Quantcast
Channel: Blog-Portal: Religionen & Dialog - Religions & Dialogue
Viewing all 2434 articles
Browse latest View live

Multireligiosität und Weltmusik --- Renaissance, Barock und Aufklärung (aktualisiert)

$
0
0
Al-Oud - die arabische Laute (wikipedia.en)







               





Musik der Renaissance und des Barock


Basilika San Marco, Venedig -
Inspirationsquelle der Renaissance-Musik,
--- Renaissance music, wikipedia ---


  • 350 Jahre Oper 
    1669 Gründung der Académie Royale de Musique
    (Hérodote.net, September 2019)
  • eeemerging ensembles--- eeemerging-Kanal auf YouTube
    eeemerging (Emerging European Ensembles) is a large-scale European cooperation project promoting the emergence of new talent in early music.mit den Partnern:
    Centre culturel de rencontre d’Ambronay | Internationale Händel-Festspiele Göttingen ---Music and Drama Association Athens Conservatory --- York National Centre for Early Music ---Fundazione Ghislieri Pavia --- Joventuts Musicals de Torroella de Montgrí --- National Forum of Music Wrocław --- Festival Kvarner Opatija | Riga EarlyMusic centre
  • List of Early Music Ensembles: Australia - USA
  • Ensembles für Alte Musik -Übersicht (Deutschland)

Einblicke
in internationale Ensembles (subjektive Auswahl) 


Thomas-Kirche Leipzig und Johann Sebastian Bach

Schloss Versailles - Gartenseite --- (Kirchen-)Musik in Versailles:
Eine Messe für den Sonnenkönig (Deutschlandfunk, 14.07.2019)

Vgl. auch:
CC



Georg Friedrich Händel: Der Triumph der Zeit und der Ernüchterung

$
0
0
Orchester: Le Concert d'Astrée

Unter dem Titel "Il Trionfo del Tempo e del Disinganno" (HWV 46a) hat Händel 1707 in Rom dieses "moralische" Oratorium  komponiert. Er benutzte dazu das Libretto des Kardinals Benedetto Pamphili. Es ist das erste Stück dieser Art, das der 22jährige, aber schon berühmte Händel vorlegte.
In allegorischer Gestalt treten auf: Die Schönheit (Belleza), schwört dem Vergnügen (Palcere) die Treue und wird von der Zeit (Tempo) und noch mehr von der Desillusionierung bzw. der Nicht-Illusion, (Disenganno), das heißt letztlich von der Wahrheit  zur Ordnung gerufen.


Tanz der Allegorien: Zeit, Schönheit, Vergnügen, Ernüchterung
 Mit Allesandro Marchi und der Academia Montis Regalis.
DVD, Hyperion Records 2008, 140 Min.

Dieses Oratorium Händels offenbart die außergewöhnliche Stilkunst dieses gerade nach Rom gekommenen Musikers.

So können sich die Zuhörenden zuerst an der vokalen Virtuosität des Stcücks erfreuen. Dies kommt besonderes in den Airs der Schönheit und des Vergnügens zum Ausdruck. Damit nicht genug: Hinzu kommt das vielfältig agierende Orchester, wie etwa in dem Air des Vergnügens Como nembo che fugge col vento [Wie der Feind mit dem Wind flieht], aber am Eindrücklichsten in dem wirbelnden Quartett "Voglio Tempo per risolvere ["Ich möchte Zeit, um zu klären"]. Das Quartett war zu Händels Zeit ein ausgesprochen beliebtes Gesangsensemble, und hier geht der musikalische Wirbel geradezu in einen Walzer über. Die dann folgende Arie steigt musikalisch in die Höhe, und zwar durch die Kraft ihrer völligen Einfachheit: Lascia la spina, cogli la rosa – „Lass doch die Dornen, pflücke die Rose“. Kaum verändert wird sie Teil von Händels erster Oper in London 1611: Rinaldo.
Sie taucht dort - kaum verändert - unter dem Titel auf: Lascia ch’io pianga mia cruda sorte [Lass mich mein grausames Schicksal beweinen]Mehr zu Georg Friedrich Händel >>> 

Aufführungen 


Festival Aix 2016,, Live
mit 
Sabine DevieilheSara MingardoFranco FagioliMichael SpyresLe Concert d'Astree, Dirigentin:  Emmanuelle Haim. DVD, Label Erato, 138 Min.
Kurzvideo mit Interview >>>
Szenenbild der Aufführung beim Festival in Aix (YouTube)

Lizenz: CC


Musikalische Welt-Spiegelungen in der Musik eines großen Europäers: Georg Friedrich Händel (aktualisiert)

$
0
0
G.F. Händel, gemalt von Balthasar Denner (wikipedia)
Die Komponisten und Musiker des Barock waren erstaunlich weit gereiste Persönlichkeiten - trotz der damals recht schwierigen Bedingungen. Besonders viele Welt-Erfahrungen sammelte jedoch Georg Friedrich Händel (1685-1759): Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in der angesehenen Stadt Halle an der Saale.

Reisen führten ihn dann an den Brandenburgischen Hof nach Berlin und in die Kulturmetropole Hamburg, wo das erste bürgerliche Opernhaus  zum großen Erfolg wurde.1705 gab es dort die Uraufführung der ersten Oper Händels "Almira".


Seine Studienreise nach Italien dauerte vier Jahre von 1707 - 1710 mit Stationen in Florenz, Rom, Neapel und Venedig. Er traf dort u.a.: Arcangelo Corelli, Antonio Lotti, Alessandro und Domenico Scarlatti.



Julia Semmer: George Frideric Handel.
Ein  Hallenser in London
Halle/Saale: Hasenverlag 2016
Besprechung >>> 
Dann lebte er zeitweise in London seit 1710 und dort endgültig ab 1712 bis zu seinem Lebensende. Allerdings arbeitete er zwischendurch immer wieder längere Zeit am Kurfürstenhof in Hannover. Der hochgeehrte Komponist starb am 14. April 1759 und wurde am 20. April d.J. in der Westminster Abbey begraben. 


Händel-Gedächtnisfeier
in der Westminster Abbey, 1784
(Wikipedia)
Wie wenig die (religiöse) Konfession für Händel eine Rolle spielte, zeigen seine Kompositionen für Protestanten, Katholiken und Anglikaner. Dieselbe Offenheit zeigten aber auch seine Auftraggeber:


"Denn obschon er [Händel] Zeit seines Lebens in seinen Werken Choralmelodien von Martin Luther zitierte, wirkte er durchaus im Dienste unterschiedlicher Kirchen und Konfessionen: Er spielte Orgel bei den Calvinisten, komponierte Kirchenmusik für lutherische Gottesdienste in Halle, für die Römisch-Katholische Kirche in Italien und die Anglikanische Kirche in England und vertonte sogar Texte des Gründers der Methodistischen Kirche Charles Wesley. Kaum ein Komponist des 18. Jahrhunderts wirkte ökumenischer als Händel."

Erik Dremel: Reformation und Musik.
Kirchentag auf dem Weg. 
In: Magazin
der Händelfestspiele
Halle, 26.05.-11.06.2017, S. 36

Nicht nur war Händel sehr bald zum berühmten und gefeierten Weltstar geworden, sondern seine Kompositionen spielen auch beeindruckend die Welt in ihrer Vielfalt wieder. Das gilt gerade für seine Opern und Oratorien - eine interkulturelle und interreligiöse Weltgeschichte der besonderen Art.

In manchem ähnelt ihm durchaus sein Zeitgenosse
Georg Philipp Telemann (1681-1767).


Hier eine Auswahl
mit religiösen und interkulturellen Themen


Das ARD-Händel-Experiment für Schulen in Deutschland
Das große Finale am 3. Mai 2018 in der Händelhalle, Halle/Saale


Aus der Bibel (Oratorien) 
(nach der zeitgeschichtlichen Linie der Bibel)
  • Joseph and his Brethren (1744): Joseph und seine Brüder (1. Mose)
  • Israel in Egypt (1739): Israel in Ägypten
    (vielleicht 12. Jh. v. Chr. - Exodus, 2. Mose 5-14)
    --- Israel in Ägypten interreligiös
  • Joshua (1748): Aus dem Buch Josua (9./10. Jh. v. Chr.)
  • Deborah (1733): Die Richterin Debora
    (Richterbuch, Kap.  4-5) - (9./10. Jh. v. Chr.)
  • Jephta (1752): Richter 10-12 (9./10. Jh. v. Chr.)
  • Saul (1739):  Der erste König Israels
    1. Samuel 18 bis 2. Samuel 1 (um 1000 v. Chr.)
  • Solomon (1749): König Salomo (um 1000 v. Chr.),
    1. Könige 1-11 und 2. Chronik 1-9
  • Samson (1743) = Simson (Richter 13-16 ) - (um 1000 v. Chr.)
  • Belshazzar (1745) = Belsazar: Kronprinz und Reichsverwalter
    im neubabylonischen Reich, 6. Jh. v. Chr. (Daniel 5 u.a.)
  • Susanna (1749): Aus dem Danielbuch (Kap. 13):
    Israel im babylonischen Exil (legendarisch 6. Jh. v. Chr.)
  • Esther / Haman and Mordecai (1720): Königin Esther (Buch Ester), legendarischer Kontext: Der persische König Ahasveros als Xerxes I. (5. Jh. v. Chr.)
  • Judas Maccabäus (1747): Jüdischer Freiheitskämpfer, gest. 160 v. Chr.
    (Quelle: die beiden Makkabäerbücher)
  • The Messiah (1742): Der Messias (Neues Testament, Evangelien)

Aus der Antike und Mittelalter:
Ägypten, Mittlerer Osten, Römisches Reich (Mittelmeerraum)

(Opern-Auswahl - von insgesamt 42 - zeitlich nach der Erstaufführung geordnet)

Symbolisch-psychologische Präsentationen

HÄNDEL in HALLE

Großfoto im Händelhaus

Händels Geburtsthaus


Erinnerung an G.F. Händel
Taufstein der Marktkirche
Hier wurde Händel getauft.



An dieser Orgel der Marktkirche spielte Händel.

Geniale "Anschläge"

Händeldenkmal am Markt
mit Handschrift des "Messias"
Händels Blick auf Kirche und Stadt

Jedes Jahr: Händel-Festspiele

CC



Christentum des Ostens - Orthodoxe und orientalische Kirchen - Christenverfolgungen (aktualisiert)

$
0
0
Orthodoxes Kreuz mit Christusbildnis
Der christliche Glaube entwickelte sich 
insbesondere durch die Missionsarbeit des Apostels Paulus und seiner Nachfolger  zum weltgeschichtlichen Wendepunkt mit einer neuen Zeitrechnung (seit dem 4. Jh.). 
Zur christlichen Mission, 
vgl. ZDF-Mediathek vom 05.06.2014: hier
Die faktische Sprachgrenze im Römischen Imperium (griechischer Osten / lateinischer Westen) und dogmatische Konflikte führten zu Konflikten und Schismen. Sie entzündeten sich besonders zur göttlichen  Stellung Jesu (Christologie) und zur Hypostasenlehre der Trinität . So lebten sich Ost- und Westkirchen immer stärker auseinander. 
Hinzu kam ein Streit um die Festlegung des Ostertermins. Er wuchs sich zu einem “clash” um die Bilderverehrung und Ritenfragen 
aus, z.B. als Byzantinscher oder
Altslawischer Ritus.


Die  
Ikonostase ist eine Besonderheit im orthodoxen Gotteshaus: 

Ikonen sind wie Fenster zum Göttlichen


Ikonostase der Griechisch-Orthodoxen Kirche Dortmund

Innerhalb des vielfältigen östlichen Christentums entstanden die oströmische Reichskirche (byzantinische Kirche) sowie stärker ethnisch orientierte Kirchen.
Die bekanntesten orthodoxen Kirchen sind – verbunden mit den Patriarchaten von Jerusalem (griechisch-orthodox und lateinisch), Antiochien, Alexandrien (griechisch-orthodox -- koptisch-orthodox -- koptisch-katholisch) bzw. Konstantinopel(Ökumenisches Patriarchat).
Insgesamt entstanden drei Hauptrichtungen der orthodoxen Kirche:

Stavronikita-Kloster auf der Klosterinsel: Berg Athos(Mount Athos - wikipedia.en)

Mehr zum östlichen Christentum: hier

Orientalische Kirchen
Kretisches Kreuz mit Paradies-Engel
Ein Teil der orientalischen Kirchen des Nahen und Mittleren Ostens wurde wegen abweichender Lehrmeinungen (wiederum die Stellung Jesu und die Trinität betreffend) aus den orthodoxen Kirchen ausgeschlossen und überlebte z.T. bis heute in den islamisch beherrschten Ländern.

Die Vielfalt und Unterschiedlichkeit
der orientalischen Christen zeigt sich z.B. an den 
Nestorianern und den zu ihnen gehörenden
Aramäern / Assyrern
(=  z.T. Syrisch-Orthodoxe).

Im weitesten Sinne bezeichnet man mit den Assyrern diejenigen, die das Aramäische als liturgische Sprache benutzen:
(Maxim Edwards in Open Democracy, 17.04.2015)
  • Christentum in China (7./8. Jahrhundert):
    Die Nestorianer-Stele von Xi'an und die Jesus-Sutren 
  • Gabriele Yonan: Assyrer heute. Kultur, Sprache, Nationalbewegung der aramäisch sprechenden Christen
    im Nahen Osten.
     
