      DIE MIR DIE ZEIT GENOMMEN
                                      MEIN SIND DIE JAHRE NICHT
                                      DIE ETWA MÖCHTEN KOMMEN
                                      DER AUGENBLICK IST MEIN
                                      UND NEHM' ICH DEN IN ACHT
                                      SO IST DER MEIN
                                      DER JAHR UND EWIGKEIT GEMACHT


                                                         Andreas Gryphius (1616-1664)

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                                      • Mystik und Mystagogie in der Alten Kirche
                                        Hans van Loon, Giselle de Nie, Michielle de Coul OP, Peter van Egmond (eds.): Prayer and the Transformation of the Self in Early Christian Mystagogy
                                        Late Antique History and Religion 18
                                        Leiden (NL): Peeters 2018, XXVIII, 482 pp.
                                        Verlagsinformation + Inhaltsverzeichnis: hier



                                      Mystiker/innen verschiedener Religionen


                                        
                                      Thomas MERTON (1915-1968): 





                                        Die mystische Mühle Kapitell in der Basilika
                                        S. Marie-Madeleine, Vézelay

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                                        Geschichte der abendländischen Mystik.
                                        4 Bände. MÜnchen: C.H. Beck 1990–1999

                                        --- Band I: Die Grundlegung durch die Kirchenväter
                                                                             und die Mönchstheologie des 12. Jahrhunderts.
                                         1990

                                        --- Band II: Frauenmystik und Franziskanische Mystik der Frühzeit. 1993

                                        --- Band III: Die Mystik des deutschen Predigerordens 

                                                                              und ihre Grundlegung durch die Hochscholastik. 1996

                                        --- Band IV: Die niederländische Mystik des 14. bis 16. Jahrhunderts. 1999

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                                        Spiritualität zwischen Denken, Glauben und Engagement
                                        (Präsentation Édition Albin Michel Paris, Frankfurter Buchmesse 2018)

                                        N A C H K L A N G

                                        Detail aus der Merkez-Moschee,
                                        Duisburg-Marxloh



                                          DIE ROS' IST OHN' WARUM
                                          SIE BLÜHET, WEIL SIE BLÜHET
                                          SIE ACHT' NICHT IHRER SELBST
                                          FRAGT NICHT, OB MAN SIE SIEHET

                                                       Angelus Silesius(1624-1674) 





                                        Die heilige Silbe OM (AUM)


                                                                                                                                                                                                    Lizenzbedingungen unter Creative Commons

                                         

                                        Aspekte zum Islam in Europa und im Mittelmeerraum (aktualisiert)

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                                        Foto: Bernd Westerhoff, Schwerte

                                        Angesichts der aufgeregten und oft polemischen Debatten um den Islam in Deutschland ist es sinnvoll, sich zumindest einen kleinen Überblick zur Geschichte des Islam in Europa zu verschaffen. Im Fokus steht dabei, wie der Islam Kunst, Kultur und Wissenschaft bereicherte.


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                                        Muslim Minorities

                                        Editors:
                                        Jørgen S. NielsenAminah Beverly McCloud 
                                        and Jörn Thielmann
                                        Brill's Muslim Minorities series is designed to represent scholarly research into the situation of Islam and Muslims in world regions characterized by long-term European settlement: Europe from the Atlantic through the Russian Federation, the Americas, southern Africa and Australasia.

                                        Forthcoming Volume 32Muslims at the Margins of Europe, Finland, Greece, Ireland and Portugal,
                                        edited by Tuomas MartikainenJosé Mapril and
                                        Adil Hussain Khan.
                                        Recently published Volume 31,  Minority Religions under Irish Law, edited by Kathryn O'Sullivan, and
                                        Volume 30Both Muslim and European, edited by Dževada ŠuškoVolume 21,  Marmaduke Pickthall: Islam and the Modern World, edited by Geoffrey P. Nash is available in Open Access.
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                                        ISLAM und TRIALOG AUF DER IBERISCHEN HALBINSEL

                                        ISLAM IN ITALIEN - Schwerpunkt Sizilien

                                        ISLAM AUF DEM BALKAN 
                                        Ali-Pascha-Moschee, Sarajevo


                                        ISLAM IN DEUTSCHLAND

                                        Mihrab und Freitagskanzel
                                        der DITIB-Zentralmoschee in Köln
                                        Geschichte
                                        Moschee im Kriegsgefangenenlager Wünsdorf (1916 - wikipedia)
                                        Islam in Deutschland heute
                                        Dialog offene MUSLIME und SIGNALE der TOLERANZ