    Verfolgung und Exil. Hamburg-Wien: Reihe Pogrom 1978
Sehr bekannte (alt-)orientalische Kirchen sind ebenfalls:
Bedeutend ist in der Kaukasus-Region und in Kleinasien ist die 

Jvari Kloster, in der Nähe von Mtskheta, eines der ältesten Klöster Georgiens (6. Jh.)
(Georgian Orthodox Church, Wikipdia.en) --- 
The Friends of Mount Athos (Homepage)
-----------------------------------------------------------

In derselben Region spielt eine ebenso wichtige Rolle:
Armenien und die Die Armenisch-Apostolische Kirche: Geschichte und Gestalt


 --------------------------------------------------------

Es ist festzuhalten, dass seit dem 8. Jahrhundert das Verhältnis der christlichen Minderheit zur islamischen Mehrheit nie ungetrübt war, aber dass man gelernt hatte, miteinander auszukommen. Durch die gewaltsamen islamistischen Bewegungen ändert sich diese Situation mehr und mehr zuungunsten der Christen im Nahen und Mittleren Osten.

Weitere geschichtliche Informationen
Christentum weltweit (westliches und östliches Christentum)
- Überblick und Materialzusammenstellung


Ausstellung 2012 auf der Schallaburg  bei Melk (Österreich):
Das Goldene Byzanz


Christenverfolgungen



Michel Quenot: Les glorieux combattants. 

Bialystok (Pologne): Orthdruk  2015, 229 pp., illustr.







Das Christentums stieg von einer Minderheit im Römischen Reich zur politischen Kraft auf. Als offizielle Staatsreligion seit dem 4. Jahrhundert wurde auch der Typ des christlichen Soldaten zum Vorbild, so dass eine Reihe dieser Kämpfer heilig gesprochen wurden. Man denke nur an St. Longin am Fuß des Kreuzes, den Hl. Martin von Tours im Westen oder den Hl. Georg im Osten.
Ihr exemplarisches Leben - spirituell und militärisch - führte zu ihrer Kanonisierung
durch die kirchlichen Autoritäten.
Die Kreuzzüge und Glaubenskriege
 dieser "bewaffneten Heiligen" nötigen zu der entscheidenden bis heute aktuellen Frage:  Wie lässt sich - wenn überhaupt -
die Notwendigkeit des Krieges mit der ursprünglich evangelischen Forderung nach Frieden verbinden? 

Ausführliche Rezension (französisch)
in "Orthodoxie.com" vom 22.11.2015: hier


CC














    Laotse und der Daoismus / Taoismus - chinesische Religion und Philosophie (aktualisiert)

    $
    0
    0

    Yin und Yang,
    Grundsymbol der Ganzheit
    Die Ursprünge des Taoismus/Daoismus liegen im Dunkel. Als chinesische Philosophie und religiöse Tradition wird er mit Laotse/Laoziund dem
    Tao Te King /
    Dao De Dsching 

    im Zusammenhang gesehen. Laotse könnte ein älterer Zeitgenosse von Konfuzius gewesen sein, also im 6. Jh. v. Chr. gelebt haben. 

    Der Taoismus gehört neben demBuddhismusund dem Konfuzianismuszu den drei großen Weisheitslehren Chinas.

    Die Lehre des Tao ist von der Sinnfrage und der Gelassenheit auf dem Lebensweg geprägt. Nur so wird Vollendung erreicht. 

    Tao erzeugt Eins,
    Eins erzeugt Zwei
    Drei erzeugt alle Wesen.
    Alle Wesen tragen das ruhende Yin
    und umfassen das bewegende Yang.
    Der vermittelnde Lebensodem
    bewirkt harmonische Vereinigung.
    Lao-Tse - Tao Tê King. 
    Aus dem Chinesischen  von Victor von Strauss, 
    bearbeitet W.Y. Tonn. Zürich: Manesse 1959, S. 114

    V. Grigorieff: Les philosophies orientales.L'Inde et la Chine.
    Paris: Eyrolles 2005, S. 165


    Orientierung
    Der Himmelstempel in Peking: Halle der Ernteopfer (wikipedia)


    Das Tao Te King (Dau De Dsching)
    Hg.: Oliver Aumann
    Freiburg: Alber (Herder) 2018, 160 S.

    I Ging (I Dsching)
    - Ds Buch der Wandlungen





    Laotse und Jesus
    • Martin Aronson (Hg.): Jesus und Lao-Tse.
      Eine Botschaft, zwei Stimmen.
      Parallele Aussagen der zwei großen Weisheitslehrer der Menschheit.
      Mit einer Einführung von David Steindl-Rast.
      Aus dem Englischen von Jörg Wichmann.
      München: Kösel 2002, 256 S.
    • Joseph A. Loya, OSA / Wan-Li Ho / Chang-Shin Jih:
      The Tao of Jesus. An Experiment in Inter-Traditional Understanding.
      New York / Mahwah, NJ: Paulist 1998, 185 pp.


    Literaturempfehlungen
    • Joseph A. ADLER. Chinesische Religionen (Rezension).
      Freiburg u.a.: Herder spektrum 5863, 2007
    • Julia CHING: Chinese Religions. Maryknoll, NY: Orbis 1993
    • Chang CHUNG-YUAN: Tao, Zen und schöpferische Kraft.
      DG 30. München: Diederichs 1990, 6. Aufl. 
    • Shaoping GAN: Die chinesische Philosophie.
      Die wichtigsten Philosophen, Werke, Schulen und Begriffe.
      Darmstadt: WBG 1997
    • Luis (Aloisisus) GUTHEINZ: China im Wandel:
      Das chinesische Denken im Umbruch seit dem 19. Jahrhundert,  München: Kindt 1985
    • Luis Gutheinz:  China im Aufbruch. Kultur und Religionen Chinas und das Christentum.
      Theologie interkulturell,
      Band 10, Frankfurt a.M.: IKO 2001
    • Luis Gutheinz: Chinesische Theologie im Werden:
      Ein Blick in die Werkstatt der christlich-chinesischen Theologie.
      Theologie interkulturell, Band 22. Ostfildern: Grünewald 2012.
      Inhaltsverzeichnis und Einleitung: hier
    • Toshihiko Itzutsu: Sufismus und Taoismus.
      Ibn Arabi, Laotse und Zhuangzi im Vergleich.
    • James MILLER: Daoism. A Short Introduction. Oxford (UK): OneWorld 2005, 2. Aufl.
    • Joseph PETULLA: The Tao Te Ching and the Christian Way.
      A New English Version. Maryknoll, NY: Orbis 1999
       
    • Astrid Zimmermann / Andreas Gruschke: Als das Weltenei zerbrach.
      Mythen und Legenden Chinas. Diedrichs Gelbe Reihe.
      Kreuzlingen / München: Hugendubel 2008
     

    Vielfalt des Islam - Traditionen und Entwicklungen - Dialog mit dem Islam (aktualisiert)

    $
    0
    0
    Kalligrafie - Bismillah: Im Namen Gottes,  des Gnädigen und Barmherzigen -
    und ein Koranvers rechts
    Ursprünglich Seminar für Lehramtsstudierende an der TU Dortmund (WiSe 2013-2014),
    inzwischen erweiterte und kommentierte Materialsammlung.

    ------------------------------------------------------------------------
    Materialzusammenstellung 
    I.  Themenstruktur:  
    1. - 15. Quellen, Geschichte, Dialog, Moderne
    II. Ergänzende Materialsammlung (mit Literatur)
    III. Weitere (aktuelle) Literatur
    -----------------------------------------------------------------------




    1. Islam in Geschichte und Gegenwart






    2. Koran-Übersetzungen und Interpretationen







      I.  THEMENSTRUKTUR
          1. Gottesverständnisse (Monotheismus)









      2. Quellen des Glaubens
      Gottes ist der Westen und der Osten; wohin ihr euch immer wendet,
      dort ist Gottes Angesicht
      (Sure 2,109).

      Annemarie Schimmel: Dein Wille geschehe, aaO S. 71 


      3. Glaube, Riten, Recht, Djihad,
           Krieg und Frieden


      4. Sunniten, Schiiten, Ibaditen, Feste im Islam
      Was Gott vor dir verhüllt, ist Seine übergroße Nähe zu dir.
      Denn Er verhüllt sich durch seine allzugroße Klarheit
      und verbirgt sich den Augen durch Sein allzustarkes Licht.

      Ibn Ata Allah (13. Jh.): Bedrängnisse sind Teppiche voller Gnaden.
      Übersetzt und eingeleitet von Annemarie Schimmel.
      Freiburg/Br.: Herder TB 1508, 1987, S. 72
      • Annemarie Schimmel: Der Islam. Eine Einführung (s.u.), S. 82-90
      • Informationen zu Sunna und Schia(Referat)
      • Der tragische Märtyrertod des Imam Hussein,
        überliefert von Abu Michnaf, Übersetzt von Heinrich F. Wüstenfeld,
        korrigiert und Hg.: Hamid Reza Yousefi
        Würzburg: Königshausen & Neumann 2017, 208 S.

        Rezension >>>
      • Al-Abbas ibn Ali - Holy Shrine - Kerbela ---
        sein Halbbruder: 
        al-Husain ibn ʿAlī (Hussein)

        Al-Abbas neben Abdullah ibn Ali, Dschaʿfar ibn Ali,
        und ʿUthman ibn Ali = Söhne des Ali ibn Abi Talib,  Schwiegersohn und Cousin des Propheten Mohammed
      • Ergänzende Literatur:
        --- Heinz Halm: Die Schia.
        Darmstadt: WBG 1988
        ---
        Yann Richard: Die Geschichte der Schia im Islam.
            Grundlagen einer Religion.
            
        Aus dem Französischen  von Beate Seel. Berlin: Wagenbach 1983
      • Studies on Ibadism an Oman
        Eds.: Abdulrahman Al Salimi and Ersilia Francesca
        Hildesheim u.a.: Olms, bisher 19 Bände
      • Zwischen Sunna und Schia - der Ibadismus
        (Le Monde des Religions, 26.04.2016)

      5. Mohammed und der Beginn der islamischen Geschichte
      Meditation ist die Reise des Herzens
      in den weiten Feldern der Andersheiten.
      Meditation ist die Leuchte des Herzens;
      wenn sie verschwindet,
                                                                         ist das Herz nicht mehr erhellt.
                                                                              Ibn Ata Allah, aaO, S. 95
      • of the Prophet of Islam from the Middle Ages to Today
        Princeton University Press 2019, 328 pp., index, illustr.
      • Arabien vor dem Islam -Annie Caubet:
        Aux sources du Monde Arabe. L'Arabie avant l'Islam.
        Collection du Musée du Louvre
        Paris: IMA & Réunion des musées nationaux
        1999
      • Die Göttinnen von Mekka in vorislamischer Zeit
      • Orientierung an den Zeittafeln (s.u.) 
      Cover der Ausgabe (2015)
       



      Schrift und Bild
       im Islam


      Details und Bildbeispiele: hier



      6. Brennpunkte islamischer Geschichte (1. Teil)
      Jedes Wort, das hinausgeht,
      trägt das Gewand des Herzens, aus welchem es kommt.
       
                                 Ibn Ata Allah, aaO, S. 76

      Monika und Udo Tworuschka: Illustrierte Geschichte des Islam
      Berlin: Metzler 2017, 176 S., Abb.

      Lektüre Aufgaben:
      --- Annemarie Schimmel, aaO, S. 12-13.20-27
      --- Was jeder vom Islam wissen muss, S. 261-275

      7. Brennpunkte islamischer Geschichte (2. Teil)
          bis hin zum Arabischen Frühling

      Das Rad des Universums, in welchem wir uns drehen,
      gleicht einer magischen Laterne.
      Die Sonne ist die Leuchte,
      die Welt der Bildschirm.
      Und wir - die Bilder, die vorbeiziehen.
      Omar Khayyam, Iran (1048-1131), Rubaijat ( = Vierzeiler) Nr. 44
      Aus: Jean Vernette: Paraboles d'Orient et d'Occident.
      Paris: Droguet et Ardant [1993] 2002, S. 162 (eig. Übers.)



      Lektüre:
      --- Annemarie Schimmel, aaO, S. 20-27 (Wiederholung), S. 114-130
      --- Was jeder vom Islam wissen muss, S. 172-189




        8. Brennpunkte islamischer Geschichte (3. Teil) -
            Mittelmeerraum und Arabische Welt 

        Es gibt kein Leben ohne Tod; ich bring mich wieder ein.
        Ich möchte wieder widersteh'n und weiterhin verwundbar sein.
        Konstantin Wecker - Homepage: hier

        9. Islamische Geschichte in Deutschland (4. Teil) 
        Was können wir gewinnen, wenn wir zum Mond fahren,
        und es nicht schaffen, den Abgrund in uns selbst zu überqueren? 
        Das ist die wichtigste Reise in unserem Leben.
        Thomas Merton (1915-1968)

        Lektüre:
        --- Annemarie Schimmel, aaO, S. 125-130
        --- Was jeder vom Islam wissen muss, S. 203-217


         10. Islamische Geschichte (5. Teil)undSufismus
        Das Fenster der Verwundbarkeit ist ein Fenster zum Himmel.
        Das Buch (Bibel, Koran, Bhagavadgita, Tao Te King)
        hilft nur, das Fenster offen zu halten
                                                                            nach Dorothee Sölle (1929-2003)

         Lektüre:
        --- Annemarie Schimmel, aaO, S. 125-130 (Wiederholung), Neu: S. 91-114
        --- Was jeder vom Islam wissen muss, S. 203-217 (Wiederholung), Neu: S. 122-131


        11. Islamische Geschichte:

        Sufismus und Sonderformen des Islam
        Mutaziliten, Wahabiten, Salafisten,
        Alawiten, Aleviten, Ahmadiyya, Drusen, Baha'i, Yeziden 
         
        Die Gottes-Erkenntnis kann man nicht durch Suchen erlangen,
        aber nur die Suchenden erlangen sie.
        Bayezid Bastami (Bistami), 803-875, persischer Mystiker
        aus: Hossein Kazemzadeh-Iranschähr (Hg.):
        Leben und Sprüche der Sufi-Meister des Islam. Berlin: Dagyeli  2005, S. 174

         Lektüre:
        --- Annemarie Schimmel, aaO, S. 117-130 

        --- Was jeder vom Islam wissen muss, S. 132- 139


        1.  SUFISMUS 
        Diese irdische Welt ist eine Karawanserei auf dem Wege zu Gott,
        und alle Menschen finden sich in ihr als Reisegenossen zusammen.
        Da sie aber alle nach demselben Ziel wandern und gleichsam eine Karawane bilden,
        so müssen sie Frieden und Eintracht miteinander halten und einander helfen
        und ein jeder die Rechte des andern achten.
         
        Abu Hamid al-Ghazali (1058-1111):
        Vom Professor in Bagdad zum wandernden Derwisch
        Das Elixier der Glückseligkeit. DG 23. Köln: Diederichs 1984, 3. Aufl. 
         

        ------------------------------------------------------------------------------------------- 


        2.  Weitere islamische Richtungen


        12. Islam in Schulbüchern und im Unterricht
        Vom Kreis aus unsrem Kommen und Gehn
        Hat niemand noch Anfang und Ende gesehn.
        Noch niemand sprach zu der Frage wahr,
        Woher wir kommen, wohin wir gehn.
        Omar Khayyam, Iran (1048-1131), Rubaijat ( = Vierzeiler) Nr. 3
        Hg.: Manuel Sommer. Wiesbaden: Pressler 1974, S. 41

        13. Islam-Unterrichtsmaterial
        Gemeinsame Traditionen in Bibel und Koran,
        die Propheten, Mohammed und Jesus


         Die Seele steht so recht in der Mitte zwischen Zeit und Ewigkeit
        Johannes Tauler (1300-1361)
        Aus: Geduld bringt Frieden. Mystische Losung für jeden Tag ...
        Frankfurt/M.: Insel 1994 (6.3.)


        Vorlesung von Prof. Antes, Hannover, auf YouTube (2 Teile):
        BIBEL UND KORAN IM VERGLEICH

        http://www.youtube.com/watch?v=IprVKE3DrsQ
        http://www.youtube.com/watch?v=rBeScB6DePc
        --- Lektüre:
              - Annemarie Schimmel, aaO, S. 73-82

              - Was jeder vom Islam wissen muss, S. 220-259

        AT: Noah, Abraham, Mose
        NT: Maria, Jesus, Engel  

        14. Christlich-Islamischer Dialog
        "Liebe ist die Zerreißung der Schleier und die Enthüllung der Geheimnisse"
                                                                                                                         --- 
        Al-Qusairi (Iran, 11. Jh.)

                                                                            Aus: Geduld bringt Frieden. Mystische Losung für jeden Tag ...
                                                                             Frankfurt/M.: Insel 1994 (4.3.)
        --- Lektüre: Was jeder vom Islam wissen muss, S. 261-299

        • Aspekte des islamischen Glaubens -
          Beiträge führender französischer Islamwissenschaftler
          (Open Edition):
          Aspects de la foi de l'Islam.
          Facultés universitaires Saint-Louis Bruxelles 1985, 241 pp.
        • Evangelii Gaudium.
          Apostolisches Schreiben von Papst Franziskus (25.11.2013)
          Dialog mit dem Islam Nr. 252-253
        • Positionspapier der EKD zum christlich-islamischen Dialog (24.09.2018)
        • „Willkommen in der evangelischen Kirche“--- "Willkommen in der evangelischen Kirche" - so lautet der Titel einer Broschüre, die die Evangelische Kirche von Westfalen herausgegeben hat. Das kleine Heft gibt es als türkisch-deutsche und als arabisch-deutsche Ausgabe. Es richtet sich an muslimische Besucher aus den entsprechenden Ländern, die zu Gast in evangelischen Kirchen sind. 19 kurze Beiträge erklären einfach, aber präzise in Wort und Bild, was in einer Kirche zu sehen ist: Altar, Kreuz, Kanzel, Taufstein, aber auch Kerzen, Klingelbeutel, Orgel oder Glocken.
        • Türkisch-deutsche Ausgabe (pdf)
        • Arabisch-deutsche Ausgabe (pdf)

        15.  Islam und Moderne (Bilanz)
        Halt an, wo läufst du hin? Der Himmel ist in dir.
        Suchst du ihn anderswo, du fehlst ihn für und für.
        Angelus Silesius(1624-1677)
          Aus: Geduld bringt Frieden. Mystische Losung für jeden Tag ...
                                                                             Frankfurt/M.: Insel 1994 (7.2.)
        II.  Ergänzende Materialsammlung


          Islamische Eschatologie 

          III.  Weitere Literaturhinweise
           III.1 Vertiefende Literatur zum Thema
          Islam in Europa, Säkularismus und Demokratie
          (Suhrkamp-Verlag)



          »Jetzt, nach dem Schock über das Gemetzel in der Redaktion von Charlie Hebdo, ist der Moment gekommen, um Mut zum Nachdenken zu finden. Jetzt und nicht später, wenn sich die Dinge legen, wie uns die Freunde billiger Weisheiten zu überzeugen suchen: Die Herausforderung besteht genau darin, den Akt des Denkens mit der Hitze des Augenblicks in Einklang zu bringen.« Slavoj Žižek
          Cover: Islam in EuropaCover: Menschenrechte zwischen Universalität und islamischer LegitimitätCover: Islam und Moderne. Die neuen DenkerCover: Toleranz im KonfliktCover: Ein säkulares Zeitalter
          Cover: Religion und ÖffentlichkeitCover: Laizität und GewissensfreiheitCover: Religion ohne GottCover: Multikulturalismus und die Politik der AnerkennungCover: Glauben und Wissen

            III.2. Weitere Literatur

                                   

                Materalien unter den Lizenzbedingungen von Creative Commons

            Monika und Udo Tworuschka: Praktische Religionswissenschaft als dialogische Wegbereitung (aktualisiert)

            $
            0
            0

            Udo Tworuschka  (geb.1949 in Seesen) ist ein engagierter Religionswissenschaftler und Religionspädagoge. Seine Arbeit zielt darauf ab, dass  der Religionswissenschaft insgesamt mehr Aufmerksamkeit im Kontext der Nachbardisziplinen, aber auch in der interessierten Öffentlichkeit zukommen sollte. Als Praktische Religionswissenschaft dient sie verstärkt der Vermittlung und Erweiterung des Verständnisses von Religion und Religionen. Sie sieht sich dabei als dienende und Orientierung gebende Erkenntnislehre.  

            Bahnbrechend  war Tworuschkas Zusammenarbeit mit dem Kölner Orientalisten Abdoldjavad Falaturi. Beginnend 1986 entstand hier über mehrere Jahre die erste kritische Analyse von Schulbüchern zum Islam, und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auch in einigen  europäischen Ländern. Seine Tätigkeit an der Universität zu Köln, setzte er als Professor für Religionswissenschaften  von 1993 - 2011 an der Universität Jena fort. 
            International bekannt geworden ist er als Wissenschaftler auch durch die Publikation und Herausgabe vieler Bücher zu Themen der Religion(en) und ihrer praktischen Vermittlung. 

            Hier gilt es besonders zu erwähnen, dass Udo Tworuschka viele dieser Titel zusammen mit seiner Frau Monika Tworuschka (geb. 1951 in Herford) erarbeitete. Sie ist selbst eine renommierte Religions- und Politikwissenschaftlerin.
            Beide erhielten für ihre interreligiöse Friedensarbeit 2002 den
            angesehenen italienischen Friedenspreis„Premio Satyagraha“.

            Auswahl einiger Veröffentlichungen 
            von Monika Tworuschka



            • Islam (unter Mitarbeit von Udo Tworuschka).
              Göttingen: V & R 1982, 115 S., Glossar
            • Allah ist groß. Religion, Politik und Gesellschaft im Islam.
              GTB Siebenstern 1079.
              Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 1983, 112 S.
            • Bibliografie bis 1998: >>> hier
            Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit hat sie auch
            zahlreiche Kinder- und Jugendbücher verfasst.

            Das Ehepaar Tworuschka (2017)

            INTR°A-Projektpreisverleihung
            2012 in Wesseling
            Udo Tworuschka
            gehört auch zu den
            Mitbegründern der  Interreligiösen Arbeitstelle (INTR°A)
            die sich als dialogische Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis versteht. Bei der Neuwahl des INTR°A-Vorstands im November 2018 kandidierte er nicht mehr. Er wurde darum zum INTR°A-Ehrenvorsitzenden ernannt.
            All diese Veröffentlichungen des Ehepaars Tworuschka haben eine 
            doppelte Zielrichtung:
             
            Vertiefung und Erweiterung von Sachkompetenz bei der Begegnung mit anderen religiösen Traditionen und Umsetzung dieser Erkenntnisse in die Praxis von Schule und allgemeiner Bildung. Neben der Vorstellung anderer Religionen und wichtigen religionswissenschaftlichen Konzeptionen sowie bekannten Religionswissenschaftlern ist darum die didaktische Hinführung für Kinder, Jugendliche, Studierende und Interessierte im Sinne des interreligiösen Lernens besonders wichtig.
            Das seit 1997 von Udo Tworuschka und Michael Klöcker herausgegebene und inzwischen über 7000 Seiten umfassende Handbuch der Religionen (HdR)  ist den Forschern darum ein ausgesprochen wichtiges Anliegen. Das HdR hat sich in seiner Printfassung - und in den letzten Jahren verstärkt als Digitalausgabe - zu einem religionswissenschaftlichen Standardwerk entwickelt.

                     Veröffentlichungen Udo Tworuschka (Auswahl)       
            • Friedrich Heiler (1892-1967). Wegbereiter des interreligiösen Dialogs
              Religionen unterwegs, 26. Jg., Nr. 01/2020, S. 24-29
            • Zusammen mit Michael Klöcker (Hg.): Handbuch der Religionen (HdR)
              1997 - 2015 mit Ergänzungslieferungen. München: Olzog

              seit 2016:  Bamberg: Mediengruppe Oberfranken.
              seit 2018:
              Westarp-Verlag, Hohenwarsleben (Sachsen-Anhalt)
              ---  
              Details: hier
             Kleine Zusammenstellung von Buchbesprechungen: 
            • (Hg.):Heilige Schriften. Eine Einführung
              vdw 7. Berlin: Verlag der Weltreligionen (Suhrkamp) 2008, 447 S., Register 

              Verlagsinformation, Inhaltsverzeichnis, Leseprobe
              --- Erstausgabe: 
              Darmstadt: WBG  2000, 318 S., Register
              --- WBG-Neuauflage als Sonderausgabe 2015
              Neuauflage: Frankfurt/M.: Suhrkamp 2007, 447 S., Register
            • (zusammen mit Michael Klöcker) - Hg.: Ethik der Weltreligionen
              Ein Handbuch. Darmstadt: WBG 2005, 310 S., Register
              Rezension von Viggo Mortensen in THLZ Nr. 12/2006 >>>
            • Lexikon. Die Religionen der Welt.
              Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 1999, 341 S., Abb. + Register
            • (Hg.): Heilige Stätten.
              Darmstadt: WBG  1994, 248 S., Abb.
            • (unter Mitarbeit von Monika Tworuschka):
              Methodische Zugänge zu den Weltreligionen.
              Einführung für Unterricht und Studium.
              Frankfurt/M. u.a.: Diesterweg / München: Kösel 1982, 222 S.
              Vgl. Christian Feichtinger: Religionenlernen im Ethikunterricht.
              Ethikdidaktik und Religionswissenschaft. Nachwuchsforum Fachdidaktik, Bd. 7
              Herausgegeben vom Forschungsnetzwerk Fachdidaktik im Rahmen des universitären Forschungsschwerpunktes Lernen – Bildung – Wissen der Universität Graz 2015, 104 S.
              Hier besonders S. VII.53-54
            • (zusammen mit Dietrich Zilleßen) - Hg.: Thema Weltreligionen.
              Frankfurt/M. u.a.: Diesterweg / München: Kösel 1977, 224 S.
            Veröffentlichungen zusammen mit Monika Tworuschka
            • Die Welt der Religionen. Judentum
              Gütersloher Verlagshaus 2008, 216 S., Abb., Glossar.
            • Die Welt der Religionen.
              Buddhismus --- 
              Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 2008, 216 S., Abb., Glossar, Register
            • Die Welt der Religionen:
              Christentum und Islam --- 
              Gütersloher Verlagshaus 2007, jeweils 216 S., Abb., Glossar, Register
            • (Hg.): Bertelsmann Handbuch Religionen der Welt
              Grundlagen, Entwicklung und Bedeutung der Gegenwart.
              München: Bertelsmann Lexikon Verlag:
              Gütersloh / München 1992, 480 S., Abb., Glossar, Register

                                                   


            CC

            Die Stiftung OMNIS RELIGIO - Merkzeichen interreligiöser Verantwortung

            $
            0
            0

                     Omnis Religio  - alle Religionen umfassend

            Dies ist der Name der von Karin und Reinhard Kirste gegründeten privaten Stiftung. 
            Sie wurde im Dezember 2003 vom Land
            Nordrhein-Westfalen anerkannt. 
            Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die interreligiöse und interkulturelle Verständigung zu fördern und entsprechende nachhaltige Projekte zu unterstützen.