                                        ISLAM IN ÖSTERREICH

                                        ISLAM IN DER SCHWEIZ


                                        ISLAM IN FRANKREICH


                                        Institut du Monde Arabe (IMA), Paris
                                        Kalligrafie: Das Wissen verleiht ewige Kraft

                                        ISLAM IN BELGIEN UND DEN NIEDERLANDEN


                                        ISLAM IM VEREINIGTEN KÖNIGREICH
                                        London: Zentralmoschee (Wikipedia.en)






                                        Von Isis und Ischtar bis Maria: Himmelsköniginnen (aktualisiert)

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                                        Die Heilige Familie: Horus, Osiris, Isis - Louvre, Paris (Wikipedia)
                                        Isis mit Horus,  Louvre, Paris
                                        (Wikipedia.en)


                                        Der Mittelmeerraum sowie der gesamte Mittlere Osten war bis zum Aufkommen der monothe-istischen

                                        Religionen religiös durch Göttinnen und Götter geprägt. Diese traten oft als Paar auf. In Ägypten entwickelte sich sogar eine "Heilige Familie" mit Isis, Osiris und Horus

                                        Das religiöse Grundmuster ist fast durchgängig die Mondgöttin in Verbindung mit dem Sonnengott. Besonders im Zweistromland und im Mittelmeerraum dominierten die Göttinnen mit ihrer unmittelbaren kosmischen Verbindung zu Mond und Sternen.
                                        Astarte, Aschera (und Jahwe), InannaIschtar sind je nach Kulturraum die Namen dieser dominierenden Göttinnen, die den Zusammenhang von Himmel und Erde in besonderer Weise betonen. So ist auch die irdische Welt vom Göttlichen durchdrungen. Der Mensch muss mit seine Ritualen sich darauf einstimmen, die Götter durch Gebete und Opfer gnädig zu stimmen.

                                        Ashdoda, kanaanäische, philistische Ton-Figurine,
                                        12. Jh. v.u.Z.
                                        Original im Israel-Museum, Jerusalem

                                        Kudurru = Steindokument des Königs Meli-Shipak von Sumer (1186-1172 v.u.Z)
                                        --- Musée du Louvre, Paris ---   
                                        Der König präsentiert seine Tochter (rechts)
                                        der Göttin Nannaya (auf dem Thron) 

                                        darüber in der Mitte der Mondgott Nanna Sîn, Stadtgott von Ur,
                                        daneben rechts Shamash (Sonne) und Ishtar (Stern)
                                        Nanna Sîns Gattin ist Ningal,
                                        seine Kinder sind unter anderem der 
                                        Sonnengott UtuInanna und der Wettergott Adad.
                                        Weitere Details: Herodote.net  >>>.
                                        Die Situation einer vielfältigen Götterwelt änderte sich langsam um 1000 v.u.Z., als durch die eingewanderten [israelitischen] Wüstenstämme sich eine henotheistische und nach und nach monotheistische Religion neben den anderen Kulten etablierte. Hier entwickelte sich gegen die vorherrschenden kanaanäischen Religionen Tendenzen eine von Männerbildern geprägte Religion, die schließlich zu einer scharfen Abgrenzung des Einen-einzigen Gottes gegenüber den anderen Glaubenstraditionen führte. 


                                        Ischtar-Tor , Babylon (6. Jh. v.u.Z.), Pergamon-Museum Berlin (Wikipedia)

                                        Davon berichtet die Bibel z.B. beim Kampf des Propheten Elia gegen die Baals-Religion (1. Könige 18-19). Hinter Baaldem [untergeordneten] Sonnen- und Regengott, stand jedoch die in vielen Variationen auftretende mächtige Himmelskönigin Astarte/Aschera/Ischtar. Sie beherrschte den gesamten mittelöstlichen Raum. Ihr Symbol war der Mond, zugleich ihre Waffe. Mit dem (Mond-)Bogen ging sie zwischen Himmel und Erde auf die Jagd. Darum wird die griechische Artemis bzw. die römische Diana auch als Jagdgöttin dargestellt. 
                                        Auch im vorislamischen Arabien spielten diese Welten- und Himmelsgöttinnen eine große Rolle: Die Göttinnen in Mekka vor Mohammed


                                        Astarte, 6. Jh. v. Chr. (Wikipedia)
                                        Diese scheinbar verschiedenen Göttinnen sind seit der Steinzeit (ab ca. 35.000 v.Chr.) letztlich Varianten des Kultes der Großen Mutter (Magna Mater), der Urmutter und Weltgebärerin. Griechische Religionen und römische Adaptionen nahmen sie in ihr Pantheon unter verschiedenen Namen auf. Auch der Apostel Paulus machte mit ihr als Artemis unangenehme Bekanntschaft durch den Aufstand der Silberschmiede, die für die vielen Pilger Devotionalen der Muttergöttin herstellten und durch Paulus ihre Existenz in Frage gestellt sahen (Apg. 19). 