            Der (jährliche) Förderpreiswird an interkulturelle Projekte, interreligiös tätige Einrichtungen oder Vorhaben  einzelner vergeben. Wichtig ist dabei, dass der größere gesellschaftliche Zusammenhang im Sinne einer Verbesserung und Stabilisierung multireligiöser Bedingungen deutlich hervortritt.

            Vorstand und Kuratorium wählen die jeweils zu fördernden Initiativen selbst aus,
            so dass wir bitten, von [Anfragen zu] Bewerbungen abzusehen!  

             
            Nachrichten & Service >>>



            Förderungen 2020
            Shanti-Waldorf-Schule:
            Morgendlicher Flötenunterricht auf der Dachterrasse –
             im Hintergrund trocknen die bei Shanti aus Altpapier und Holzspänen
            hergestellten Bio-Briketts, die für die Kochstellen benötigt werden. 

            Eingangsbereich Erweiterungsbau, Bauzustand Winter 2019

            Alle Unterstützungen mit Förderpreis - seit 2005 >>>




            -----------------------------------------------------------------------------------------------------

              Stiftung "Omnis Religio"Postfach 1201, D-58766 Nachrodt-Wiblingwerde
              Tel. +49-2352-30483 
              Stiftungsvorsitzender: Pfarrer Dr. Reinhard Kirste ---  Kontakt: hier

                Lizenz: Creative Commons 

              MUSEUMSRUNDGÄNGE und ZEITREISEN ---- interkulturell - interreligiös (aktualisiert)

              $
              0
              0

              VON DORT (2012)
              Beispiele aus der Kunst

              Virtuelle Rundgänge und Kommentare

              Virtuelle Museums- und Ausstellungsrundgänge 
              Auf die einzelnen Orte klicken:

              Louvre Abu Dhabi, VAR (Headout.Blog)






              Bildergebnis für Louvre Bilder
              Louvre mit Eingangspyramide
              Bardo-Museum-Tunis (wikipedia)
              Bildergebnis für Weltmuseum Wien Bilder
              Weltmuseum Wien, Innenhof (wikipedia)
              Bemalte Decke der St. Martinskirche in Zillis,
               CH-Graubünden (wikiwand.fr: Zillis-Reischen)

              Lizenz: CC




                AN-DEUTUNGEN: Tag und Nacht Gedanken - meditative Texte: Übersicht

                $
                0
                0

                --- Advent -Licht
                     des Kommenden

                --- An-DEUTUNGEN 
                --- Annäherungen
                     mit Meister Eckhart


                --- Aphorismen I:
                     Engel - Elemente
                   - Energien

                ---Aphorismen  II:
                     Werte-Wandel
                     und religiöse Umbrüche 

                --- Aphorismen III:
                     Denken und Handeln

                --- Aphorismen IV:
                    Die dialogische Kraft des Mystischen

                --- Aphorismen V:
                    Neue Herausforderungen für den interreligiösen Dialog


                --- Atem des Lebens (aus dem Hinduismus)
                ---Aus dem levantinischen Tagebuch: Byblos und Ugarit
                --- Aus dem levantinischen Tagebuch: Damaskus 
                ---Aus dem levantinischen Tagebuch: Damaskus
                     - in der Omayyaden-Moschee

                ---Aus dem levantinischen Tagebuch: Krak des Chevaliers 
                --- Aus dem levantinischen Tagebuch: Maa'ula (Syrien)
                --- Aus dem Sizilianischen Tagebuch: Palermo

                --- Barbara und die Heiligen - Wenn im Winter die Zweige blühen
                --- Begegnungen in schwierigen Zeiten
                --- Begegnung mit Marguerite Porète
                ---Begegnung mit Mechthild von Magdeburg 
                ---Begegnung mit Thomas von Kempen
                     - Gott füllt in leere Gefäße

                --- Bethlehems Krippe
                --- Breisach, Stephansmünster: Die Fresken meditieren
                --- Brot, das vom Himmel gekommen ist(Anmerkungen zu Johannes 6)
                --- Buddha und Christus

                --- Charter of Compassion:
                     Anregungen für Compassion, Mitgefühl und Empathie im täglichen Leben


                --- Das Weltspiel göttlicher Liebe
                --- Den Engel sehen - Bileams Eselin
                --- Den Meister finden 
                --- Der Rhein - Völker verbindend
                --- Dialog bedeutet - Weisung in die gemeinsame Richtung(Daisaku Ikeda)
                ---Durchbruch des Lichts 
                ---Durchbruch zum Leben
                --- Durch Leid und Schmerz zu neuer Kraft(Gedanken zu Hebräer 5,7-9)

                --- Eigentum - oder: Was allen gehört !
                     (Frère Roger und Johannes Chrysostomos)
                --- Eins werden mit dem Unendlichen im Augenblick
                    (Friedrich Schleiermacher)

                --- Engel unterwegs ...
                --- Fasten - Herausforderung  und Versuchung (nach Mt 4,1-11)
                ---Feuerholz der Liebe
                --- Fremd und doch nah: Gebete der Weltreligionen
                --- Friedensgebete - Welttreffen von Assisi 1986
                --- Für den Frieden und gegen Krieg(Erasmus von Rotterdam)

                --- Gebet - die Weise, wie wir beten sollen (Martin Luther)
                --- Geduld(R.M. Rilke / Ägidius von Assisi)
                --- Gleichnis von den anvertrauten Pfunden
                     Versuch einer Nacherzählung von Lukas 19,11-27
                --- Gleichnis von der Wildgans(aus dem Buddhismus)

                --- Gleichwertigkeit der Religionen
                --- Gottes Absteige 
                --- Gottes Engel brauchen keine Flügel

                ---Heilende Heilige
                ---HEIL-SAMES Zeit-Geschenk
                --- Herbst-Gedichte: Rainer-Maria Rilke
                --- Himmlischer Trialog: Buddha, Jesus, Mohammed
                --- Für HUMANITÄT und gegen Barbarei (Denis Diderot)

                --- Ikonen sind wie Fenster ... (Frère Roger)
                ---Indische Besinnungsorte zwischen Leben und Tod 
                --- Wenn JESUS heute lebte ... (Lothar Zenetti)
                --- Der Prophet JONA und die schöne Stadt Ninive (zum Buch von K.-P.Hertzsch)

                --- Karfreitag in Benares
                --- Krieg und Frieden - Besinnungstexte
                --- Kreuzweg zum Leben - 14 Stationen vom Leiden zur Auferstehung 

                --- Die Lebenskraft des Samens - gegen den Tod
                               Zum Opfer des Polizisten Arnaud Bertrame  (März 2018)
                --- Lessings Nathan und der echte Ring

                ---Lessings "Nathan der Weise"
                    als Anregungsmuster für interreligiöses Lernen

                --- Leuchtsignale von dort
                --- Leuchtspuren des Geistes 
                --- Lichtbogen des Lebens
                --- Lichtmess-Zaubernuss

                ---Madeira - Blumen über dem Meer 
                --- Maria Magdalena - dem Morgen entgegen
                --- Mahatma Gandhi - die große Seele er-innern 
                --- Memento (Mascha Kaléko)
                --- Mitte des Lebens (Ann Morrow Lindbergh)

                --- MEDITATIVES - MYSTISCHES - MYSTIKER/INNEN
                     Grundsätzliches - Geschichte - Mystiker/innen

                --- Mystikerinnen und Mystiker des Mittelalters: Textbeispiele

                --- Nachdenkenswertes 1
                --- Nikolaus - Von der Kraft der Liebe 

                ---Nikolaus - Station im Advent
                --- Nikolaus -Zeitreise mit dem Hl. Nikolaus

                --- Ostern - Aufstand und Absprung(Wilhelm Willms)
                ---Palmsonntag  oder die Wahrheit des Esels (nach Mt 21,1-9) 

                --- Pfingsten - Anhauch des Geistes
                --- Platons Höhlengleichnis
                --- Predigt-Materialien und Gottesdienst-Entwürfe
                --- Prophetische Stimmen 
                ---Psalm-Variationen

                --- Religion und Glaube(Friedrich Schiller)
                --- Maulana RUMI - im Anhauch Gottes
                --- Schönheit Gottes(Frère Roger)
                --- Siddharta Gautama - der Buddha - Begegnungen
                --- Sihlcity-Kirche in Zürich - Rastplatz der Seele
                --- Stern in der Nacht - Gedanken gegen den Terror
                --- Stundengebet: Ein-Halt für die Nacht
                --- Stundenschläge - vom Tod zum Leben
                ---Tempel auf Bali
                --- Treue zahlt sich aus (zu Lukas 16,9-12)
                ---  Trialog >>>Himmlischer Trialog: Buddha, Jesus, Mohammed
                ---Tunesische Reminiszenzen 

                ---Valentin, ein Priester für Liebende 
                --- Verlassenheit - Jugendliche ohne Geschmack am Leben(Frère Roger)

                --- Wachsende Weisheit im Horizont des Älterwerdens (Hans-Martin Schmidt)
                --- Wahrnehmung - Bewusstsein - Vision (Hasan Askari)
                --- Wegmarkierungen nach dort
                --- Wegzeichen
                --- Weihnachten:
                     Interreligiöses und Meditatives
                     Göttliches Kind und Hl. 3 Könige

                   

                --- Weißt du, Jesus ...
                --- Wenn die Haifische Menschen wären (Bertolt Brecht)
                --- Wer bin ich? Elia Abu Madi und Wang Wei
                --- Wittgensteins Boot
                ---Wo die Nacht dem Tag leuchtet 
                --- Wort zum Sonntag (ARD und SRF)

                --- Zeit-Ansage --- Zeiten der Erde - Himmel und Erde -
                     Religion, jenseits der Religionen

                --- Zeit-Markierungen: Buddha und Christus
                --- Zeitreisen:
                     Virtuelle Museumsrundgänge und Kunstbegegnungen

                --- Zerbrechlichkeit der Welt
                --- Zukunft der Menschheitsfamilie (Frère Roger)


                Alle Texte und Bilder nach den Lizenzbedingungen von Creative Commons 

                Willigis Jäger (07.03.1925 - 20.03.2020) - auf dem Weg zu gemeinsamen Quellen west-östlicher Spiritualität

                $
                0
                0
                Cover des Buches mit dem Untertitel:
                Stationen eines spirituellen Weges.
                Hg.: Christoph Quarch. München: Kösel 2005, 181 S., Abb.
                Rezension >>>

                Der Benediktinermönch und Zen-Meister Willigis Jäger (07.03.1925 - 20.03.2020)  - mit seinem Zen-Namen: Kyo-un Rōshi - hat mit seiner ganzen Person über Jahrzehnte deutlich gemacht, wie sehr der Brückenschlag zwischen östlicher und westlicher Spiritualität zur Bereicherung der eigenen Person und des eigenen spirituellen Lebens führt und vertiefende interreligiöse Möglichkeiten eröffnet; denn nicht die Dogmen sind entscheidend, sondern die Erfahrung der „ewigen Weisheit“. So ist der christliche Theologe auch gleichzeitig Zen-Meister geworden, als Christ uneingeschränkt akzeptiert von Buddhisten. Dies hat ihm jedoch die Ausgrenzung und das Lehrverbot in der katholischen Kirche eingebracht. Allerdings war und ist dies für ihn keineswegs ein Hinderungsgrund, auf dem eingeschlagenen Weg weiter zu wandern und vielen Menschen als spiritueller Ratgeber in Meditationen und Vorträgen zur Verfügung zu stehen. Dank einer großzügigen Stifterin konnte der Benediktushof, ein ehemaliges Kloster in Holzkirchen bei Würzburg, zu einer Quelle west-östlicher Spiritualität werden.
                Dort wird neben der Zen-Praxis u.a. auch Dionysius Areopagita, jener wirkungsmächtige neuplatonische Mystiker der Antike einbezogen. 



                Der Zen-Meditationsraum (Zendo / Dojo) im Benediktushof

                Jägers religiös-komplementärer Ansatz führt dazu, gerade in der Verbindung von Ost und West erneuernde Kraftquellen freizulegen, die Körper und Geist gleichermaßen einbeziehen.

                Vgl. 
                Willigis Jäger / Betriace Grimm:
                Der Himmel in dir. Einübung ins Körpergebet.

                München: Kösel 2000, 192 S. Abbildungen --- Rezension >>>
                Im Interview anlässlich seines 90. Geburtstages wurde noch einmal besonders deutlich, dass die von Jäger favorisierte und gelebte Spiritualität Konfessionen und Grenzen überschreitet und damit eine wichtige, auch die Gesellschaft verändernde Friedenskraft sein kann.


                Interreligiöses Symbol mit 5 Religionen
                 am Eingang des Benediktus-Hofes


                Vgl. bereits die Veröffentlichungen:
                --- Zu seinem 80. Geburtstag:
                Peter Lengsfeld (Hg.): Mystik – Spiritualität der Zukunft. Erfahrung des Ewigen.

                Pater Willigis Jäger OSB zum 80. Geburtstag. Freiburg u.a.: Herder 2004, 413 S

                Rezension >>>
                --- Zu seinem 85. Geburtstag:
                Willigis Jäger: Ewige Weisheit. Das Geheimnis hinter allen spirituellen Wegen.