                                        Artemis-Kybele,
                                        Museum Selcuk-Ephesus (Wikipedia)
                                        Kybele, römische Kopie
                                        Kapitolinische Museen
                                        (Wikipedia)
                                        Das Christentum - aus dem Judentum hervorgegangen - hatte nämlich den starken Mutterkulten kaum etwas entgegenzusetzen. Die geringe Repräsentanz des göttlich Weiblichen nötigte die Christen in der Auseinandersetzung mit den "heidnischen" Kulten zur verstärkten Betonung der Jungfrau Maria. Sie hatte schließlich einen Gottessohn geboren, der nun zugleich mit dem "Vater" angebetet und verehrt werden sollte. Eine gewisse weibliche "Verstärkung" kam in den östlichen Regionen des Christentums dadurch hinzu, dass der Heilige Geist als dritte "Person" der entstehenden Trinitätslehre z.T. weiblich, nämlich als Sophia, als Weisheit Gottes verstanden wurde.
                                        Maria als Gegenpol zu den weiblichen Gottheiten nahm traditionsgeschichtlich ihren Weg von Bethlehem und Nazareth nach Ephesus. Im Zusammenhang mit der Tradition des Johannes-Evangeliums könnte sie eine "Etappe" in Damaskus gehabt haben. Dies signalisiert u.a. die dortige Marienkirche (Mariamitische Kathedrale). Bei Ephesus, dem Zentrum des Kybelekultus, stirbt Maria der Legende nach. Dort wird bis heute das Haus der Maria als Heilige Stätte verehrt.

                                        Haus der Mutter Maria bei Ephesus (Wikipedia)
                                        Literatur: Theodora Jenny-Kappers:
                                        Muttergöttin und Gottesmutter in Ephesos.
                                        Von Artemis zu Maria.
                                        Zürich: Daimon 1986, 199 S., Abb., Register

                                        Inhaltsverzeichnis: hier
                                        Luna mit der Mondsichel -Kapitolinische Museen, Rom (Wikipedia.en)
                                        Die liberale römische Religionspolitik tat übrigens das ihre dazu, dass die Mutterkulte schon längst in andere Teile des Imperium Romanum gekommen waren.
                                        Es entstand sogar ein kleines Heiligtum der Kybele im wichtigen römischen Legionslager Castrum Novaesium (= Neuss). Der sog. Blutgraben,"Fossa Sanguinis," könnte mit den Opferungen für die Göttin zu tun gehabt haben. 
                                        Matronenheiligtümer und Kultorte am Limes

                                        Bei der kirchlichen Verehrung Mariens als Gottesgebärerin, Gottesmutter und Himmelskönigin wurden ihr zwar Altäre gewidmet, jedoch blieb sie immer der Trinität von Gottvater, Sohn und Heiligen Geist untergeordnet. Allerdings flossen und fließen in den Marienkult weltweit Traditionen der Vorgängerreligionen ein. Dies zeigt sich in der Gegenwart besonders in der Marienverehrung Lateinamerikas.

                                        Vgl. Virgil Elizondo: Unsere Liebe Frau von Guadelupe. Evangelium für eine neue Welt.
                                        Aus dem Englischen von Karl Pichler. Luzern: Ed. Exodus 1999, 158 S.



                                        Marienleuchter im Dom von Wetzlar 





                                        Kloster Eberbach: Maria in der Mondsichel



















                                        Weitere Informationen:

                                        Kleine Literaturauswahl:
                                        • Yolanda ALBA: Sacerdotas. La mujer en las diferentes liturgias y religiones.
                                          Córdoba: Almuzara 2018, 336 pp.
                                          (= Priesterinnen. Die Frau in den verschiedenen Kulthandlungen und Religionen) Informationen deutsch und spanisch >>>
                                        • Ilhan AKSIT: The Aegean Mythology. The Story of the Two Sides
                                          Handbook Series 13.
                                          Ankara: Ministry of Culture and Tourism Publications 2010, 177 pp., illustr.
                                        • Helgard BALZ-COCHOIS: Inanna. Wesensbild einer unmütterlichen Göttin.
                                          Studien zum Verstehen fremder Religionen, Bd. 4.
                                          Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn 1992, 240 S., Register
                                        • Franz BAUMER: Der Kult der Großen Mutter.
                                          Schauplätze einer mythischen Welt. 
                                          München: Langen Müller 1993,
                                          352 S., Abb., Register
                                        • Jacques Bonvin: Vierges Noires. La réponse vient de la Terre. Paris: Dervy 1988, 304 pp.
                                        • Jean Bottéro: La plus vieille religion en Mésopotamie.
                                          folio histoire 82. Paris: Gallimard 1998, 443 pp., index
                                        • Jonathan Cott: Isis and Osiris.
                                           Exploring the Goddess Myth.
                                          New York: Doubleday
                                          1994, 209 pp., illustr., index
                                          --- Kurzkommentar: hier
                                        • Andreas Feldtkeller: Im Reich der syrischen Göttin.
                                          Eine religiös plurale Kultur als Umwelt des
                                          frühen Christentums.
                                          Studien zum Verstehen fremder Religionen, Bd. 8
                                          Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn
                                          1992, 240 S., 333 S.
                                        • Brigitte Gronenberg: Die Götter des Zweistromlandes.
                                          Düsseldorf/Zürich: Patmos 2004, 290 S., Abb., Index
                                        • Jean Hani: La Vierge Noire et le Mystère Marial.
                                          Paris: Guy Trédaniel 1995, 177 pp., illustr.
                                        • Josef Imbach: Marienverehrung zwischen Glaube und Aberglaube. 
                                          Düsseldorf: Patmos 2008, 252 S., Abb.
                                        • Sharukh Husain: The Goddess.
                                          An Illustrated Guide to the Divine Feminine.
                                          One Spirit Living Wisdom Library.
                                          London: Duncain Baird 1997, 184 pp., index
                                          2. Aufl. 2003
                                          --- Deutsch: Die Göttin. Das Matriarchat,
                                              Mythen und Archetypen,
                                              Schöpfung, Fruchtbarkeit und Überfluss.
                                              Köln 2001, 184 S., Abb., Register
                                          --- Ergänzende Informationen: hier
                                        • Isis-Kult:
                                          Seine religionspolitische Bedeutung im Mittelmeerraum

                                          (Buchrezension)
                                        • Christa Mulack: Die geheime Göttin im Christentum. Reihe Symbole.
                                          Stuttgart: Kreuz 1985, 246 S.
                                        • Karen L. King (ed.): Women and Goddess Traditions in Antiquity and Today.
                                          Minneapolis, MN (USA): Augsburg Fortress 1997, 450 pp., index
                                        • Caitlin Matthews: Sophia - Göttin der Weisheit.
                                          Aus dem Englischen von Clemens Wilhelm
                                          Solothurn / Düsseldorf: Walter 1993, 424 S., Index
                                        • Giovanni Miegge: Die Jungfrau Maria. Studie zur Geschichte der Marienlehre.
                                          Kirche und Konfession, Bd. 2. Göttingen: V & R 1962, 218 S., Register
                                        • Elisabeth Moltmann-Wendel / Hans Küng / Jürgen Moltmann (Hg.):
                                          Was geht uns Maria an?
                                          GTB 493. Gütersloher Verlagshaus 1988, 208 S. 
                                        • Florence Quentin: Isis l'Éternelle. Biographie d'un mythe féminin.
                                          Paris: A. Michel 2012, 260 pp.
                                        • T. Sugimoto: Transformation of a Goddess
                                           Ishtar – Astarte – Aphrodite.
                                          Orbis Biblicus et Orientalis 263.
                                          Fribourg (CH): Aacademic Press / Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
                                           2014, XIII, 243 S., Abb., Indices
                                          Rezension: hier
                                        • George H. Tavard: The Thousand Faces of the Virgin Mary.
                                          Collegeville, MN (USA): Liturgical Press 1996, VIII, 275 pp., index
                                        • Marina Warner: Maria: Geburt, Triumph, Niedergang, Rückkehr eines Mythos?
                                          München: Trikont 1982, 483 S., Abb., Registe
                                          r
                                        Reinhard Kirste

                                        CC




                                        Religiöser Pluralismus und Gleichwertigkeit der Religionen: Thesen - Texte - Literatur (aktualisiert)

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                                        Begegnung mit anderen Religionen. Theologische Voraussetzungen: 
                                          Wahrheit des Glaubens
                                        und Offenbarung zum Heil 
                                        auf unterschiedlichen Wegen

                                        Thesen von Reinhard Kirste 
                                        Im katholischen Raum fand man viele Jahrhunderte die 
                                        exklusivistische
                                         Position ("außerhalb der Kirche ist kein Heil"),
                                        der man die protestantische Variante zuordnen kann:
                                        "Außerhalb des Christentums ist kein Heil".
                                        Diese wird unter missionarischer Perspektive teilweise immer noch
                                         – wenn auch nicht mehr so offenkundig
                                        unter post-kolonialen Bedingungen – gepflegt.