                Redaktion: Christa Spannbauer und Ursula Richard. Band 2 der Schriftenreihe "West-östliche Weisheit Willigis Jäger Stiftung". Mit Zeichnungen von Katharina Shepherd-Kobel. München: Kösel 2010, 144 S.
                Rezension >>>


                Weiteres zu Willigis Jäger und zum Benediktushof
                --- Östlich-westliche Weisheit - Willigis-Jäger-Stiftung >>>
                --- Willigis Jäger bei Wikipedia >>>
                --- Fernand Braun: Willigis Jäger (Kyo-un Roshi) -
                     Leben im Zeichen west-östlicher Weisheit.

                     In: Michael Klöcker / Udo Tworuschka (Hg.):
                     Handbuch der Religionen (HdR), XV-1.4.1 (EL 47, 2016, 20 S.)

                Es liegen inzwischen zahlreiche Veröffentlichungen von Willigis Jäger zu diesem Themenbereich der inneren Verbindung von östlicher und westlicher Weisheit vor:

                Willigis Jäger: Kleine Auswahl von Veröffentlichungen
                Buchauswahl bei Amazon >>>

                Kürzlich erschien eine orientierende Textauswahl spiritueller Weisheit:
                Willigis Jäger: Geh den inneren Weg.
                Texte der Achtsamkeit und Konzentration.

                Auswahl von Willigis Jäger, Nachwort von Alexander Podraj.
                Freiburg u.a.: Herder 2019, 176 S.

                Verlagsinformation, Inhaltsverzeichnis und Leseprobe >>>

                Mir scheint in diesem Zusammenhang ein schon länger erschienenes kleines Buch die entscheidende Leitline im Denken und meditativen Handeln dieses Weisheitslehrers besonders deutlich auszudrücken: 

                Willigis Jäger:
                Westöstliche Weisheit.
                Visionen einer integralen Spiritualität.

                Stuttgart: Theseus (im Kreuz-Verlag) 2007, 128 S., Abb.

                Die entscheidende Zielrichtung dieses Buches formuliert der Altmeister des west-östlichen Dialogs, Raimon Panikkar (1918-2010): „Die Glaubenssätze sind verschieden, oft unverträglich und auch manchmal widersprüchlich – und Gott sei Dank, möchte ich hinzufügen, denn die ‚letzte Wirklichkeit’ ist unbegreiflich, und jede Behauptung von ihr spiegelt nur eine Annäherung wider. Wenn die ganze Welt nur einfarbig und die Menschen einstimmig wären, ginge nicht nur ein großer Teil der Schönheit des Universums verloren, sondern es würde auch der Reiz des Lebens verschwinden“ (S. 10). 
                Panikkar beruft sich interessanterweise auf Thomas von Aquin !
                Was Willigis Jäger so erstaunlich gelingt, ist - von der Kritik der Religion her - ihren dualistischen Verengungen den Abschied zu geben. Gleichzeitig erweitert er in der Verbindung mit den neuen Erkenntnissen von Quantenphysik, Astrophysik und Relativitätstheorie unser Bewusstsein und unser Weltbild gleichermaßen.
                Darum beginnt er mit den vier großen Menschheitsfragen: Woher kommen wir? Wer sind wir? Warum sind wir hier? Wohin gehen wir? Er spiegelt diese Fragen kritisch gegen die dogmatischen Verhärtungen von Religion (im Teil 2), um im 3. Teil den Weg christlicher Kontemplation in Konvergenz mit dem Zen zu gehen. Das hätte für die christliche Kirche bisher Folgen zwingender Veränderung. Und so endet seine Vision einer umfassenden, nicht ausgrenzenden Spiritualität („integral“) mit dem Wunsch einer Transformation der Religion, „die von einem theistischen Gott zu einer Seinserfahrung mit dem göttlichen Urprinzip führt“ (S. 122). Sieht man dieses alles unter dem Verständnis  der Non-Dualität, dann muss der Nächste nicht als Objekt gesehen werden und die Erde nicht abständig als zu behandelnde Sache, sondern es gibt nur die Erfahrung des „Mitseins“ (S. 122) in einem großen Zusammenhang.
                Mystik, im Osten wie im Westen, entwickelt dabei eine revolutionäre Kraft, die Menschen so verwandelt, dass sie in ihren Erfahrungen alles Miteinander-Verbindende, das nicht mehr Definierbare, entdecken, welcher Religion sie auch immer angehören mögen. Die Gefahren des Fundamentalismus durch dogmatische Engführungen wie harmonisierende Religionsvermischung sind gleichermaßen gebannt, weil sich der endliche Mensch im Unendlichen und im absoluten Sein wieder erkennen darf: „Die äußere Form wird sterben – doch unser Geist, der wir sind, ist unvergänglich und unzerstörbar“ (S. 112f).
                So hat Willigis Jäger mit seiner Zen-Praxis eine eigenständige Spiritualität ermöglicht. Er lehrt damit, dass gerade die theistisch geprägten Religionen auf die nicht-personalen Anstöße und Bereicherungen durch östliche Erfahrungen und Praktiken nicht verzichten können und dürfen. Was Jäger hier leistet, ist komplementäres Denken in universaler Weise und ihre Realisierung in der meditativen Praxis.
                Dieser veröffentlichte „Weisheits“-Band wirkt wie eine komprimierte Zusammenfassung dessen, was – so ist zu hoffen – „vor Ort“ schrittweise zu einer Transformation der Religion und damit auch der Kirchen führen wird. Der Impuls dazu kommt aus dem gemeinsamen Wissen um das Eine und ist zugleich Aufforderung, den Weg zum diesem „einen universalen Bewusstsein“ zu nehmen (S. 110). So wird dieses Büchlein zu einem spirituellen Vademecum über Konfessions- und Religionsgrenzen hinaus.

                Das Wort "Vademecum" signalisiert dabei zugleich, dass mystische Erfahrung nicht in einer abgehobenen Sphäre zum Ausdruck kommt, sondern mitten im Alltag. Darauf sei deshalb noch auf ein Bändchen verwiesen, das Willigis Jäger zusammen mit dem Philosophen Christoph Quarch bewusst gemeinschaftlich geschrieben hat:


                Willigis Jäger / Christoph Quarch: „ …denn auch hier sind Götter“.
                Wellness, Fitness und Spiritualität.

                Herder spektrum 5457. Freiburg u.a.: Herder 2004, 141 S.
                Es geht in diesen Texten um die vertiefende Bewusstmachung von Alltagserfahrungen, die in dem Satz gipfeln: „Später fragte ich mich, wo eigentlich der Unterschied zwischen dem Erleben in der Kapelle und dem Erlebnis auf dem Sportplatz lag? War denn das Psalmengebet etwas anderes als Fußballspielen? Im Chor war es manchmal wie auf dem Fußballplatz. ES sang und rezitierte“ (Zitat aus "Leben ist Religion", 2005, S. 43, s.o.). 

                Genau auf diesen Punkt kommen beide Autoren durchgehend zu sprechen, indem Körperlichkeit, Sinnenhaftigkeit und die Wahrnehmung des „Hier und Jetzt“ sowohl aus der Zen-Tradition, aber auch aus dem Bereich von Wellness und Fitsein mit schönen Beispielen belegt wird: „Ich schwitze, also bin ich“ (Sauna-Erfahrungen, S. 84ff); und fast daneben steht die Geschichte, wie 16 buddhistische Heilige einmal im Bad die Erleuchtung erfuhren (S. 100ff).

                Die Geschichten im Buch spielen mit einem von Aristoteles überlieferten Zitat des griechischen Philosophen Heraklit (500v. Chr.), der sich gerade an einem Backofen wärmte und zu seinen Besuchern sagte: "Tretet ein, denn auch hier sind Götter!"
                Dies ist durchaus eine ermutigende Aussicht, weil es sich lohnt, auf die oft zu Recht gescholtene Fitness-, Schönheits- und Wellnessmanie unter einem anderen Blickwinkel zu schauen: Die Wunder und Chancen des Alltags entstehen überall da, wo der Mensch sich mit Seele, Geist und Körper ohne Vorbedingungen öffnet: er wird also achtsam! So zeigt sich, dass auch solche Wege zur Harmonie führen können, und zwar in dem Augenblick, in dem die enge materiell orientierte Wirklichkeit überstiegen wird. Das geschieht nicht selten unverhofft; und so wird authentische Erfahrung von Transzendenz möglich.
                Sie "offenbart" sich als „göttliche“ Weisheit und spirituelle Schönheit.

                Reinhard Kirste

                Lizenz CC 




                Interkulturelle und interreligiöse Organisationen: national und international (Auswahl A-Z)

                $
                0
                0

                Seit dem ersten Weltparlament der Religionen in Chicago 1893 ist unübersehbar geworden, dass Menschen aller religiösen Traditionen sich verstärkt für ein friedvolles Zusammenleben bewusst einsetzen wollen, um Brücken der Verständigung und der Versöhnung zu bauen. 
                Die beiden Weltkriege haben die internationalen Bemühungen zwar unterbrochen, aber diese wichtigen Impulse blieben erhalten und haben
                sich nach dem 2. Weltkrieg wesentlich verstärkt.





                Martin Luther, die Reformation und ihre Folgen (aktualisiert)

                $
                0
                0
                Luther vor dem Papst-Legaten Cajetan in Augsburg 1518
                Kolorierter Holzschnitt,1557 (Wikipedia)
                Die Veröffentlichungen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und vieler kirchlicher Einrichtungen zum Lutherjahr 2017 schwankten zwischen Jubiläumsbegeisterung und vorsichtig kritischem Bedenken. 

                Im Horizont von Martin Luther wird dort zwar Wichtiges  "entdeckt", 
                aber doch zu sehr "gestaunt"
                und gejubelt". 

                Vgl. dazu die Einangsgseite
                 zum Lutherjahr: hier 

                Immerhin ist die dazu gehörende Reformationsseite um eine gewisse Sachlichkeit bemüht, auch wenn wichtige andere Reformatoren neben Luther und Melanchthon nicht angesprochen werden - wie Martin Bucerin Straßburg,  Andreas Bodenstein, der Doktorvater Martin Luthers aus Karlstadt am Main, und Thomas Müntzer im Zusammenhang der Bauernkriege - ganz zu schweigen vom  "linken Flügel der Reformation" ( = die von Luther beschimpften "Schwärmer und Täufer").
                Der einführende Gesamttext: hierDort heißt es darum auch etwas distanziert:

                Mit „Reformation“ (lat.: Erneuerung, Wiederherstellung) wird heute eine Erneuerungsbewegung im frühen 16. Jahrhundert bezeichnet, die in Deutschland überwiegend von Martin Luther, in der Schweiz von Johannes Calvin und Huldrych Zwingli, angestoßen wurde. Der Beginn der Reformation wird allgemein auf den 31. Oktober 1517 datiert, dem Tag, an dem der Mönch Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasses an die Kirchentür der Schlosskirche in Wittenberg geschlagen haben soll. Ihre Ursachen und Vorläufer reichen aber wesentlich weiter zurück. Die zunehmende Verweltlichung und der oft wenig vorbildhafte Lebenswandel hoher und niedriger Geistlicher sowie die Käuflichkeit kirchlicher Ämter verschärften den Unmut in der Bevölkerung. Der Ablasshandel, mit dessen Einnahmen der Petersdom in Rom erneuert werden sollte, gab schließlich den Anstoß zur Reformation ...Die Reformation, ursprünglich von Luther als innere Veränderung der Kirche gedacht, um zahlreiche Missstände abzubauen, führte letztendlich zu einer von Luther nicht beabsichtigten Spaltung der Kirche, aber auch einer Spaltung der deutschen Gebiete in katholische und protestantische. Die Reformation revolutionierte nicht nur Kirche und Theologie, sie setzte auch eine umfangreiche gesellschaftspolitische Entwicklung in Gang: Musik und Kunst, Wirtschaft und Soziales, Sprache sowie Recht und Politik – kaum ein Lebensbereich blieb von der Reformation unberührt. 

                Lutherrose im Pflaster
                 der Stadt Eisleben
                Wenn man die ungeheuren Folgewirkungen bedenkt, lässt sich ohne Übertreibung sagen: Die von einer abgelegenen Universitätsstadt ausgehende Bewegung hat weltweite Folgen, und sie verändert in großer Geschwindigkeit die europäischen Gesellschaften:

                Die Reformation
                - eine europäische Bewegung: hier mehr 


                Jubiläumskritik 
                Die durch die EKD und die die meisten deutschen Landeskirchen zum Ausdruck kommende Jubiläumsmentalität hat trotz  der kirchlichen Kritik an Luthers Judenfeindschaft  und Türkenphobie  Gegentendenzen  auf den Plan gebracht.
                Ein besonders herausragendes künstlerisches Beispiel war das bei den Bad Hersfelder Festspielen 2017 uraufgeführte Stück des Regisseurs  Dieter Wedel:
                Buchcover: Kreuz-Verlag 2017
                Zu Christoph Markschies: hier




                 Was bleibt
                 nach
                 dem
                 Reformationsjubiläum?













                Kommentierte Literatur- und Medienhinweise
                • Luthers sprachgewaltige
                  Bibelübersetzung:
                  Neues Testament deutsch 1521
                  auf der Wartburg,
                  erste Gesamtausgabe
                  AT und NT 1534 -

                  Jubiläumsausgabe 2017
                  ----- München: C.H. Beck 2016, 508 S. Abb. 
                  - mit weiteren Literaturhinweisen und Besprechungen
                  auch zur Reformationsgeschichte in Westfalen
                • Reformation und Freiheit.
                  500 Jahre Reformation 2017.
                  Ein Grundlagentext des Rates der Evangelischen Kirche
                  in Deutschland (EKD).
                  Gütersloher Verlagshaus
                  [2014], 2015, 4. Aufl. , 124 S.
                • Eva Lavoubie (Hg.): Glaube und Geschlecht -
                  Gender Reformation
                  Köln: Böhlau (V & R) 2019, 387 S.
                • Martin Luther 
                  in Halle heute begegnen
                • Eine digitale Zeitreise: 
                  Martin Luther und
                  die frühe Reformation in Bayern
                • Martin Luther und Worms
                • (WDR 3, 22.01.2016)
                • (spanisch-deutsch) --- RIG 7/2002, S. 273-284 ---
                • WOLLGAST, Siegfried (Einl, Anmerkungen, Hg.): Zur Friedensidee in der Reformationszeit. Texte von Erasmus, Paracelsus, Frank.Berlin (DDR): Akademie-Verlag 1968
                • Martin Luther und das Judentum
                  --- Martin Luther und die Juden (Wikipedia)
                  Der Antisemitismus des Reformators

                • Der Antisemitismus des Reformators
                  und seine Wirkung (Hagalil.com, 28.03.2017) 
                •  
                   
                   
                   
                  Frankfurt am Main: Peter Lang
                  2017, 570 S.
                  geb. ISBN 978-3-631-73362-2
                  CHF 75 • € 60.70 • £ 50 • $ 73.95
                   
                   
                   
                  Andreas  Pangitz: Theologie und Antisemitismus.
                  Das Beispiel Martin Luthers
                  Martin Luthers Judenfeindschaft ist berüchtigt. Ihr Zusammenhang mit zentralen Themen seiner Theologie ist jedoch umstritten. Die Antisemitismusforschung wiederum hat sich bisher nur wenig für theologische Wurzeln der Judenfeindschaft interessiert. Die Untersuchung führt beide Perspektiven zusammen: Luthers Schrift «Von den Juden und ihren Lügen» (1543) wird nicht nur im Blick auf die darin zum Ausdruck kommende Judenfeindschaft analysiert, sondern auch auf ihren theologischen Gehalt hin befragt. Dadurch verschärft sich das Problem: Der Antisemitismus ist im Zentrum der Theologie des Reformators verankert, in der Christologie und in der Rechtfertigungslehre. Diese Erkenntnis führt zu einer Sicht auf Luthers Theologie, in der diese selbst zum Problem wird. Andreas Pangritz ist Professor für Systematische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Theologie des 20. Jahrhunderts (Karl Barth, Dietrich Bonhoeffer, Helmut Gollwitzer und Friedrich-Wilhelm Marquardt), Theologie des christlich-jüdischen Verhältnisses. 500 Jahre Reformationsjubiläum Zum 31. Oktober 2017 stellt der Peter- Lang- Verlag eine Auswahl von aktuellen Buchtiteln zum Leben und Werk von Martin Luther vor.

                  • Konferenz für Islamfragen der EKD: 
                    Reformation und Islam. Ein Impulspapier
                    (Mai 2016, 40 S.)
                  • Jacob Langeloh: Der Islam auf dem Konzil von Basel 
                    (1431–1449)
                    Eine Studie mit Editionen und Übersetzungen unter besonderer Berücksichtigung des Johannes von Ragusa. 
                    Corpus Islamo-Christianum. Series Latina 10. 
                    Wiesbaden: Harrassowitz 
                    2019. XVI, 566 Seiten, 9 Abb. 
                  • Werner Höbsch / André Ritter (Hg.):
                    Reformation und Islam. Ein Diskurs

                    Leipzig: EVA 2019, 355 S.
                    Rezension >>>
                  • Markus Hirte (Hg.): "Mit Schwert und festem Glauben. 
                    Martin Luther und die Hexen. 

                    Darmstadt: Theiss-WBG 2016, 160 S., Abb. 

                Zwischen Reformation und Pietismus 

                Cover der Luther-Biografie
                von Andreas Venske
                "Altgläubige" und die gesamte reformatorische Bewegung - mit einem  linken und einem rechten Flügel - geraten gleichermaßen sehr schnell in eine Konfliktsituation, die zu militärischen Bündnissen und gewaltsamer Auseinandersetzung führen (Bauernkrieg, Schmalkaldischer Bund). 

                Es entstehen lutherische und reformierte Kirchen in einzelnen Territorien Mitteleuropas, 
                die sich bald ebenfalls befehden. 

                Daneben spielen die Täuferbewegung und andere "Schwärmer" eine wichtige Rolle.
                Die theologische Lebendigkeit der Reformation
                führt auch langsam zu einer dogmatischen Verfestigung hin zur sog. lutherischen und reformierten Orthodoxie.

                Im britischen Königreich trennen sich die Anglikaner von der katholischen Kirche. 
                Die aus den großen Konfessionsgruppen ausgestoßenen Sondergemeinschaften werden entweder verfolgt oder wandern aus, besonders nach Amerika. 
                Vgl.: Die Quäker - eine christliche Friedensalternative
                Für die weitere Geschichte 
                bleiben scharfe Auseinandersetzungen der unterschiedlich konfessionell geprägten Fürstentümer und Städte vorherrschend, was schließlich zum Dreißigjährigen Krieg  (1618-1648) führt.


                Reformationserinnerung der Bäckerei Schreiber, Iserlohn



                CC

                Mani und der Manichäismus - eine verschwundene Religion? (aktualisiert)

                $
                0
                0



                Kölner Mani-Kodex (Wikipedia)
                Hier einige Zitate zu Leben und Wirken Manis:

                "Mani ist der Stifter einer nach ihm benannten synkretistisch-dualistischen Religion, des Manichäismus ... Geboren wurde Mani am 14. April 216 bei Seleukia-Ktesiphon im Irak, in der Nähe von Bagdad ... Er war Mitglied in der asketisch ausgerichteten juden-christlichen Täufersekte derElkesaiten... Im Alter von 12 Jahren (vgl. den 12jährigen Jesus im Tempel!) empfing Mani die erste Offenbarung seines himmlischen „Zwillings“ (...), der ihn über die himmlischen Geheimnisse aufklärte und zu seinem ständigen Begleiter, gewissermaßen zum himmlischen Über-Ich und Doppelgänger, wurde. Durch diese erste Vision mit prophetischem Sendungsbewusstsein erfüllt entwickelte Mani eine universale Heilslehre, auf deren Grundlage er die Täufersekte reformieren wollte ... Als eine Reform der Täufersekte nicht gelang, kam es zum Bruch und Mani trennte sich von den Elkesaiten ... Nachdem er als 24 jähriger durch eine zweite Offenbarung seines himmlischen Zwillings als „Apostel des Lichts“ bestätigt und ausgesandt wurde, brach Mani zu Missionsreisen zunächst nach Ktesiphon, dann nach Indien auf (240/241) ...  Im Jahre 242 kehrte Mani nach Persien zurück, wo inzwischen der Perserkönig Šapur I. (242-273) an die Macht gelangt war. ... Šapur I. versprach sich von Manis Einheitsreligion politische Vorteile für seine Reichsideologie und stand dem Manichäismus deswegen positiv gegenüber. Mit seiner Billigung und Unterstützung  ...  breitete sich der Manichäismus sowohl innerhalb als auch außerhalb des Irans im Osten und Westen aus ... Auch der Nachfolger von Šapur I., Hormizd I. (273 / 274), blieb der manichäischen Lehre wohlgesonnen. Das Schicksal Manis und der Manichäer änderte sich jedoch unter der Herrschaft von Bahram I. (274-276/77), der Mani unter anderem das Reisen und damit die Mission untersagte. Eine Verfolgung des Manichäismus begann. Treibende Kraft hinter der nun einsetzenden Repression des Manichäismus war indes die zoroastrische Priesterschaft ... Die zwischen den beiden konkurrierenden Religionen schon lange schwelenden Konflikte führten schließlich zur Verhaftung und zum Tod Manis: Nach 26 Tagen Gefängnis erlitt er ... den Märtyrertod in Gundešapur ... das genaue Todesdatum ist umstritten (14. Februar 276 oder 26. Februar 277). Die Legende erzählt, dass Mani nach seinem Tod direkt ins Lichtreich aufstieg ... Verfolgungen der Manichäer schlossen sich an; viele starben wie Mani den Märtyrertod oder wanderten im Lauf der Zeit in den Nordosten Irans und von da aus über Zentralasien nach China aus, wo der Manichäismus zu neuer Blüte gelangte. ... Manis Religion ist nach dem Prinzip eines gezielten Synkretismus gebaut, der mehrere Religionen in sich vereint und aus ihnen eine umfassende Heilslehre konstruiert. Einflüsse des Christentums (...), der jüdisch-christlichen Täufersekte der Elkesaiten (...), der Gnosis (...), des zoroastrisch-iranischen Dualismus (...) und später auch des Buddhismus (...) sind vorhanden.

                Kern der manichäischen Lehre ist der Dualismus zwischen den Urprinzipien Licht bzw. Geist und Finsternis bzw. Materie ... Das Reich des Lichtes und das Reich der Finsternis stehen einander als feindliche Mächte gegenüber, die je für sich immer neue Kräfte und Emanationen generieren ...  Das Licht wird in einem apokalyptischen Endkampf („großer Krieg“), einem 1468 Jahre andauernden Weltenbrand und dem Endgericht mit der Wiederkunft Christi als Richter (...) befreit ...


                Aus der Vorstellung, dass in jeder Form von Materie – sei sie organisch, sei sie anorganisch - Licht gefangen ist, resultiert ein umfassendes „kosmisches Verantwortungsgefühl“  ... Im alltäglichen Leben muss immer darauf geachtet werden, die Lichtteile nicht zu schädigen und zugleich an der Ausläuterung des Lichtes und der Ausbreitung des Manichäismus mitzuwirken."

                Manichäische Miniaturmalerei aus Kocho in Zentralasien, im Museum für indische Kunst in Berlin
                Manichäische Miniaturmalerei aus Kocho (Zentralasien)
                Quelle: Joachim Schäfer: Ökumenisches Heiligenlexikon
                Weiterführendes
                Literaturhinweise

                • "Eine Wesensbestimmung des Menschseins stellt auch das gnostische Lehrgebäude des Mani (3. Jh. n. Chr.) dar, dem Begründer des Manichäismus In dieser Konzeption hat die Erkenntnis dem Glauben gegenüber Priorität. Diese religiöse Denkrichtung drohte damals durchaus zu einer ernsthaften Konkurrenz für das Christentum zu werden, wie das dualistische Denken Augustins noch erahnen lässt. Damit der Mensch aus dem Kerker zum Licht geführt werden kann, muss das gute Prinzip gegenüber dem bösen siegen. Dazu begeben sich göttliche Gesandte auf die Erde damit der in der Dunkelheit im Todesschlaf gefangene Mensch der Macht des Gottes der Finsternis entrissen wird und zur Erleuchtung kommt. Manis Religion ermöglicht durch die „Manifestation des Licht-Nous“, diesen Weg zum Heil zu gehen. Durch eine Versiegelung kann auch das Böse nicht mehr in den Menschen eindringen. 
                  Solche streng dualistische Soteriologie hat im Mittelmeerraum immer wieder nachfolgende Bewegungen hervorgebracht, die man unter dem Namen der Katharer, der Reinen, zusammenfasst und die in der okzitanischen Bewegung der mittelalterlichen Katharer noch einmal eine bedeutende Rolle spielten."
                  Aus der Rezension zu: 
                  Karl M. Woschitz: Homo transcendentalis.
                  Der Mensch in seiner Symbolfähigkeit zwischen Leiden, Dramatik und Hoffnung.
                  Festschrift anlässlich des 80. Geburtstags. Hg.: Theresia Heimerl unter Mitarbeit von Sarah Lang.

                  Theologie im kulturellen Dialog, Bd. 33. Innsbruck-Wien: Tyrolia 2017, 248 S.

                • A. Van den KerchoveL. G. Soares Santoprete (eds.): Gnose et manichéisme. Entre les oasis d’Égypte et la Route de la Soie. Hommage à Jean-Daniel Dubois
                  Bibliothèque de l'Ecole des Hautes Etudes, Sciences Religieuses (BEHE 
                  176)
                  Turnhout (B): Brepols 2017, 970 pp., illustr.

                  Information mit Inhaltsverzeichnis: hier
                • Ludwig Koenen / Cornelia Römer (Hg.):
                  Mani. Auf der Spur einer verschollenen Religion.
                  Freiburg u.a.: Herder 1993, 106 S.
                  mit Literaturliste zum Manichäismus 
                • Amin Maalouf: Les jardins de lumière. Roman.
                  Paris: J.-C. Lattès 1991, 341 pp.
                  "Die Gärten des Lichts": Roman über das Leben Manis
                • Christa Maria Siegert (Hg.): Mani. Perlenlieder.
                  Eine Auswahl manichäischer Texte.
                  Vadolzburg: Hermanes T.
                  1985, 196 S. --- mit Literaturliste
                • Zsusanna Gulácsi (Northern Arizona University):Mani's Pictures:


                  The Didactic Images of the Manichaeans from Sasanian Mesopotamia to Uygur Central Asia and Tang-Ming Chin.
                  Leiden (NL): Brill 2015  


                  The founder of Manichaeism, Mani (216-274/277 CE), not only wrote down his teachings to prevent their adulteration, but also created a set of paintings — the Book of Pictures— to be used in the context of oral instruction.