                                        Alle inklusivistischen Positionenfavorisieren letztlich
                                         ein christlich höheres Verständnis gegenüber anderen
                                        Glaubensweisen (so z.B. trotz ihrer dialogischen Offenheit
                                         Hans Küng und Walter J. Hollenweger).
                                        Andere Religionen haben nicht den vollen Zugang zur Heilswahrheit.
                                        Karl Rahners Ausspruch von den  
                                        anonymen Christen
                                        in anderen Religionen ist ebenso berühmt wie problematisch.
                                        Christologische Engführungen im Sinne der Verbindlichkeit auch für andere Glaubensweisen scheinen das wirkliche Handicap
                                        der inklusivistischen Positionen zu sein,
                                         wie zurückhaltend sie sich auch immer artikulieren
                                        („strenger“ oder „milder“ Inklusivismus).
                                        Die Höherwertigkeit des Christentums im Blick auf das Heil bleibt bindend,
                                        weil sonst die anderen Christus, sein Kreuz und seine Auferstehung
                                        im Sinne einer Heilskonzeption nicht bräuchten.
                                        Der amerikanische Theologe Paul Knitter
                                        zeigt in diesem Zusammenhang auf, dass im Inklusivismus,
                                        die eigene Religion doch die Beste ist.
                                        Er nennt dies darum eine
                                         partikularistische 
                                        Position
                                        --- zuletzt in einem Vortrag über:
                                        Interreligiöser Dialog: Bleibende Differenz oder kreatives Potenzial, Münster 03.02.2014.
                                         

                                        Theologien des religiösen Pluralismus, also religionspluralistische Positionen,
                                        versuchen dagegen jeder Glaubensweise ihr Recht zu lassen und sie als eigenständigen Weg zum Heil anzuerkennen.
                                        Der bedeutendste Vorreiter dieser Konzeptionen ist
                                        der englische Theologe und Religionsphilosoph 
                                        John Hick (1922-2012).
                                        Der Theologe und Religionspädagoge Paul Schwarzenau (1923-2006)
                                        hat das so formuliert:
                                        Alle Religionen bedürfen einander,
                                        nicht nur in ihren Gemeinsamkeiten,
                                        sondern gerade auch in ihren Unterschieden,
                                        durch die sie einander ergänzen.
                                        Wir sollen in der eigenen Religion daheim
                                        und in der anderen Gäste sein,
                                        Gäste, nicht Fremde

                                        Der auf diese Weise geführte interreligiöse Dialog will
                                        also die Fremdheit abbauen und durch Begegnung
                                        Gemeinsamkeiten und Unterschiede durchaus klärend hervorheben,
                                        Differenzen aber nicht als Hindernis auf den unterschiedlichen Heilswegen ansehen. Außerdem geschieht Begegnung immer zwischen Menschen. Ihr Verhalten ist dabei oft ein genauerer Anzeiger ihres Glaubens
                                        als ihre Theologie oder Philosophie.
                                        Je unbeweglicher dogmatische Positionen dabei festgehalten werden,
                                        umso gefährdeter ist eine friedvolle Begegnung
                                        und ein unvoreingenommenes Religionsgespräch.

                                        Religionspluralistische Positionen sind darum als Foren zu verstehen,
                                        nicht im Sinne religiöser Beliebigkeit, sondern um Grenzüberschreitungen
                                        zu ermöglichen und so gegenseitige Bereicherung zu erfahren.
                                        Es soll also intensiv versucht werden, das Bewusstsein von Toleranz
                                        und Versöhnung zwischen den Religionen umfassend zu fördern
                                        und auf diese Weise auch dem Frieden in der Gesellschaft zu dienen.