                   

                   

                   

                  Manichäismus ist eine antike Religion, die nach ihrem Stifter, dem persischen Weisen Mani - er lebte etwa 216 bis 276 - benannt wurde. Mani bezeichnete sich selbst nach Buddha und Jesusals letzten Propheten. Neben Elementen aus dem Parsismus und Christentum weist der Manichäismus insbesondere Einflüsse der Gnosisauf.

                  Lessing - drei Religionen - ein Gott und die vourteilsfreie Liebe (aktualisiert)

                  $
                  0
                  0
                  Gotthold Ephraim Lessing,
                  Gemäldevon Anton Graff (1771)
                  (Wikipedia)
                  Gotthold Ephraim Lessing
                  (geb. 22.01.1729), Sohn eines Pfarrers, stammte aus Kamenz in der Oberlausitz. Nach dem Besuch der Stadtschule von Kamens und der Fürstenschule in Meißen (von 1741-1746), studierte er Medizin und Theologie in Leipzig (1746-1748). Danach lebte er als freier Schriftsteller in Berlin, wo er für mehrere Zeitungen schrieb und Kontakt zu verschiedenen Theatergruppen unterhielt. Für sie schrieb er seine ersten Stücke. Weil er große Geldschwierigkeiten hatte, wurde er von 1760-1765 Sekretär beim General Tauentzien. 
                  Endlich: 1767 erhielt er eine Anstellung als Dramaturg und Kritiker am Deutschen Nationaltheater in Hamburg.
                  1770 wurde er Bibliothekar in Wolfenbüttel. 
                  Der Dichter starb am 15.02.1781 in Braunschweig.

                  Hg.: Gerhard Wolf.
                  Berlin: Verlag Der Morgen 1985
                  Bekannte Werke
                  • 1747 Der junge Gelehrte
                  • 1749 Der Freigeist
                  • 1755 Miss Sara Sampson (Tragödie)
                  • 1759 Philotas (Tragödie)
                  • 1759 Fabeln
                  • 1763 Minna von Barnhelm (Lustspiel)
                  • 1766 Laokoon
                  • 1767-1769 Hamburgische
                                     Dramaturgie
                  • 1772 Emilia Galotti
                  • 1779 Nathan der Weise
                  --- G.E. Lessing (Wikipedia)

                  Der aufgeklärte, freigeistige Theologe, Philosoph und Schriftsteller legte sich mit der Kirche und der Obrigkeit an. Er verleugnete nie sein umfassendes aktives Toleranzverständnis. Es war von  Engagement für die Gleichheit aller Menschen im Sinne einer großen Familie geprägt. Diesem Ziel sollten und können auch die Religionen dienen. Lessings Veröffentlichungen der bibelkritischen Äußerungen seines Freundes Reimarus  führten zu einem erbitterten Streit mit dem Hamburger Hauptpastor Goeze. Daraufhin belegte ihn sein Dienstherr, der Herzog von Wolfenbüttel, mit einem Schreibverbot in religiösen Dingen. Der gedemütigte Lessing wagte nun, wenigstens das Theater (wieder) zur Predigtknazel zu machen: „Ich muss versuchen, ob man mich auf meiner alten Kanzel, auf dem Theater wenigstens noch ungestört wird predigen lassen". Seine Haltung brachte er mit dem weltberühmten Stück Nathan der Weise zum Ausdruck. 


                  Von dem einen Gott der Liebe ausgehend, sind alle drei Religionen, Judentum, Christentum und Islam, gleichwertig. Sie müssen ihre Glaubwürdigkeit an ihren Taten  messen lassen. 
                  Berlin: Wagenbachs Taschenbuch 225,
                  1993, 268 S.
                  "Was passiert mit diesem Theaterstück >Nathan der Weise< mit der Toleranz- und Humanismusdichtung in unseren Köpfen?" (aaO S. 267) 

                                                                 Es eifre jeder seiner unbestochnen
                                                                 von Vorurteilen freien Liebe nach!
                                                                 Es strebe von euch jeder um die Wette,
                                                                 die Kraft des Steins in seinem Ring an Tag
                                                                 zu legen! Komme dieser Kraft mit Sanftmut,
                                                                 mit herzlicher Verträglichkeit, mit Wohltun,
                                                                 mit innigster Ergebenheit in Gott
                                                                 zu Hülf! Und wenn sich dann der Steine Kräfte
                                                                 bei euern Kindes-Kindern äußern,
                                                                 so lad ich über tausend tausend Jahre
                                                                 sie wiederum vor diesen Stuhl. Da wird
                                                                 ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzen
                                                                 als ich und sprechen. Geht!
                  G.E. Lessing, Nathan der Weise, 3. Aufzug, 7. Auftritt


                  Zum Weiterlesen
                  • Ortrud Gutjahr (Hg.): Nathan der Weise. Von Gotthold Ephraim Lessing.
                    Würzburg: Königshausen & Neumann 2010, 236 S.
                  • Reinhard Kirste: „Vorurteilsfreie Liebe“ als wesentliche Zielvorstellung interreligiösen Lernens. In: Eckhart Gottwald / Norbert Mette (Hg.): Religionsunterricht interreligiös. Festschrift für Folkert Rickers zum 65. Geburtstag. Neukirchen Vluyn: Neukirchener Verlag 2003, S. 37–55
                  • Reinhard Kirste: Wegweiser zur Gleichwertigkeit der Religionen.In: Udo Tworuschka (Hg.): Religion und Bildung als historische Forschungsfelder. Festschrift für Michael Klöcker zum 60. Geburtstag. Kölner Veröffentlichungen zur Religionsgeschichte Bd. 31.Köln: Böhlau 2003, S. 199–211
                  • Karl-Josef Kuschel: Jud, Christ und Musulmann vereingt"? Lessings Nathan der Weise. Düsseldorf 2004. Überarbeitete Neuausgabe: Im Ringen um den WAHREN RING. Lessings "Nathan der Weise" - eine Herausforderung der Religionen. Ostfildern: Patmos 2011
                  • Dirk Niefanger / Gunnar Och / Birka Siwaczyk (Hg.): Lessing und das Judentum. Lektüren, Kontroveresen im 18. .und 19. Jahrhundert. Hikdesheim: Olms 2015, 468 S., Abb.
                  • ! Mirjam Pressler: Nathan und seine Kinder. Jugendroman.
                    Weinheim: Beltz 2017, 264 S. mit Inhaltsangabe, Lespeproben, Unterrichtsvorschlägen

                  Programm des Consol-Theaters
                  Gelsenkirchen 2009

                  CC


                  Jean-Philippe Rameau --- "Les Indes Galantes" --- eine multikulturelle Oper (aktualisiert)

                  $
                  0
                  0

                  Jean Philippe Rameau,
                  gemalt von Joseph Aved (wikipedia)
                  Ausgabe von 1736 (wikipédia.fr)
                  Jean-Philipp Rameau  (geb. 24.09.1683 in Dijon bis 12.09.1764 in Paris), Sohn eines Organisten,  gehört zu den bedeutendsten Komponisten der Barockzeit. Trotz seiner musikalischen Neigungen beschloss er erst mit 18. Jahren, Musiker zu werden.  Er ging 1701 nach Italien - jedoch ohne Erfolg. So arbeitete er 1702 zuerst als Organist und Nachfolger seines Vaters an der Kathedrale in Avignon. Die Reise 1722 nach Paris brachte faktisch den Durchbruch zum Opernkomponisten, auch wenn seine "moderne" Musik bei den Anhängern von Jean-Baptiste Lully (1632-1687) teilweise reserviert aufgenommen wurde. 
                  Aber die Gunst von Alexandre Le Riche de la Pouplinière, einer der reichsten und einflussreichsten Männer Frankreichs zur damaligen Zeit haben sicher damit zu tun, dass er sogar von König Ludwig XV. in den Adelsstand erhoben wurde. Im Hause von La Riche de la Pouplière wohnte Rameau 30 Jahre lang. Hier versammelten sich immer wieder die Intellektuellen der damaligen Zeit, so dass Rameau auch Voltaire kennenlernte. Die Begegnungen mit dem Freigeist führten sogar dazu, dass Voltaire das Libretto für Rameaus erste Oper "Samson" schrieb. Sie wurde jedoch nie aufgeführt, und auch die Musik ist nur in Bruchstücken erhalten; aber man darf davon ausgehen, dass durch Voltaire auch wesentlich geistige Impulse in das Schaffen Rameaus einflossen. Die weiteren Opern und die sog. Ballett-Opern (Opéra-ballets) führten Rameau von Erfolg zu Erfolg. Verbunden mit anderen Kompositionen und wegweisenden Schriften zur Musiktheorie und Harmonielehre (vgl. Deutschlandfunk, 12.09.2014) wurde er sogar international bekannt.
                  Zu Rameaus reichem Schaffen gehören Instrumentalwerke, lyrische Tragödien und Komödien sowie Motetten und natürlich seine themenreichen Opern.
                  Plattencover: Le Concert Spirituel und Le Concert des Nations mit Jordi Savall
                                         
                  Rameaus erste Ballet-Oper "Les Indes Galantes" wurde 1735 an der Académie Royale de Paris uraufgeführt. Der Komponist änderte und erweiterte sie insgesamt noch 15 Mal. Sie ist eine eigenständige Fortführung der Ballett-Oper von André Campara, der in seinem Werk L'Europe galante Liebesgeschichten aus Frankreich, Spanien, Italien und der Türkei zu Gehör brachte. Rameau zeigt nun in den "galanten Liebenden" exotischer Länder, wie diese kulturell anders orientierten Menschen von großer Harmonie und Versöhnungsbereitschaft geprägt sind, so dass am Schluss immer die Liebe siegt.
                  DerInhalt des gesamten Librettos von Louis Fuzelier führt darum nach einem Vorspiel-"Gespräch" von Hebe (Göttin der Jugend), Bellone (Kriegsgott) und Amor (Liebesgott) als allegorische Personen in vier Regionen.
                  Der Gesamttext des Librettos (Opéra Stanford.edu) >>>




                  1. Türkei: Le Turc généreux (der großmütige Türke)



                  Sultan Abdülmecid I. (1823-1861)
                  - wikipedia -


                  2. Peru (Lateinamerika): Les Incas au Pérou (Die Inkas in Peru)


                  Sonnentor - Puerta del Sol, Tiwanaku (Bolivien)


                  3. Persien/Iran: Les Fleurs  (Die Blumen)                  
                    Bahram Gur erkennt Dilaram an der Musik,
                     mit der sie die Tiere verzaubert 
                    W. 623 Manuskript
                    aus Amir Khosrows Gedicht:
                    Hasht-Bihisht = 8 Paradiese (um 1302)

                    (aus dem Codex  von 1603) --- Wikipédia.fr
                                          

                    4. Nordamerika: Les Sauvages (Die Wilden = Indianer)


                    Daraus: Danse du grand calumet de la paix  --- der große Friedenspfeifen-Tanz
                     --- Philharmonie Paris, 2017 (You Tube)
                     

                    Friedenspfeife der Lakota (Sioux) ohne Pfeifenkopf
                    in der Kongressbibliothek der USA (wikipédia)


                    Auch wenn Rameau die Einstellungen und Vorurteile seiner Zeit wiederspiegelt, so ist doch noch nicht zu verkennen, wie der Toleranzgedanke der Aufklärung Menschen anderer Kulturen und Religionen in einem positiven Licht erscheinen lässt. Damit transportiert "Les Indes Galantes" in besonderer Weise den Gedanken wahrer Menschlichkeit bis in die Gegenwart, nämlich Menschen ohne Ansehen ihrer Rasse, Herkunft oder Religion zu akzeptieren.
                    Hier sei darum auch an das Auftragswerk zum Frieden von Aachen (1748) erinnert: 
                    "Naïs“. Oper für den Frieden (1749) 

                    Die Wiederaufführungen der lange vergessenen Oper "Les Indes Galantes" betonen teilweise in dramatischer Deutlichkeit, dass diese Oper zugleich ein Plädoyer ist:
                    Statt "clash of civilizations" Versöhnung der Kulturen.



                      Plattencover mit dem Ensemble "Les Arts Florissants"
                                                                                                                                                                                       
                      Détails du programme:
                      Après avoir révolutionné la tragédie lyrique avec Hippolyte et Aricie, Rameau renouvelle avec Les Indes Galantes le genre de l’opéra-ballet lulliste avec une nouvelle architecture de l’opéra en présentant une suite de tableaux avec des thèmes indépendants et traités sur des modes différents : dramatique pour Le Turc Généreux, tragique pour Les Incas du Pérou et comique pour Les Sauvages. La pièce connut un succès phénoménal et fut représentée pas moins de 320 fois à l’Académie Royale de Paris. Parmi les 15 versions écrites par Rameau, nous avons choisi la version de 1761 qui comprend le prologue suivi des 3 entrées : Le Turc généreux, Les Incas du Pérou et Les Sauvages. Le Turc généreux s’ouvre sur un déferlement des passions déchaînées, dominé par la scène de l’orage, grande symphonie chorale descriptive d’une extrême beauté. Dans Les Incas du Pérou, riche en pages remarquables, la description du Tremblement de terre jusqu’à l’incroyable engloutissement du Grand-Prêtre dans les antres infernaux atteint des sommets. Dans la dernière entrée, Les Sauvages, l’orchestration de la danse des sauvages avec ses deux cents mesures d’invention mélodique et rythmique, Rameau dépasse toutes les tentatives antérieures dans le domaine.