                                        Dazu können die folgenden Thesen Orientierung bieten:
                                        • Dialog kann nur sinnvoll zwischen gleichwertigen Partnerinnen und Partnern geschehen.
                                          Es geht nicht um Gleich-Artigkeit, sondern um 

                                          prinzipielle Gleich-Wertigkeit
                                           
                                          gerade angesichts
                                          unterschiedlicher Glaubensverständnisse und Denkvoraussetzungen.
                                        • Absolutheitsansprüche einzelner Religionen (wie auch des Christentums) dürfen sich nur auf die Verbindlichkeit des eigenen Glaubens beziehen. Das erlaubt kein noch so verdecktes inklusives Denken, das die anderen religiösen Traditionen in irgendeiner Form als minder-wertig einstuft. Es erlaubt aber auch kein inklusives Vereinnahmen („anonyme“ Christen, Buddhisten, Muslime usw.).
                                        • Das Missionsverständnis (besonders des christlichen Glaubens) ist im Sinne eines persönlichen Zeugnisses und Engagements zu interpretieren, ohne dabei die anderen zur eigenen Glaubensweise bekehren zu wollen.
                                        • Die verschiedenen Religionen drücken nicht endgültige Wahrheit aus. Sie sind sprachliche, rituelle und spirituelle Annäherungen an das Transzendente. Ihre Aussagen sind vorläufig und bleiben revisionsbedürftig.
                                        • Religionen sind eingebunden in vielfältige Kulturen und differierende Denkweisen. Sie sind darum als unterschiedliche Wege zum Heil zu verstehen.
                                        • In einer globalisierten Welt kann keine Religion mehr für sich leben, sondern nur in Beziehung mit anderen. Interreligiöse Begegnung ist darum Herausforderung und Bereicherung zugleich, m.a.W. die anderen religiösen Anschauungen sind notwendig im Sinne der Komplementarität als des ergänzenden Verstehens durch den Anderen.

                                        Vielfalt und Gleichwertigkeit der Religionen
                                        (Zum Lesen auf die Überschriften klicken / To read - click on the headlines ) 




                                          Rückseite des Buches von Gnana Robinson (ed.): Unite to Serve.
                                          Kanyakumari Peace Trust 2002


                                          Denis Diderot
                                          von Dimitry Levitzky, 1773/74 (Wikipedia.fr)



                                          Eine Mahnung des Aufklärers
                                          Denis Diderot (1713-1784):

                                          Von der Philosophie zur Gottlosigkeit ist es eben so weit wie von der Religion zum Fanatismus, aber vom Fanatismus zur  
                                           Barbarei ist es nur ein Schritt. 


                                              Papst Franziskus, 2015
                                              (Wikipedia)
                                              Papst Franziskus:  
                                              Absage an Gewalt und  Fundamentalismus 
                                              Es ist nicht wahr und auch nicht zutreffend über den Islam [zu sagen], dass er Terrorismus ist ... Wenn ich über islamische Gewalt reden muss, muss ich auch über katholische Gewalt reden. In fast allen Religionen gibt es immer eine kleine Gruppe Fundamentalisten. Wir haben sie auch ... Wie viele von den jungen Europäern haben wir ohne Ideal, ohne Arbeit  allein gelassen?  ...



                                              Antwort von Papst Franziskus am Sonntag 31. Juli 2016 im Flugzeug, das ihn nach Krakau zum Weltjugendtag brachte. Er sagte dies, nachdem er zur Ermordung des Priesters Jacques Hamel in der Kirche von Saint-Étienne-du-Rouvray (bei Rouen) befragt wurde.

                                              • Papst Franziskus und der interreligiöse Dialog:
                                                Harold Kasimow / Alan Race (Eds.):

                                                Pope Francis and Interreligious Dialogue

                                                Religious Thinkers Engag
                                                e with Recent Papal Initiatives

                                                Basingstoke (UK): Palgrave Macmillan 
                                                2018, XXVII, 348 pp





                                              relpäd/Relplur-Thesen, zuletzt aktualisiert, 23.05.2017

                                              Interkulturelle und interreligiöse Organisationen: national und international (Auswahl A-Z)

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                                              Seit dem ersten Weltparlament der Religionen in Chicago 1893 ist unübersehbar geworden, dass Menschen aller religiösen Traditionen sich verstärkt für ein friedvolles Zusammenleben bewusst einsetzen wollen, um Brücken der Verständigung und der Versöhnung zu bauen. 
                                              Die beiden Weltkriege haben die internationalen Bemühungen zwar unterbrochen, aber diese wichtigen Impulse blieben erhalten und haben
                                              sich nach dem 2. Weltkrieg wesentlich verstärkt.





                                              Die Seidenstraße - Buddhismus zwischen Indien, Zentralasien, China und Japan (aktualisiert)

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                                              Cover des Ausstellungskatalogs 1992
                                              Der Buddhismus entstand  als Reform-Hinduismus  sehr wahrscheinlich im 5. Jh. v. Chr. in Indien.

                                              Sehr bald verbreitete sich diese neue Religion über die Handelsrouten (die "Seidenstraße") sowohl nach Westen wie nach Osten. Die Entwicklung in China spielt dabei eine Schlüsselrolle bei der Weiterentwicklung des Mahayana-Buddhismus.
                                              Auch Japan entwickelte besondere Formen des  aus China "eingewanderten" Buddhismus. Hier spielt die Wertschätzung des Lotos-Sutra eine erhebliche Rolle. Das gilt zum einen für den meditativ geprägten
                                              Zen-Buddhismus, der aus China einwanderte (Chan-Buddhismus) und auch im Westen populär wurde.
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                                                Aus dem Flyer der Ausstellung (Wien und Wolfenbüttel, Frühjahr 2000):
                                                Buddhistische Manuskripte der Großen Seidenstraße.
                                                Das Lotos-Sutra und seine Welt
                                                  Lotos-Sutra (Sanskrit) - National-Archiv Indien
                                                Im Rahmen des Shin-Buddhismus (Nichiren-Buddhismus)  hat sich der Reines-Land Buddhismus Amida- oderAmitabha-Buddhismus ein Gnadenverständnis entwickelt, das an protestantische Glaubensformen und die lutherische Rechtfertigungslehre erinnert. 
                                                --- Die drei Sutren des Reines-Land-Buddhismus (englisch) >>>
                                                --- Jean Eracle: Trois soûtras et un Traité de la Terre pure. Aux sources du bouddhisme mahâyâna.
                                                    Paris: Seuil 2018 --- 
                                                Verlagsinformation >>>


                                                Schließlich gibt es noch eine ganze Reihe esoterischer Typen, die teilweise Elemente der ursprünglichen Religionen Japans aufgenommen haben.

                                                Der Nichiren-Buddhismus ist die Basis für die nicht nur in Japan,
                                                sondern weltweit tätige laienbuddhistische Organisation 
                                                Soka Gakkai (SGI).


                                                  CC


                                                  Buddhismus und religiöse Traditionen in Japan (aktualisiert)

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                                                  Amida-Buddha-Daibutsu (13. Jh.) am Kōtoku-in
                                                   im japanischen Kamakura (wikipedia)

                                                  Die "Wanderung" des Buddhismus von seiner "Heimat" Indien nach Osten über Südasien, über die Seidenstraße und nach China erreichte Japan im 7. Jahrhundert.

                                                  ZEN-Buddhismus
                                                  Meditativer Lebensstil, soziales Engagement
                                                  und japanischer Nationalismus


                                                  Amitabha-Buddhismus  (Amida- / Reines Land-Buddhismus)

                                                  • Amitabha-Buddhismus- Glaube an den transzendenten Buddha (wikipedia)
                                                  • Pure Land Buddhism (BBC)
                                                  • Shingon, der sog. geheime Buddhismus (wikipedia)
                                                  • Roger Goepper (Hg.): Shingon. Die Kunst des Geheimen Buddhismus in Japan.
                                                    Eine Ausstellung des Museums für Ostasiatische Kunst der Stadt Köln, der Japan Foundation, Tokyo und des Tokyo National Museums unter Beteiligung des Nara National Museums.
                                                    Köln: Museum für Ostastaitusche Kunst,
                                                    24.09. bis 27.11.1988, Abb., Zeittafel


                                                  Nichiren-Buddhismus

                                                  "Quer"-Verbindungen
                                                  Kyoto-Schule

                                                  Besondere Japanische Feste



                                                  Die Bedeutung des Lotos-Sutra  
                                                  im Mahayana-Buddhismus (spiritwiki)


                                                  Besprechung zweier Übersetzungen des Lotos-Sutra, und zwar von
                                                  Margareta von Borsig und Max Deeg 
                                                  mit Hinweisen auf andere Kommentierungen und Inhaltsübersicht.