                      Aus dem Programmheft:
                      "Nachdem Rameau die lyrische Tragödie mit der Oper Hippolyte und Aricierevolutioniert hatte, erneuerte er mit Les Indes Galantes das Genre der lullistischen Ballett-Oper mit einer neuen Opernstruktur, indem er eine Reihe von "Gemälden" mit eigenständigen Themen präsentierte und unterschiedlich behandelte: dramatisch für Le Turc Généreux (der großmütige Türke), dramatisch für Les Incas du Pérou (Die Inkas aus Peru) und komisch für Les Sauvages (Die Wilden = Indianer).
                      Das Stück war ein phänomenaler Erfolg und wurde nicht weniger als 320 Mal an der Königlichen Akademie von Paris aufgeführt. Unter den 15 von Rameau geschriebenen Versionen haben wir uns für die Version 1761 entschieden, die den Prolog und die 3 Akte (Entrées) enthält: Der großmütige Türke, Die Inkas von Peru und Die Wilden (= Indianer). 

                      Der großmütige Türke beginnt mit einer Welle von entfesselten Leidenschaften, dominiert von der Sturmszene, einer großen anschaulichen Chorsinfonie von extremer Schönheit. In den Inkas von Peru, reich an bemerkenswerten Seiten, erreicht die Beschreibung des Erdbebens bis hin zum unglaublichen Eindringen des Hohenpriesters in die infernalen Höhlen neue Höhepunkte. Im letzten Beitrag, Les Sauvages, der Orchestrierung des Tanzes der Wilden mit seinen zweihundert Takten melodischer und rhythmischer Erfindung, übertrifft Rameau alle bisherigen Versuche auf diesem Gebiet."                                                                                                                                                                                                                           Übersetzung: Reinhard Kirste


                        Friedenspfeife der Sioux/Lakota
                         (Programmheft Festival Beaune 2019)

                        O Großer Geist, mit dieser Pfeife,

                        dem Symbol des Friedens,

                        des Rates und der Brüderschaft

                        bitten wir dich, heue bei uns zu sein 

                        und uns zu segnen ...

                        O Großer Geist, ich bitte um deinen Segen.

                        Ich bitte dich,
                        all meinen Brüdern und Schwestern,
                        auf der Welt Frieden zu bringen.
                        Ich bitte dich, gib uns Übung darin,
                        als Brüder und Schwestern zu leben
                        und einander zu lieben.

                        O großer Geist,
                        ich erhebe meine Pfeife zu dir,
                        zu deinen Boten, den vier Winden,

                        zur Mutter Erde,

                        die für deine Kinder sorgt.

                        Gib uns Weisheit, unsere Kinder zu lehren,

                        einander zu lieben, zu achten, 

                        und gut zueinander zu sein,
                        so dass sie heranwachsen
                        und nach Frieden trachten.
                        Lass uns lernen, alles Gute, 
                        dass du uns auf Erden schickst,
                        miteinander zu teilen.

                        Auszug aus dem Friedensgebet der Stammesreligionen
                         der nordamerikanischen Indianer
                        In: Die Friedensgebete von Assisi 1986. Freiburg u.a.: Herder 1987, S. 39f
                                  
                        CC





                        Die Reformation - eine europäische Bewegung (aktualisiert)

                        $
                        0
                        0
                        St. Thomaskirche Straßburg, seit 1524 lutherisch
                        Mehr bei Wikipedia: hier
                        Was in Wittenberg im
                        16. Jahrhundert durch Martin Luther schließlich zu einem Umbruch des gesamten mittelalterlichen Europas führte, hat viele Entwicklungen bestärkt, die sich seit über 100 Jahren zuvor ankündigten: teilweise extreme politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen. In besonderer Weise ermöglichte auch der Buchdruck eine äußerst schnelle Verbreitung der reformatorischen Schriften. 
                        So sei hier der Blick nicht nur auf Martin Luthers Reformation und Mitteldeutschland gelegt, sondern auch auf eine Reihe anderer europäischer Regionen:

                        Fenster: Kirche St. Sauveur, Straßburg

                        Weiteres:
                        • Dokumentarfilm: Reformation in Europa
                        • Nur Vorläufer?
                          Die böhmische Reformation (Deutschlandfunk, 04.11.2016)
                        • Krisen und Reformen im Zeitalter der Konfessionalisierung
                          (1500-1618)  --- Universität Zürlich: Legal History Onlinline
                        • Geoffrey R. Elton: Europa im Zeitalter der Reformation 1517-1559. 
                          München: C.H. Beck 1982, 2. überarb. Aufl. 326 S., Personenregister
                        • Scott H. Henrix: Recultivating the Vineyard.
                          The Reformation Agendas of Christianization
                          Louisville (USA) / London (UK): Westminster John Knox 2004, 254 pp., index
                        • Bernard McGinn: Mysticism in the Reformation, 1500-1650, Part 1
                          New York City: Crossroads 2017, 350 pp.
                          Oskar Thulin (Hg.): Reformation in Europa.
                          Berlin: EVA 1967, 352 S., Abb., Zeittafel, Personenregister



                        Tim Dowley: Der Atlas zur Reformation in Europa
                        Neukirchener Verlag 2016, 160 S.
                        (mit zahlreichen Karten, Grafiken und umfangreicher Zeitleiste)
                        Leseprobe mit Libreka  --- Coverdownload
                        Über Europa hinaus:



                        Christentum - Feste im Kirchenjahr: Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Ende des Kirchenjahres (aktualisiert)

                        $
                        0
                        0
                        Die Vielfalt des Christentums spiegelt sich geschichtlich, regional und weltweit sehr unterschiedlich wieder. Die Materialhinweise hier haben stärker das westliche Christentum und die griechische Orthodoxie im Blick.


                        Kirchenjahr


                          Feste

                          Heiligenfeste: Die Goldene Legende und der Heiligenkalender

                          Kirchenjahr - evangelisch (Kirchspiel Bad Zwesten)
                          Zum Vergrößern auf das Bild klicken !

                          Weitere Feste im Einzelnen



                          Universitätslehrgänge - Seminare - Online-Kurse - Open Learning (aktualisiert)

                          $
                          0
                          0
                          Online-Acces
                          (Auswahl / Selection)


                          • Athabasca University, Alberta (Canada:)
                            >>> Online Access
                            >>> IRRODL - The International Review
                             of Research in Open and Distributed Learning

























                                        Meditatives - Mystisches - Mystiker/innen: Geschichte und Gegenwart (aktualisiert)

                                        $
                                        0
                                        0
                                          MEIN SIND DIE JAHRE NICHT
                                          DIE MIR DIE ZEIT GENOMMEN
                                          MEIN SIND DIE JAHRE NICHT
                                          DIE ETWA MÖCHTEN KOMMEN
                                          DER AUGENBLICK IST MEIN
                                          UND NEHM' ICH DEN IN ACHT
                                          SO IST DER MEIN
                                          DER JAHR UND EWIGKEIT GEMACHT


                                                             Andreas Gryphius (1616-1664)

                                        >>>>



                                          Mystiker/innen verschiedener Religionen





                                          Abtei St. Hildegard bei Bingen (wikipedia)




                                          Kathedrale von Norwich (UK),
                                           Blick vom Kreuzgang (wikpedia.en)


                                            Marktplatz und Rathaus von Valenciennes:
                                            Hier ließ der Bischof von Cambrai  um 1300
                                             das Buch der Marguerite Poréte: Mirouer des simples âmes anéanties
                                             
                                            [= Spiegel der einfachen Seelen] als häretisch verbrennen.


                                          Magdeburg mit dem Dom (wikipedia)

                                            
                                          Willigis JÄGER (geb. 1925):
                                          Auf dem Weg zu gemeinsamen Quellen westlicher und-östlicher Spiritualität




                                          Thomas MERTON (1915-1968): 


                                          Das Innere der Einsiedelei von Thomas Merton
                                          in der Trappistenabtei Our Lady of Gethsemani in Kentucky (Wikipedia)


                                          Suso-Haus Überlingen, vermutliches Geburtshaus
                                          von Heinrich Seuse (1295/1297 - 1365)
                                          • TERESA von ÁVILA - Kampf und Kontemplation 
                                          Konvent der Hl. Teresa in Ávila
                                            ---Teresa von Ávila  (1515-1582)
                                            ---Mystik und Gebet: Teresa von Ávila,
                                                Martin Luther, Gerhard Tersteegen

                                                (PPP TU-Dortmund, SoSe 2016)

                                            --- Universidad de la Mística /(CITeS) - Universität der Mystik 
                                                  Programmgestaltung >>>


                                                 








                                                  Mystische Symbolik
                                                    Die mystische Mühle Kapitell in der Basilika
                                                    S. Marie-Madeleine, Vézelay
                                                    >>>>
                                                    >>> MYSTIK - Bücher und Buchbesprechungen >>>




                                                    • Peter Dinzelbacher: Vision und Magie. Religiöses Erleben im Mittelalter
                                                      Paderborn: Schöningh (Brill) 2019, 221 S., Abb., Register 
                                                      Rezension >>>
                                                    • Christoph Elsas: Mystik in der Globalisierung.
                                                      Berlin: EB-Verlag 2017, 432 S.
                                                    • Joan Prat: La nostalgia de los orígenes.
                                                      Chamanes, gnósticos, monjes y místicos
                                                      Die Sehnsucht nach den Ursprüngen -
                                                      vier spirituelle Wege: Schamanismus, Gnosis, Mönchtum, Mystik

                                                      Barcelona: Editorial Kairós 2018, 618 pp
                                                    • Wege zum tieferen Verstehen -
                                                      die Symbolik der Vier und der vierfache Schriftsinn im Mittelalter
                                                    • Hans Dieter Zimmermann (Hg.): Rationalität und Mystik.
                                                      Frankfurt/M.: Insel 1981, 380 S.

                                                      Mit Beiträgen von:
                                                      I. Ernst Bloch, Martin Buber, Martin Heidegger, Werner Heisenberg,
                                                      Franz Kafka, Wassily Kandinsky, Gustav Landauer,
                                                      Fritz Mauthner, Robert Musil, Ludwig Wittgenstein

                                                      II. Angelus Silesius, Jakob Böhme, Dionysios Areoppagita,
                                                      Meister Eckhart, Johann Georg Hamann, Hildegard von Bingen,
                                                      Johannes Kepler, Plotin und aus dem Buche Sohar
                                                    • Moshe Idel / Bernard McGinn (eds.): 
                                                      Mystical Union in Judaism, Christianity, and Islam.
                                                      An Ecumenical Dialogue.
                                                      New York: Continuum 1996, IX, 251 pp., index
                                                    • Gregor Jason: The Science and Practice of Humility.
                                                      The Path to Ultimate Freedom.

                                                      Rochester, Vermont (USA) / Toronto (Canada):
                                                      Inner Tradition 1014, 167 pp.

                                                      Inhaltsverzeichnis
                                                      und Blick ins Buch: hier 
                                                    • Bernard McGinn: Die Mystik im Abendland. 6 Bände
                                                      Freiburg u.a.: Herder 2010-2018
                                                    • Léo Moulin: La vie quotidienne des religieux
                                                      au Moyen-Âge Xe - XVe siècle [1978]
                                                      Paris: Hachette 1990, index, chronologie

                                                        Année 1980  23-90  pp. 181-182
                                                    • Elisabeth Pernkopf / Walter Schaupp:
                                                      Sehnsucht Mystik
                                                      Theologie im kulturellen Dialog - 22
                                                      Innsbruck-Wien 2011, 276 S., Abb.

                                                      Rezension: hier
                                                    • Ingrid Riedel: Engel der Wandlung. Die Engelbilder von Paul Klee,
                                                      Ostfildern: Patmos 2018 (Neuausgabe), 244 S.,  Abb.
                                                      Verlagsinformation mit Inhaltsverzeichnis und Leseprobe: hier
                                                    Geschichte der abendländischen Mystik.
                                                    4 Bände. MÜnchen: C.H. Beck 1990–1999

                                                    --- Band I: Die Grundlegung durch die Kirchenväter
                                                                                         und die Mönchstheologie des 12. Jahrhunderts.
                                                     1990

                                                    --- Band II: Frauenmystik und Franziskanische Mystik der Frühzeit. 1993

                                                    --- Band III: Die Mystik des deutschen Predigerordens 

                                                                                          und ihre Grundlegung durch die Hochscholastik. 1996

                                                    --- Band IV: Die niederländische Mystik des 14. bis 16. Jahrhunderts. 1999

                                                    >>>>
                                                    >>>>
                                                    >>>>
                                                    Spiritualität zwischen Denken, Glauben und Engagement
                                                    (Präsentation Édition Albin Michel Paris, Frankfurter Buchmesse 2018)

                                                    N A C H K L A N G

                                                    Detail aus der Merkez-Moschee,
                                                    Duisburg-Marxloh



                                                      DIE ROS' IST OHN' WARUM
                                                      SIE BLÜHET, WEIL SIE BLÜHET
                                                      SIE ACHT' NICHT IHRER SELBST
                                                      FRAGT NICHT, OB MAN SIE SIEHET

                                                                   Angelus Silesius(1624-1674) 





                                                    Die heilige Silbe OM (AUM)


                                                                                                                                                                                                                Lizenzbedingungen unter Creative Commons

                                                     
                                                    Viewing all 2434 articles
                                                    Browse latest View live