                                                  --- Inhalt des Lotos-Sutra (ichinen.de = Studienseite zum Buddhismus von Nichiren Daishonin)
                                                       Buddha, die Erleuchtung und das Lotos-Sutra 
                                                  ---
                                                   mit den 7 Gleichnissen im Lotos-Sutra
                                                       u.a. das Gleichnis vom brennenden Haus
                                                       und das Gleichnis vom verlorenen Sohn (Seminarprotokoll, 02.11.2016)
                                                      
                                                                                       

                                                  --- Bertolt Brecht: Das Gleichnis des Buddha vom brennenden Haus    
                                                       (Philos Webseite, abgerufen 05.06.18)



                                                  CC

                                                       

                                                  UEDA Shizuteru - Vermittler ost-westlicher Denkkonzepte

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                                                  Der japanische Philosoph UEDA Shizuteru (17.01.1926 - 28.06.2019) gehört zu den bedeutenden Vermittlern japanisch-buddhistischen und europäisch-mystischen Gedankenguts, und zwar im Horizont von Philosophie und Religion. Sein Vater war Shingon-Priester, einer esoterischen Richtung des Buddhismus.
                                                  Für die Vermittlung west-östlichen Gedankengutes spielte sein Studium im Rahmen der Kyoto-Schule bei NISHITANI Keiji, dem Nachfolger von NISHIDA Kitaro an der Universität Kyōto  eine ebenso große Rolle wie seine Begegnung  zwischen 1959 und 1963 mit den Religionswissenschaftlern
                                                  Friedrich Heiler (1892-1967) und Ernst Benz (1907-1978) an der Universität Marburg.
                                                    

                                                  In seiner Dissertation hat er bereits diese
                                                  ost-westliche Verbindungsstruktur "geknüpft":

                                                  Die mystische Anthropologie
                                                  Meister Eckharts 
                                                  und ihre Konfrontation mit der Mystik
                                                  des Zen-Buddhismus 

                                                  Zuerst 1965 erschienen, 
                                                  w
                                                  ieder aufgelegt 2018. 

                                                  Aktualisierte Neuausgabe, Hg.: Wolf Burbat.
                                                  Freiburg/Br.: Verlag Alber
                                                  (Herder) 2018, 256 S. 


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                                                  Universität Kyoto, an der die Kyoto-Schule entstand (wikipedia)
                                                  Seit 1964 lehrte Ueda Deutsche Sprache und Literatur an der Universität Kyōto. 1977 wurde er auf den dortigen Lehrstuhl für Philosophie und Religion berufen.
                                                  Er gehört "der dritten Generation" der sog. 
                                                  Kyōto-Schule an, die sich dem Erbe Nishida Kitarōs (1870-1945) verpflichtet weiß und das dialektische Zusammendenken von Philosophie und Religion(en) weiter im Ost-West-Kontext vertieft. Nach seiner 1989 erfolgten Emeritierung arbeitete Ueda u.a. als Gastprofessor an der Hanazono-Universität, der einzigen Universität der Zen-buddhistischen Rinzai-Schule, ebenfalls in Kyoto.

                                                  In einem Nachruf auf Ueda schrieb der Vorsitzende der Gesellschaft für Interkulturelle Philosophie(GIP), Georg Stenger (Universität Wien) unter anderem: 

                                                  >Nach dem Tod seiner Frau Maniko, der in Japan bekannten Übersetzerin u.a. von Michael Endes weltweit bekanntem Buch "Momo", hat Ueda zuletzt in einem Altersheim in einem Vorort von Kyoto gelebt. Ueda, der mehrere Auszeichnungen für sein Werk bekommen hat, war einer der Pioniere der "Interkulturellen Philosophie". Kaum jemand anderes als er hat das für die Japanische Philosophie so grundlegende Wort des "Zwischen" nicht nur in seiner Bedeutungsvielfalt, sondern auch in seiner praktischen, alltagskonstitutiven Bedeutung durchmessen, was etwa bei seiner Analyse des "japanischen Grußes" genuin interkulturelle Einsichten zu Tage gefördert hat ... Ryosuke Ohashi hat in einem Nachruf von Ueda als einem "Fackelläufer der Kyoto-Schule" gesprochen, dessen Leistung darin bestand, "den philosophischen Nachschein dieser Schule aufzubewahren und zugleich neue Wege zu öffnen." Nicht von ungefähr, dass Shizuteru Ueda gemeinsam mit Kôichi Tsujimura zur "dritten Generation" der Kyoto-Schule gerechnet wird.
                                                  Ueda ... war von Anfang an an der "Zwiesprache" zwischen östlichen und westlichen Grundbegriffen (Nichts - Sein u.a.m.) und deren Konzeptionen interessiert, was denn auch viele seiner Arbeiten im Naheverhältnis von philosophischer Denkarbeit und religionsphilosophischen Zuordnungen verorten lässt ... Der Name UEDA Shizuteru wird für ein interkulturelles Ethos, verbunden mit einem eben solchen Aisthetos gegenwärtig bleiben.<

                                                  CC

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